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Technischer artikel

November 2013

64

www.read-eurowire.com

Daraus resultieren immer verändernde

S o l a r - F l a c h b a n d s p e z i f i k a t i o n e n .

Hersteller von Solar-Flachband stehen

außerdem

ständig

unter

Preisdruck

wegen der schnellen Rückgänge der

Solarmodul-Preise.

Solar-Flachdraht

ist

eine

Schlüsselkomponente bei Solarmodulen

und ein wichtiger Faktor, der die

Moduleneffizienz

und

–langlebigkeit

bestimmt. Eine hohe Effizienz und

Langlebigkeit

der

Solarmodule

können nur durch einen hochwertigen

Solar-Flachdraht erzielt werden, der

sachgemäß im Solarmodul installiert wird.

Ein hochwertiges Solar-Flachband kann

auch die Effizienz der Modulproduktion

erhöhen

und

daher

den

damit

verbundenen Schrottanteil reduzieren.

Um

eine

hohe

Produktivität

des

Stringing-Verfahrens zu sichern, muss

ein hochwertiges, gerades, weiches

und sachgemäß gelötetes Flachband

eingesetzt

werden.

Eine

genaue

Anordnung

des

Solar-Flachdrahts

ist

auch

während

des

Stringing-/

Tabbing-Verfahrens

zu

sichern.

Ein

hochwertiger Flachdraht zur Verbindung

(Stringing)

wird

zwangsläufig

die

Ausfallzeiten des Stringer kürzen sowie

dessen Schrottanteil reduzieren. Die

Hochgeschwindigkeit-Stringer

von

heute fordern noch anspruchsvollere

Flachbandspezifikationen.

Die drei Schlüsseltendenzen bei den Solar-

Flachbandspezifikationen umfassen:

• Noch engere Toleranzen gegenüber

Lötdicken und Flachbandgeradheit,

die von einer neuen Generation von

vollautomatisierten

Hochleistung-

Stringern angetrieben werden

• Niedrigere

Flachband-Dehngrenzen

(Rp0,2%), die für immer dünnere

Solarzellen gefordert werden

• Neue Aufbauten von Solarmodulen,

die statt zwei, drei Flachdrähte zur

Verbindung je Zelle einsetzen, wegen

der wachsenden Nachfrage nach

kleineren (engeren und dickeren)

Bändern. Das wirkt sich wiederum

auf die Kapazitätserweiterung der

Präzisions-Verzinnungslinien für kleine

Flachdrähte zur Verbindung aus

Spezifikationen und

Anforderungen zum

Solar-Flachband

Der Leiter oder der Grundwerkstoff im

Solar-Flachdraht ist hochreiner Kupfer

mit hoher Leitfähigkeit. Der Kupfer, der

bei Solar-Flachdraht eingesetzt wird, ist

in der Regel ETP-, DIP-Form-Kupfer oder

sauerstofffreier Kupfer (OFC: CD-110,

CD-101, CD-102).

Kupferdraht wird in einem Walzwerk

gewalzt

um

Kupfer-Flachdrähte

herzustellen, die nachträglich in einer

Verzinnungsleitung

verzinnt/gelötet

werden, um Solar-Flachband herzustellen.

Einige Hersteller setzen ein alternatives

Verfahren fürs Kupferband-Längstrennen

ein, um Kupfer-Flachbänder herzustellen,

die in der Regel eine geringere Qualität

aufweisen.

Die Größenauswahl blanker Kupfer-

Flachbänder

(Einlaufmaterial

für

Verzinnungsleitung) entspricht:

Solar-Sammelschiene:

Breite [3-6mm] x Dicke [0,2-0,5mm]

Flachdraht zur Verbindung:

Breite [1-3 mm] x Dicke [0,08-0,2mm]

Die Toleranzen des Kupfer-Flachdrahts

unterscheiden sich von Hersteller zu

Hersteller. Sie hängen vor allem vom Typ

des eingesetzten Walzwerks ab sowie

von der Qualität des Einlaufmaterials und

dem Know-how des Herstellers. Typische

Toleranzen für Hersteller mit einer guten

Walzkapazität sind:

• Breitentoleranz: ±8 -±15 Mikron

• Dickentoleranz: ±8 -±13 Mikron

Die mechanischen Eigenschaften des

Solar-Flachbands,

die

üblicherweise

von den Herstellern von Solarmodulen

gefordert werden, sind:

• Zugfestigkeit: <250 MPa

• Dehnung: >20%

• Wölbung: <0,5% [5mm bei 1m langer

Probe]

• Dehngrenze (Rp0,2%)

• Fest/halbfest >120 MPa

• Weich <80 MPa

• Superweich <65 MPa

Die Geradheit des Solar-Flachdrahts,

auch als Wölbung bekannt, wird in Bezug

auf Abweichung in Millimeter von einer

geraden Linie auf einer Flachbandprobe

gemessen, die ein Meter lang ist. Das

höchste Wölbungsniveau wird durch das

Stringing-Verfahren bestimmt, und liegt in

der Regel zwischen <8 und <5mm/m.

Die beim Solar-Flachdraht eingesetzte

Lötzusammensetzung kann variieren. Sie

hängt von der Stringing-/Löt-Technik ab,

die von den Herstellern von Solarmodulen

eingesetzt wird, sowie von den örtlichen

Gesundheits- und Sicherheitsnormen,

die sich auf die Herstellung von

Solarmodulen beziehen. Die üblichen

Lötzusammensetzungen sind:

• bleifreies Lötmetall: Sn 100

• bleihaltiges Lötmetall: SnPb 60/40

• silberhaltiges Lötmetall: SnAg 96,5/3,5;

SnAgCu 96,5/3,0/0,5

• blei- und silberhaltiges Lötmetall:

SnPbAg 62/36/2

• Lötmetall mit niedriger Temperatur:

BiSn 57/43; BiSnAg 57,7/42/0,3

Die

Lötbeschichtungsdicke

variiert

von 10 bis 40 Mikron, mit Toleranzen

zwischen ±10 und ±30%. Die gängigste

Lötbeschichtungsdicke ist 20±4 Mikron.

Es gibt drei Typen von Techniken zur

Messung der Lötbeschichtungsdicke:

• Röntgenmessung:

Offline-Messung,

die für die Messung der Dicke auf einer

Seite eingesetzt wird

• Manueller

Mikrometer:

Offline-

Messung,

die

zur

Messung

der gesamten Dicke von zwei

Beschichtungsseiten eingesetzt wird

• Laser: Inline-Messung, die auf der

Verzinnungslinie angeordnet werden

kann und für die Messung der

gesamten Dicke der zwei Seiten der

Beschichtung während der Herstellung

von Solar-Flachdraht eingesetzt wird

Solar-Flachdraht wird auch optisch oder

mit einem Mikroskop geprüft, um die

Beschichtungsqualität zu untersuchen,

die ohne Mangel wie z. B. Flecken, Schutt,

Grate, Dellen, Verfärbung, blanker Kupfer,

der durch die Lötbeschichtung sichtbar

ist, kleine Poren und andere Typen

mechanischer Mangel, sein sollte.

Bild 2

:

Solarmodul mit Flachdraht zur Verbindung

an den Zellen gelötet und Stromschiene um den

Solarmodulrand

Bild 3

:

Querschnitt eines typischen feuerverzinnten Kupfer-Flachdraht