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EuroWire – Juli 2010

57

technischer artikel

Das Ergebnis ist ein 50% aktives

freifließendes Pulver, das seitlich leicht in

den Extruder zugeführt werden kann.

Die vorherigen Studien haben bewiesen,

daß die Einlagerung eines funktionellen

ionischen Diacryl-Monomer in Polyolefinen

zur Bildung einer ionischen vernetzten

Struktur führt. Der Mechanismus setzt auf

freie Radikale, die sich aus der Hitze und

Scherung bei der Mischung ergeben. Ein

ionisches Monomer, Klasse SR-732, wurde

als Mittel geliefert, um die mechanischen

Eigenschaften in den Ethylenbereichen

des EVA zu erhöhen.

2.2 Vorbereitung der Probe

Um die Mischung jeder in dieser

Studie

untersuchten

Rezeptur

zu

schmelzen,

wurde

ein

Brabender

TSE-20

eingesetzt.

Der

gleichsinnig

drehende Zweischneckenextruder wies

ein 40:1 L/D-Verhältnis auf, und einen

Schneckenaufbau,derzumHomogenisieren

hoher Belastungen von Füllmaterial

gestaltet ist. Additive wurden auf dem ATH

vorverteilt und bei 20D nachgeschaltet

versorgt. Versuche fanden mit Einsatz eines

flachen Temperaturprofils von zirka 50ºC

über die Vicat-Erweichungstemperatur

und bei 80 Upm statt. Ein einsträngiges

Extrudat wurde durch eine Wasserwanne

gezogen und granuliert. Alle Erarbeitungen

enthielten 60% ATH und 4% LPBD nach

Gewicht.

Grundlinien-Erarbeitungen

wurden

durchgeführt, um die Wirkung von LPBD

auf EVA festzulegen.

ASTM-Zugproben wurden mit Einsatz des

von der Firma Boy Machines hergestellten

Spritzgießautomats für Mikrospritzguß der

Baureihe XS 11-T spritzgegossen. Es wurde

ein ähnliches Temperaturprofil wie jenes

für die Extrusion benutzt.

Die Proben wurde auf einemThwing-Albert

Zugfestigkeitsprüfgerät

entsprechend

ASTM D-638 gezogen. Gesammelt wurden

die Daten der Streckspannung und der

Bruchdehnung.

3 Ergebnisse

Eine gründliche Kenntnis der Wirkung,

die die LPBD auf den EVA haben war

zwingend, um deren Wirkung auf den mit

ATH-gefüllten Systemen zu verstehen.

Bild 1

und

2

stellen die Wirkung eines

repräsentativen Beispiels von LPBD auf

Basis-EVA dar.

Bild 1

und 2 zeigen, daß die LPBD eine

schädlicheWirkung auf die Streckspannung

und auf die Bruchdehnung haben. LPBD

waren nicht mit EVA kompatibel und

dienten zur Weichmachung von EVA.

Nicht funktionalisierte LPBD 1 und 2

hatten eine gleichwertige Wirkung auf

den Eigenschaften des EVA. Dies deutete

darauf hin, daß der Mw- und Vinylgehalt

keine einflußgebenden Variabeln waren.

Dagegen zeigten beide Gegenstücke, die

die Anhydrid-Funktionalität enthielten,

eine höhere Zugfestigkeit und, im Falle

der LPBD-3, eine bessere Dehnung. Es

scheint offensichtlich, daß durch die

Anhydrid-Funktionalität die LPBD mit

der EVA-Phase kompatibler werden

und daß der niedrigere Mw der LPBD-3

gegenüber

LPBD-4

eine

niedrigere

Tröpfchendispersion kreierte.

Durch die Einführung von ATH ins System

wurden die in

Bild 3

und

4

dargestellten

Ergebnisse erzielt.

Bild 3

zeigt, daß alle LPBD die

Streckspannung

von

ATH-gefüllten

EVA reduzieren. Die funktionalisierten

LPBD-3 und LPBD-4 übertreffen deren

nicht

funktionalisierte

Gegenstücke,

die teilweise auf eine Verbesserung der

Grenzflächenhaftung

zwischen

den

Phasen hinweisen. In

Bild 4

verbesserten

alle die Bruchdehnung, außer LPBD-3.

