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34

GOLF TIME

|

6-2017

www.golftime.de

TURNIERE |

INTERNATIONAL

DAS ANDERE MAJOR

NOT AMUSED

ANPFIFF

MIT FOLGEN

VOLKSFESTSTIMMUNG

Die Tribünen waren stets

schon am frühen Morgen voll. Obwohl es noch Stunden

dauerte, ehe ein Golfspieler in Sicht war. Tausende andere

Zuschauer versammelten sich vor den Leinwänden auf

der Anlage und genossen das dramatische Finale bei Bier

sowie Fish and Chips. Die Stimmung bei der Open war

auch in diesem Jahr unvergleichbar – ein wahres Volks-

fest. 235.000 Golffans pilgerten in der Turnierwoche des

Majors auf die Anlage von Royal Birkdale in Southport,

darunter 30.000 unter 25 Jahren. Ein neuer Rekord für

Austragungen außerhalb von St. Andrews. „Die Fans

und die Stimmung sind sensationell hier, Golf auf der

Britischen Insel macht definitiv mehr Spaß als irgendwo

anders“, bestätigte Martin Kaymer.

WESTWOOD/RAHM

Jon Rahm entfernte auf der 17. Bahn

in der ersten Runde einen dornigen Zweig in der Nähe

des Balles, der noch verwurzelt war. Kein loser Naturstoff

also, der daher nicht straffrei entfernt werden darf. Rahm

beteuerte im Nachhinein, dass der Zweig seine Lage nicht

beeinflusst hätte. Der Referee hatte ein Einsehen und

sprach keine Strafschläge aus. Lee Westwood musste

seinen Spielpartner während der Runde auf sein Fehl-

verhalten aufmerksam machen, was ihm überhaupt nicht

gefiel: „Ich habe gesehen, wie er den Zweig verschoben

hat und – dass er noch verwurzelt war. Es hat mich schon

etwas genervt, dass ich ihm das sagen musste. Ich mag es

nicht, jemanden belehren zu müssen.“

FITZGERALDS ANSAGE

Rory McIlroy startete denkbar

ungünstig in das Turnier, das er 2014 gewinnen konnte. Sechs

Löcher waren gespielt, fünf Bogeys auf der Karte. Auf dem

siebten Loch riss J. P. Fitzgerald, McIlroys langjähriger Caddie,

schließlich die Hutschnur: „Was zum Teufel (freundliche

Übersetzung, d. Red.) machst du da? Du bist Rory McIlroy!“

Ein Anpfiff, der Wirkung zeigte: Der Nordire kämpfte sich

von diesem Moment an zurück ins Turnier und hätte sogar fast

noch in den Kampf um die Claret Jug eingegriffen. Am Ende

stand Platz vier zu Buche. Geht doch, wird sich Fitzgerald

gedacht haben. „Es hat mir schon

geholfen“, erklärte McIlroy. „Er

hat mich daran erinnert, wer ich

bin und was ich im Stande bin zu

leisten. Danach war die Stimmung

definitiv positiver.“ Dennoch

trennte sich McIlroy kurze

Zeit später von Fitzgerald.

Für den Anpfiff ist in

Zukunft jemand anderes

zuständig.

GARCÍA

WÜTET

GINSTER-KAMPF

Auf dem vierten

Loch der ersten Runde verzog Sergio

García seinen Abschlag weit. Der

Ball kam neben einem Ginsterbusch

zur Ruhe, der den Spanier beim Aus-

holen für den nächsten Schlag störte.

García schaffte es durch diese Be-

hinderung nicht, seinen Ball auf dem

Par 3 aufs Grün zu bugsieren, wurde

wütend und schlug mit dem Schläger

in den Busch. Dabei verletzte er sich

an der Schulter. Der Physiotherapeut

musste kommen und Schmerz-

tabletten verabreichen, dann konnte

es für den temperamentvollen Spanier

weitergehen. „Ich bin nicht gerade

stolz auf diesen Zwischenfall. Zum

Glück haben ein paar Schmerz-

tabletten geholfen, über die Runde zu

kommen“, erklärte er. „Ich hatte mir

fast die Open versaut.“ Seine Frust-

bewältigung: ein Eagle auf Loch 5.

Lee Westwood

und Jon Rahm