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GOLF TIME

|

5-2016

www.golftime.de

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HENRIK STENSON

THE OPEN

Stenson locht zum Birdie auf der 18 und ballt die Fäuste (oben). Danach gibt es den

Siegerkuss von Frau Emma (links) und die Glückwünsche von Kontrahent Phil Mickelson (rechts)

Championship 2014 wieder triumphieren. Er

kämpft sich zurück.

Drei Schlaggewinne auf den letzten sechs

Bahnen bringen ihm letztlich ein Gesamt-

ergebnis von 17 unter Par ein – der Sieg. Es

sind genau diese drei Schläge, die er am Ende

Vorsprung hat auf die geteilten Zweitplatzier-

ten Darren Fichardt und Thorbjørn Olesen.

Mit dem Triumph im GC Gut Lärchenhof

schafft es Stenson als erster Spieler, die BMW

International Open an zwei verschiedenen

Austragungsorten zu gewinnen.

Von solchen Einträgen ins Geschichtsbuch

sind die zehn gestarteten deutschen Spieler

bei der 28. BMW International Open weit ent-

fernt. Mit Alex Cejka, Bernd Ritthammer und

Jeremy Paul schaffen drei von ihnen den Cut.

Vor allem für Amateur Paul ein Riesenerfolg.

Er schließt das Turnier mit einem Gesamt-

ergebnis von +2 auf dem T56. Rang ab und

nimmt den Pokal für den besten Amateur

entgegen.

Alex Cejka, der bei der „BIO“ einen seiner

seltenen Auftritte in Europa hat, wird mit

einem Score von -1 geteilter 45ster. Bester

Deutscher im GC Gut Lärchenhof ist mit

Abstand Bernd Ritthammer. Der Wahl-Mün-

chener bleibt insgesamt sechs Schläge unter

Par und teilt sich damit den starken 16. Platz.

DER KINDHEITSTRAUM

Henrik Stenson nutzt die Woche nach der

BIO zu einer kleinen Verschnaufpause. Denn

es steht die 145. Open Championship an. Das

älteste der vier Major-Turniere ist für Stenson

– wie für viele andere Profis auch – ein Her-

zensturnier. „Der Ryder Cup und die Open

Championship sind die großen Turniere, von

denen ich geträumt habe, als ich anfing, Golf

zu spielen“, sagt Stenson. Den Ryder Cup hat

er bereits zweimal gewonnen (2006 und 2014),

die Open noch nicht. Obwohl er einige Male

nah dran war: Zwei dritte Plätze in den Jahren

2008 und 2010 sowie einen zweiten Rang 2013

hat er bei elf Auftritten bislang erreicht.

Zur 145. Open Championship, Mitte Juli,

reist er mit so viel Selbstvertrauen wie nie-

mals zuvor an. Durch den Sieg in Deutsch-

land habe er sich selbst bewiesen, dass er ein

Turnier wieder „über die Ziellinie“ bringen

kann. Wie wichtig dieser Sieg in Pulheim

wirklich ist, sollte sich noch zeigen.

Die British Open Championship im Royal

Troon Golf Club an der schottischen Küste

startet mit einem prächtigen Tag: Sonne

satt und nahezu kein Wind – schottisches

Schmuddelwetter sieht anders aus. Doch die

Prognosen für die kommenden Turnierta-

ge (Regen und starker Wind) lassen keinen

Zweifel daran, dass am Donnerstag niedrige

Runden gespielt werden müssen, um vorne

dabei zu sein. Phil Mickelson, der in Troon

sein 42. Major spielt, hält sich daran: Mit

einer 63 (–8) setzt er den Tagesbestwert, holt

sich den Platzrekord im Royal Troon GC und

stellt gleichzeitig den Rekord für die nied-

rigste Runde bei einem Majorturnier ein.

Ebenfalls stark beginnt der einzige

Deutsche das dritte Major des Jahres, Martin

Kaymer: Er bleibt fünf unter Par und teilt sich

damit den zweiten Platz. Während der Mett-

manner danach abbaut und die folgen-

den Runden allesamt über Par beendet,

bleibt Mickelson vorne. Doch dort ist er

nicht allein.

Henrik Stenson schleicht sich in

Runde zwei an den amerikanischen

Ausnahmespieler heran, zieht nach drei

Runden sogar an ihm vorbei. Mit einer Ein-

Schlag-Führung geht er in die Finalrunde.

EPISCHES DUELL

Was die beiden Spitzenspieler dann an die-

sem Sonntag, den 17. Juli, im Royal Troon

abliefern, ist denkwürdig: Stenson spielt auf

den ersten neun Bahnen fünf Birdies und ein

HENRIK STENSON

IN THE BAG

DRIVER:

Callaway XR 16 Driver 9°,

Oban Tour Kiyoshi 60x Schaft

FAIRWAY-HOLZ:

Callaway Diablo

Octane Tour 13°, Grafalloy Blue X Schaft

EISEN

: Callaway Legacy Black (2 – PW),

Nippon Modus 120x Schäfte

WEDGES

: Callaway Mack Daddy 3

Milled (52° and 58°), Nippon Modus 120x

Schäfte

PUTTER

: Odyssey White Hot XG #7H

Bogey, Mickelson bleibt ohne Schlagverlust,

notiert zwei Birdies sowie ein Eagle. Es ist eine

Demonstration von Weltklasse-Golf. Folgen

kann den beiden niemand mehr. Nachdem

die Duellgegner auf Bahn zehn ein weiteres

Birdie gespielt haben, beträgt der Abstand

zum Rest des Feldes bereits zehn Schläge.

Jetzt heißt es nur noch Mickelson oder

Stenson. Wie schon 2013, als der Amerikaner