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GOLF TIME
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6-2017
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INTERNATIONAL
DAS ANDERE MAJOR
NOT AMUSED
ANPFIFF
MIT FOLGEN
VOLKSFESTSTIMMUNG
Die Tribünen waren stets
schon am frühen Morgen voll. Obwohl es noch Stunden
dauerte, ehe ein Golfspieler in Sicht war. Tausende andere
Zuschauer versammelten sich vor den Leinwänden auf
der Anlage und genossen das dramatische Finale bei Bier
sowie Fish and Chips. Die Stimmung bei der Open war
auch in diesem Jahr unvergleichbar – ein wahres Volks-
fest. 235.000 Golffans pilgerten in der Turnierwoche des
Majors auf die Anlage von Royal Birkdale in Southport,
darunter 30.000 unter 25 Jahren. Ein neuer Rekord für
Austragungen außerhalb von St. Andrews. „Die Fans
und die Stimmung sind sensationell hier, Golf auf der
Britischen Insel macht definitiv mehr Spaß als irgendwo
anders“, bestätigte Martin Kaymer.
WESTWOOD/RAHM
Jon Rahm entfernte auf der 17. Bahn
in der ersten Runde einen dornigen Zweig in der Nähe
des Balles, der noch verwurzelt war. Kein loser Naturstoff
also, der daher nicht straffrei entfernt werden darf. Rahm
beteuerte im Nachhinein, dass der Zweig seine Lage nicht
beeinflusst hätte. Der Referee hatte ein Einsehen und
sprach keine Strafschläge aus. Lee Westwood musste
seinen Spielpartner während der Runde auf sein Fehl-
verhalten aufmerksam machen, was ihm überhaupt nicht
gefiel: „Ich habe gesehen, wie er den Zweig verschoben
hat und – dass er noch verwurzelt war. Es hat mich schon
etwas genervt, dass ich ihm das sagen musste. Ich mag es
nicht, jemanden belehren zu müssen.“
FITZGERALDS ANSAGE
Rory McIlroy startete denkbar
ungünstig in das Turnier, das er 2014 gewinnen konnte. Sechs
Löcher waren gespielt, fünf Bogeys auf der Karte. Auf dem
siebten Loch riss J. P. Fitzgerald, McIlroys langjähriger Caddie,
schließlich die Hutschnur: „Was zum Teufel (freundliche
Übersetzung, d. Red.) machst du da? Du bist Rory McIlroy!“
Ein Anpfiff, der Wirkung zeigte: Der Nordire kämpfte sich
von diesem Moment an zurück ins Turnier und hätte sogar fast
noch in den Kampf um die Claret Jug eingegriffen. Am Ende
stand Platz vier zu Buche. Geht doch, wird sich Fitzgerald
gedacht haben. „Es hat mir schon
geholfen“, erklärte McIlroy. „Er
hat mich daran erinnert, wer ich
bin und was ich im Stande bin zu
leisten. Danach war die Stimmung
definitiv positiver.“ Dennoch
trennte sich McIlroy kurze
Zeit später von Fitzgerald.
Für den Anpfiff ist in
Zukunft jemand anderes
zuständig.
GARCÍA
WÜTET
GINSTER-KAMPF
Auf dem vierten
Loch der ersten Runde verzog Sergio
García seinen Abschlag weit. Der
Ball kam neben einem Ginsterbusch
zur Ruhe, der den Spanier beim Aus-
holen für den nächsten Schlag störte.
García schaffte es durch diese Be-
hinderung nicht, seinen Ball auf dem
Par 3 aufs Grün zu bugsieren, wurde
wütend und schlug mit dem Schläger
in den Busch. Dabei verletzte er sich
an der Schulter. Der Physiotherapeut
musste kommen und Schmerz-
tabletten verabreichen, dann konnte
es für den temperamentvollen Spanier
weitergehen. „Ich bin nicht gerade
stolz auf diesen Zwischenfall. Zum
Glück haben ein paar Schmerz-
tabletten geholfen, über die Runde zu
kommen“, erklärte er. „Ich hatte mir
fast die Open versaut.“ Seine Frust-
bewältigung: ein Eagle auf Loch 5.
Lee Westwood
und Jon Rahm