GOLF TIME
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6-2017
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W
as gibt es über Bernhard Langer,
60, zu sagen, was nicht schon
geschrieben wurde? Was gibt es
über jenen Ausnahmesportler
Deutschlands zu berichten, der
weltweit in Golferkreisen für
ein Phänomen gehalten wird – in Deutschland reicht es
bisher nicht einmal zum „Sportler des Jahres“. Vielleicht
deshalb, weil der Familienmensch in den Schlagzeilen der
einschlägigen SchickiMicki-Presse nicht aufscheint und
lieber mittwochabends eine Bibelstunde hält. Vielleicht
aber auch deshalb, weil der Multimillionär mit Häusern
in Boca Raton, Florida, und Anhausen, Bayern, auf der
Suche nach dem Sinn des Lebens nicht Golf, sondern Gott
an erster Stelle nennt?
Nach seinem ersten Major-Sieg, demU.S. Masters 1985 im
denkwürdigen Augusta National Golf Club in Georgia,
und dem zweiten Gewinn der europäischen Gesamt-
wertung in Folge, war der für drei Wochen Weltrang-
listen-Erste (1986) bereits unumstritten einer der erfolg-
reichsten Golfer der Welt. Dennoch: Der damals 48-
Jährige hätte eigentlich der glücklichste Mensch der Welt
sein müssen. Tatsächlich war er aber bedrückt, fast schon
deprimiert, stellte sich die Sinn-Frage: „Ich habe alles
erreicht, alles bekommen. Eine hübsche Frau, viel Geld,
Häuser, Autos – warum war ich nicht glücklich?“
2017 ROYAL PORTHCAWL
Sieg auf der Champions Tour:
The Open-Pokal mit Töchtern Christina und Jackie sowie Vikki
1995 WENTWORTH
Bernhard Langer mit dem Siegerpokal der PGA
Championship beim Familien-Shooting (Stefan, Christina, Jackie, Vikki)