AKWL MB 05/ 2015
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103 neue AMTS-Manager ausgebildet
6. amts-symposium in münster
Im Pharmazeutischen Institut der
Universität Münster verlieh sie die
Zertifikate an die „frisch gebacke-
nen“ AMTS-Manager im Rahmen
eines Symposiums mit anschließender
Feier. Die Ausbildung richtet sich so-
wohl an junge Pharmazeuten, die
im Praktischen Jahr sind, als auch an
Apotheker, die schon länger im Be-
rufsleben stehen.
Doch vor Applaus und Auszeich-
nung stand Inhaltliches auf dem Pro-
gramm. Vier AMTS-Manager stellten
jeweils einen untersuchten Fall vor
und zeigten anschaulich, welche Pro-
bleme sie erkannt hatten und abstel-
len konnten: So berichtete Kathrin
Klewer-Scherer (Apotheke am No-
cken, Plettenberg) über eine Inter-
aktion zwischen einem Antibiotikum
und einem Antidepressivum. Nach
Rücksprache mit der behandelnden
Ärztin wurde auf ein anderes Anti-
biotikum umgestellt, Einnahmezeit-
punkte und die Anzahl der Tabletten
wurden verringert. Durch Schulung
zur korrekten Anwendung von In-
halatoren und Einnahmeabständen
zum Essen konnte eine Verbesserung
der Lebensqualität der Patientin er-
zielt werden.
Melanie Michel (Antares-Apotheke,
Hamburg) erkannte bei einer
Seniorin, dass das Vierteln einer klei-
nen Schilddrüsentablette zu einer
ungenügenden Therapieeinstellung
führte.
Schwankende Werte mit Kranken-
hauseinweisung waren die Folge.
Weiterhin fand sie heraus, dass ihre
Patientin eine ihrer Blutzuckertablet-
ten mit der Kneifzange geviertelt
hatte, da sie diese Tablette händisch
höchstens halbieren konnte.
AnikaWölfl (Apotheke des St. Vincenz-
Krankenhauses, Paderborn) sorgte da-
für, dass eine Patientin nun nicht mehr
fünf Mal pro Tag retardierte Opiate
nimmt, und auch die deutliche Über-
dosierung von Paracetamol durch
Dauer- und Bedarfsmedikation wur-
de abgestellt.
Ein Übertragungsfehler, der zu ei-
ner deutlich zu hohen Dosis eines
Immunsuppressivums geführt hatte,
wurde ebenfalls korrigiert.
Abschließend referierte Stefan Gö-
bel (Brücken-Apotheke, Heringen)
über Verbesserungen zur Arzt-Apo-
theker-Kommunikation. Als Aufhän-
ger wählte er eine Patientin mit ei-
ner 300-prozentigen Überdosierung
eines trizyklischen Antidepressivums
mit massiven Auswirkungen auf die
Kognition und deutlichen anticholi-
nergen Nebenwirkungen sowie ei-
genständiges Absetzen von Diuretika
mit massiven Wassereinlagerungen
als Folge. Dem Arzt sagte die Patien-
tin: „Alles ist gut.“ Erst durch die Me-
dikationsanalyse in der Apotheke war
das Problem aufgefallen.
Insgesamt 103 Apothekerinnen und Apotheker wurden beim sechsten AMTS-Symposium offi-
ziell zu AMTS-Managern, 42 AMTS-qualifizierte Apotheken sind dazugekommen.
Foto: Sebastian Sokolowski
insgesamt 103 apothekerinnen und apotheker wurden beim sechsten amts-symposium offiziell als amts-manager
von der Kammer zertifiziert. hinzugekommen sind auch 42 amts-qualifizierte apotheken. „Damit haben insgesamt 531
apotheker/-innen die Zusatz-ausbildung durchlaufen, 248 apotheken sind nun amts-qualifiziert“, freute sich Kammer-
präsidentin gabriele Regina Overwiening.




