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GOLF TIME

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6-2017

33

s war die Szene der Open Cham-

pionship 2017: Jordan Spieth

verzog seinen Abschlag auf der

13. Bahn weit. So weit, dass er

Glück hatte, seinen Ball mit

Hilfe der Zuschauer überhaupt

noch zu finden. Er fand ihn, allerdings in

unspielbarer Lage. Dann begann die viel

diskutierte Zeitspanne der Lösungsfindung,

die nach 20 Minuten mit einem Drop auf

der Driving Range endete.

In diesem Prozess wurde klar, dass in

manchen Situationen ein Caddie so viel mehr

ist als nur der Träger des Bags. Michael

Greller, der seit 2011 mit Spieth arbeitet,

schätzte die Distanz richtig ein, was in

dieser ungewöhnlichen Lage wahrlich nicht

einfach war. Und er strahlte dabei diese

Bestimmtheit und Überzeugung aus, die

wichtig ist für den Spieler. Greller

war sich in dieser entscheidenden

Situation sicher, die richtige

Zahl herausgefunden zu haben:

240 Yards zum Grünanfang.

Spieth legte das Holz 3 zur

Seite und zückte das Eisen 3.

„Nach dem Schlag hatte ich

kein gutes Gefühl“, erklärte

Spieth. Aber ich hatte etwas

Spielraum wegen der Schläger-

wahl. Michael hat die Situation

zum Glück absolut richtig eingeschätzt“,

analysierte Spieth nach dem Ende der

Runde. So ungewöhnlich es klingt, aber es

war am Ende ein Bogey, das Spieth zurück

in die Spur brachte.

Spieth war vorbelastet in die Finalrunde

gestartet. Es ist bekannt, dass die letzte

Chance auf einen Major-Titel in Augusta

2016 mit einem stattlichen Einbruch ge-

endet hatte. Ein Einbruch, der

Spieth auch in Birkdale noch

im Kopf herumspukte,

wie er im Nachhinein

gestand. Dann erneut

frühe

Schlagverlus-

te in der Finalrunde.

Erste Zweifel kamen

auf. Für Greller war

der Moment gekommen,

Spieth etwas auf den Weg

mitzugeben. Er erinnerte

seinen Arbeitgeber an ein Foto, das in Cabo

(Mexiko) aufgenommen wurde. Spieth weilte

im Sommerurlaub und traf auf Sportikonen

wie Michael Jordan, Michael Phelps, Fred

Couples oder Russell Wilson. „Du bist so

ein Kaliber von Sportler und gehörst in

diese Gruppe“, sagte Greller nach den

frühen Rückschlägen. „Das ist ein neues

Turnier. Machen wir das Beste daraus.“

Es dauerte an diesem Finalsonntag lange,

bis Jordan Spieth zu seinem Spiel fand. Doch

es kam dieser Moment, in dem er anfing,

daran zu glauben, dass er auch dieses Major

gewinnen könne. Greller, der treue Begleiter

an der Tasche, war in dieser Situation zuver-

lässiger Ratgeber und wichtiger Psychologe

zugleich. Er nahm Spieth an die Hand und

führte ihn zum späten Triumphzug. Spieth

strahlte am Ende mit der Claret Jug in der

Hand. Er wusste, bei wem er sich zu bedan-

ken hatte.

E

GRUPPENBILD

Jordan Spieth während seines Urlaubs in

Cabo (Mexiko) mit bekannten Sportgrößen

(Foto: Twitter)

ERGEBNISSE BRITISH OPEN

1.

Jordan Spieth (USA)

65 69 65 69 268 (-12) 1.608.403 €

2.

Matt Kuchar (USA)

65 71 66 69 271 (-9)

930.171 €

3.

Haotong Li (CHN)

69 73 69 63 274 (-6)

596.286 €

4.

Rory McIlroy (NIR)

71 68 69 67 275 (-5)

418.446 €

4.

Rafael Cabrera-Bello (ESP)

67 73 67 68 275 (-5)

418.446 €

6.

Matthew Southgate (ENG)

72 72 67 65 276 (-4)

244.965 €

6.

Marc Leishman (AUS)

69 76 66 65 276 (-4)

244.965 €

6.

Alex Norén (SWE)

68 72 69 67 276 (-4)

244.965 €

6.

Branden Grace (ZAF)

70 74 62 70 276 (-4)

244.965 €

6.

Brooks Koepka (USA)

65 72 68 71 276 (-4)

244.965 €

37.

Martin Kaymer (GER)

72 72 70 68 282 (+2)

36.478 €

74.

Bernd Wiesberger (AUT)

69 75 71 73 288 (+3)

20.192 €

»Ich muss

mich bei meinem

Mann an der Tasche

bedanken. Er hat

einen großen Anteil

an diesem Sieg«

GESCHAFFT

Jordan Spieth präsentiert

stolz seinen dritten Major-Titel