Im Falle der LPBD-3, liegt die weitere

Dehnungsreduzierung wahrscheinlich an

zwei Gründen.

Zunächst sollten die hochfunktionellen

kleinen Ketten (Mn 2.500) mehrere

Interaktionsstellen mit der ATH-Oberfläche

haben und das Mineral umhüllen.

Demzufolge

wären

keine

freien

Kettensegmentemit den EVA zu verwickeln

gewesen, die als Kompatibilisierer dienen

würden.

Zweitens bestanden die LPBD-3 70% aus

Vinyl, das sich bei der Mischung vernetzen

konnte. Eine Analyse des elastischen

Moduls erwies, daß LPBD-3 eine deutliche

Erhöhung gegenüber dem Grundmaterial

bestimmt hätte, was wiederum auf ein

vernetztes Material hinwies. Die nicht

funktionalisierten LPBD dienten dazu, das

mineralische Füllmaterial besser zu nässen

und demzufolge deren Dispersion zu

unterstützen.

LPBD-4

verbesserten

die

Dehnung

des

gefüllten

Systems

um

450%.

LPBD-4 hatte wahrscheinlich weniger

Interaktionen zwischen der Hydroxyl-

und der Anhydrid-Funktionalität auf der

ATH-Oberfläche, während ein Endstück

zum kompatibilisieren/verwickeln mit EVA

beibehalten wird.

Neben

dem

Molekulargewicht

und

dem Vinylgehalt, wurden alternierende

funktionalisierte LPBD bewertet.

Bild 5

und

6

stellen die Ergebnisse dieser Additiven,

neben SR-732, dar.

Bild 5

und

6

beweisen, daß durch eine

Senkung der Belastung von Anhydrid auf

LPBD (LPBD-5), die Zugfestigkeit sowie die

Dehnung erhöht wird. Wie bereits erwähnt,

ist eine Verbindung zwischen dem Additiv

und der Oberfläche des Füllmaterials

zwingend, jedoch ist es auch wichtig

sicherzustellen, daß eine ausreichende

Kettenverwicklung zwischen dem Additiv

und EVA besteht. Eine Reduzierung des

MA-Gehalts auf dem Additiv senkt die

Möglichkeit von Mehrfachverbindungen,

die sich mit der ATH-Oberfläche bilden,

dies erhöhtwiederumdiedurchschnittliche

Kettenlänge, die im EVA zur Verwickelung

übrig bleibt.

LPBD-6 und LPBD-7 haben bewiesen,

daß

alternierende

Funktionalitäten

Maleinsäure-Anhydrid in der Form von

Epoxid und Amin ersetzen können. Beide

Funktionsgruppen zeigten in Bezug auf

Zugfestigkeit und Dehnung ähnliche

Leistungen

bei

gleichen

Anhydrid-

Belastungen.

Bild 5

und

6

haben auch den Einfluss des

ionischen Monomers, SR-732, auf das

ATH/EVA-System bewiesen. Im Gegensatz

zu den LPBD-Additiven, erhöht SR-732

die Zugfestigkeit des Systems und zeigt

statistisch - selbst wenn nur bescheiden

- eine Verbesserung der Dehnung. Man

nimmt an, daß die Einführung vom ATH

hohe Scherungsbedingungen innerhalb

der Schmelze während der Mischung

verursacht, die mit der Acryl-Funktionalität

reagiert.

Bild 6

:

Dehnungsergebnisse mit Einsatz von

alternierenden

Funktionalitäten

haben

große

Verbesserungen in der Duktilität gegenüber dem

reinen EVA-ATH-System bewiesen

Bild 5

:

Zugfestigkeitsergebnisse für alternierende

Funktionalitäten zeigen, daß LPBD mit einer

Funktionalität von 5% (Anhydrid eingeschlossen)

eine geringere Wirkung auf die Zugfestigkeit hatte

Zugfestigkeit (MPa)

Dehnung

(%)

Rein

Rein