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SCHWEIZER GEMEINDE 2 l 2015

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GEMEINDEN

Chur

Sparen bei Schneeräumung

hat sich nicht bewährt

Die im Jahr 2011 vom Stadtrat beschlos-

sene Senkung des Standards imWinter-

dienst habe sich nicht bewährt, teilt die

Stadt Chur auf ihrer Website mit. Aus

diesem Grund werden Schneemahden

an neuralgischen Punkten ab sofort wie-

der abgeführt. Im Zuge der Sparmass-

nahmen hatte der Stadtrat im Jahr 2011

beschlossen, den Leistungsstandard

beimWinterdienst zu senken. Die Mass-

nahmen betrafen primär die Schneeab-

fuhr: Die Schneemahden bei den Bushal-

testellen wurden nicht mehr abgeführt,

sondern nur noch im Zusammenhang

mit der Schneeräumung ausgestossen.

In der Fussgängerzone Altstadt wurde

der Schnee auf den Plätzen zusammen-

gestossen/deponiert. Schneemahden

bei Quartierstrassen wurden nicht

mehr abgeräumt, ebenso wenig allfäl-

lige Schneemahden entlang der Fas-

nachtsumzugsroute. Bei der Nachbear-

beitung des ersten Winterdiensteinsat-

zes der Saison 2014/2015 stellte die

zuständige Dienststelle «Grün undWerk-

betrieb» fest, dass die allgemeine

Schneeräumung über die Feiertage trotz

reduziertem Personalbestand und Aus-

fall von zwei Fahrzeugen zwar speditiv

und zeitgerecht durchgeführt werden

konnte. Auf häufige Kritik stiess hinge-

gen die bestehende Praxis hinsichtlich

des Abführens von Schneemahden. Der

Stadtrat erachtete deshalb eine Praxis-

änderung als angezeigt. Entsprechend

werden ab sofort Schneemahden bei

Bushaltestellen umgehend abgeführt

und nicht nur ausgestossen, ebenso die

Schneemahden an den Fussgängerstrei-

fen. Die viel frequentierte Bahnhofstras-

se und die Strassen in der Altstadt wer-

den nicht mehr als Schneelager benutzt,

sondern vollumfänglich geräumt. Die

Schneemahden an der Fasnachtsum-

zugsroute werden bei Bedarf ebenfalls

abgeführt.

pd/pb

Wakkerpreis 2015

Hohe Auszeichnung für die Gemeinde Bergell

Der Wakkerpreis des Schweizer Heimat-

schutzes wird zum fünften Mal an eine

Gemeinde im Kanton Graubünden ver-

liehen. Preisträgerin ist dieses Jahr die

italienischsprachige Talgemeinde Bre-

gaglia (Bergell) im Süden des Kantons.

Wie der Heimatschutz mitteilte, wird mit

demWakkerpreis 2015 eineTalschaft am

Rande der Schweiz gewürdigt, die aus

dem baukulturellen Erbe Kraft schöpft,

um eine eigenständige Entwicklung vo-

ranzutreiben. Die Talschaft habe ihre

wertvolle Baukultur und die intakte Kul-

turlandschaft als Standortvorteile er-

kannt.Weiter schreibt der Heimatschutz,

gemeinschaftlich entwickelte Strate-

gien, eine Sensibilisierung der Bevölke-

rung und die frühzeitige Beratung am

Einzelobjekt hätten den Erhalt der ge-

bauten Identität ermöglicht und hoch-

wertige zeitgenössische Architektur

gefördert.

Die Gemeinde Bregaglia entstand An-

fang 2010 aus der Fusion von Bondo,

Castasegna, Soglio, Stampa und Vico-

soprano. Die neue Gemeinde mit einer

Bevölkerungszahl von etwa 1600 Perso-

nen hat von Anbeginn das Stimm- und

Wahlrecht für Ausländerinnen und Aus-

länder auf kommunaler Ebene in der

Verfassung verankert. Die Gemeindefu-

sion hat laut dem Heimatschutz die

Chance eröffnet, mit einer Gesamtstra-

tegie Stärken zu erkennen und neue

Ziele zu formulieren. Zur Sicherung und

zum Erhalt des baukulturellen Erbes

verfügt die Gemeinde über ein umfang-

reiches kommunales Denkmalpflegein-

ventar und präzise Schutzzonen. Die

Kulturlandschaft, eine Symbiose von

Landschaft und Siedlung, sei als Stand-

ortvorteil nicht nur für den Tourismus

erkannt worden, sondern ebenfalls für

die Wohn- und Lebensqualität.

Der Wakkerpreiss ist mit einem Preis-

geld von 20000 Franken verbunden. Die

Preisübergabe findet am 22. August

statt.

sda

Verdichten im Dorfkern: Die Villa Garbald erhielt 2004 durch einen modernenTurm ihre bauliche Ergänzung.

Bild: Christian Beutler/Keystone