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D I E K O P E N H A G E N E R S T R A S S E N ß A H N E N
Das Einlegen von Extrazügen und die Benutzung von Rcser-
vematerial spielen eine bedeutende Rolle, da der Andrang zu
denStrassenbahnen ganz ausserordentlich vomWetter abhängig
ist; dieKopenhagener —vor allen die weibliche Kopenhagener
Jugend—benutzennämlichliierwiekaumineiner anderenStadt
der Welt dasRad alsVerkehrsmittel, wenn Wetter und Wege
gut sind.
Man hat vor kurzemdieAnzahl der Kopenhagener Fahrräder
auf ca. 30.000 geschätzt, und nicht nur an Sommertagen fahren
die Leute auf ihren Rädern durch die Strassen und Wege der
Stadt nach Wald und Strand hinaus; auch an winterlichen Wo
chentagen kann man, wenn Kontore und Geschäfte aufmachen,
einen schnell-pedalisierenden Schwarm von Radfahrern, der
durch »Ströget« (die Ilauptader der Stadt) kreuzt, beobachten.
(»Ströget« ist nur bis 10 Uhr vormittags für Radfahrer frei).
Nachmittags zwischen 4—6 geht derselbe Strom in entgegenge
setzter Richtung dann wieder zumMittagessen nach Hause. Ist
aber dasWetter amMorgen regnerisch oder ungünstig, sobleibt
das Rad oft zu Hause, und Zehntausende von Extrafahrgästen
benutzen dann die schützenden Strassenbahnwagen.
Wie erwähnt wurde zu Anfang des Jahrhunderts eine Ein
heitstaxevon10Ørebei freiemUmsteige-Recht festgesetzt. Diese
wurde trotz der grossenErweiterungen des Netzes (hierunter
dieZusammenlegung mit demFrederiksberg-Netz 1919) bis De
zember 191 aufrecht erhalten, wo die Inflation eine Fahrpreis-
Erhöhungauf 20Ørefür einfacheFahrt und25Øre für Umsteige
scheine notwendig machte. Diese Fahrpreise sind vom M 1920
abum5Øre herabgesetzt worden, sodassnun die einfacheFahrt
15 Øre und Umsteigescheine 20 Øre kosten; hierzu kommt hei
Benutzung der Omnibuslinie für beide Preise ein Zuschlag von
5 Øre. Auf der Strecke von der Kopenhagener Endstation in
Bispebjergnach der Villenstadt Söborg in der angrenzenden Ge
meinde gilt eine Sondertaxe von 15Øre ausser der Stadttaxe.
Nach der beträchtlichen (22U prozentigen) Herabsetzung der
Fahrpreise stieg zwar die Anzahl der Passagiere umeinige Pro
cent verglichen mit demselben Zeitpunkte des vorhergehenden
Jahres, dochnicht sostark alserwartet, und die Fahreinnahmen
haben sichdaher in demersten Jahre nach der 5 0re,-Herabse;t-
zung um 5—6 Millionen verringert, so dasssich am Ende des