rung eine große oder gar sehr große Rolle in ihrem Leben
spielt (64 Prozent). Doch nun kommt das dicke Aber: Gan-
ze 85 Prozent der Bevölkerung, so eines der Ergebnisse der
Nestlé-Studie, ernähren sich heute anders, als sie möchten
und es für richtig halten. In der Realität sind das dann oft
eine zu einseitige Ernährung, zu viel und unkontrolliertes
Essen sowie Heißhungerattacken und Frustfuttern.
Beim Essen liegen Wunsch und Wirklichkeit
weit auseinander
Schuld daran, dass Wunsch und Wirklichkeit so weit
auseinanderliegen, ist die Zeit. Ein Viertel der Gesellschaft
bestätigt, generell zu wenig Zeit zum Essen zu haben. Jeder
zweite Berufstätige gibt sogar an (56 Prozent), sich nur am
Wochenende vernünftig ernähren zu können. Die wenig
sten Deutschen stellen sich abends zum Kochen an den
heimischen Herd. 36 Prozent der Gesamtbevölkerung und
knapp jeder zweite Berufstätige versuchen, unter der Woche
möglichst zeitsparend Mahlzeiten zuzubereiten.
Selbst kochen braucht Zeit. Natürlich geht es mit Fertig
pizza und Grillhähnchen schneller. Aber gesund ist diese
Art von Ernährung nicht. Viel Gemüse, frisches Obst,
Milchprodukte, Getreide und wenig tierische Lebensmittel
sollten auf dem Speiseplan stehen.
Gesund essen ist zugegeben etwas aufwendig. Gemüse
einkaufen, schälen, schneiden, garen – dafür muss man sich
schon Zeit nehmen. Doch mit ein paar Tricks lässt sich das
Zeitbudget fürs Kochen rationalisieren. Küchenmaschinen
helfen beim Schnippeln und Zerkleinern, der Deckel auf
dem Topf beschleunigt die Kochzeit, auch ein Schnellkoch-
topf tut hier gute Dienste, Aufläufe garen im Ofen von selbst
und die Methode „ein Mal kochen, zwei Mal essen“ schenkt
Freizeit. Und davon haben die Bundesbürger immerhin vier
Stunden pro Werktag – die sie größtenteils mit „Medien-
nutzung“ verbringen, so eine Untersuchung der Stiftung für
Zukunftsfragen. Das ginge doch auch anders, oder?
Schneller, höher, weiter?
Es gibt Phasen im Leben, da sind Geduld wichtig,
Ruhe und Ausdauer. Manches braucht einfach Zeit.
Gesundwerden dauert. Heilung und Rehablilitation
geschehen nicht im Handumdrehen. Auch Abnehmen
funktioniert nicht von heute auf morgen.
• Wunden
– bis eine Schnittwunde verheilt ist,
dauert es ca. eine Woche. Bis das Narben
gewebe aber wirklich belastbar und reißfest ist,
kann bis zu einem Jahr vergehen.
•
Rehabilitation
– die Dauer einer Reha nach
schwerer Krankheit, Operation oder Schlaganfall
richtet sich nach der Schwere der Erkrankung.
Schlaganfall-Patienten müssen mit etwa vier bis
sechs Wochen Reha-Klinik rechnen.
•
Diäten
– Abnehmen geht nicht über Nacht. Für
einen gesunden und dauerhaften Gewichtsver-
lust empfehlen Experten, nur etwa 500 Gramm
pro Woche abzunehmen. Dazu müssen pro Tag
etwa 500 bis 700 Kilokalorien eingespart oder
zusätzlich verbraucht werden.
Kochen ist
(fast) Medizin
Seit ihrer Kindheit hat Biospitzenköchin Mayoori Buch-
halter eine Passion fürs Kochen. In ihren Kursen bringt
sie auch Eiligen das Kochen bei.
In Köln leitet die heute 56-Jährige
den BioGourmetClub, wo sie seit vie-
len Jahren vegane Kochkurse sowohl
für Gastronomie als auch für Hobby-
köche gibt.
Frau Buchhalter, Sie sind ausge
bildete Medizinerin. Wie wird man
dann zur Köchin?
M. Buchhalter:
Ich finde Kochen ist gar
nicht so weit weg von der Medizin.
Ernährung stellt für mich die grund-
sätzlichste Form von Prävention dar.
Schnell kochen, langsam genie
ßen – so muss es wohl heute
gehen. Aber passt das zusammen?
Braucht gute Küche nicht Zeit?
M. Buchhalter:
Ich gebe jetzt seit 17
Jahren einen Kochkurs mit demTitel
„Ausgewogene Schnellgerichte für
Berufstätige und andere Eilige“, der im-
mer voll ist. Die Teilnehmer lernen, wie
sie mit wenigen Zutaten sehr leckere
und gesundheitsunterstützende Gerich-
te kochen können. Wenn die Kochzeit
zur Entspannungszeit wird, spielt die
Zeitdauer keine Rolle mehr.
Leider überwiegen auf den meis
ten Speisekarten immer noch
die Fleischgerichte. Haben Köche
Angst vor Gemüse?
M. Buchhalter:
Ich glaube nicht, dass es
an den Köchen liegt, denn die Kunden
bestimmen die Speisekarte. Da immer
mehr Menschen vegetarisch oder
vegan leben wollen, passiert gerade
sehr viel in der Gastronomie. Ich
beobachte ein großes Interesse bei den
Köchen,sich weiter zu bilden. Da-
durch werden sich auch viele Speise
karten verändern.
Fühlt man sich körperlich wirklich
besser, wenn man gesünder isst?
M. Buchhalter:
Ich beobachte das seit
20 Jahren nicht nur bei mir, sondern
auch bei den Menschen, die ich bei
der Ernährungsumstellung begleitet
habe. Sie blühen regelrecht auf, fühlen
sich fitter und energiereicher, und
selbst Kochmuffel werden zu begeis-
terten Hobbyköchen.
Verraten Sie uns noch, woher Ihr
ungewöhnlicher Vorname kommt?
M. Buchhalter:
Das ist ein Vorname aus
dem asiatischen Raum und da ich fast
ausschließlich nach den Prinzipien der
Traditionellen Chinesischen Medizin
(TCM) koche, passt das doch sehr gut
zusammen.
Da weiß ich, wo es herkommt
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Foto: © william87/fotolia.de
Foto: © BioGourmetClub
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Vitamin
K
– Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2016
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– Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2016
Titelthema
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