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GOLF TIME
|
5-2016
www.golftime.deCOVER |
OLYMPIA 2016
STICH
RIO 2016
Hausgemachte Langeweile, das Zika-Virus
und gestresste Superstars – das Golf-Comeback
bei Olympia steht unter keinem guten Stern.
Von Götz Schmiedehausen
OLYMPIA OHNE
A
ls 2009 bekannt gegeben wurde,
dass Golf wieder olympisch wer-
den soll, fiel die Reaktion bei den
Tourspielern fast durchweg posi-
tiv, teils sogar euphorisch aus. Olympische Spiele
bedeuten, gemeinsam mit den besten Athle-
ten der Welt an dem Sportereignis teilzuneh-
men, das den höchsten Stellenwert überhaupt
genießt. Sieben Jahre später hat der Glanz einer
möglichen olympischen Goldmedaille jedoch
vor allem für die männlichen Superstars des
Golfsports jegliche Strahlkraft verloren.
Der erste große Aufschrei war zu vernehmen,
als der Turnierkalender des Jahres 2016 ver-
öffentlicht wurde. Innerhalb von nur sieben
Wochen müssten drei der vier Major-Turniere
über die Bühne gebracht werden. Schnell
begriffen die Spieler, dass Olympia nicht etwa
den Saisonhöhepunkt markieren wird, sondern
vielmehr einen gewaltigen Störfaktor im
gewohnten Spielrhythmus darstellt.
Der nach langem Hin und Her beschlos-
sene Spielmodus sorgte für erneutes Kopf-
schütteln. Anstatt sich bspw. mit einem neu-
artigen Format vom Alltäglichen abzuheben,
wird nun doch wieder der gleiche Zählspiel-
Einheitsbrei serviert, den die Spieler und Zu-
schauer das ganze Jahr vorgesetzt bekommen.
Dass zudem Rio de Janeiro als austragende
Stadt bei den vermeintlichen Olympioniken
alles andere als Vorfreude erzeugt, kann man
ebenfalls nachvollziehen. Hinter den brüchi-
gen Fassaden, die den Besuchern eine schein-
bar heile Olympia-Welt vorgaukeln wollen,
bestimmen kaum kontrollierbare Gewalt,
Kriminalität sowie bittere Armut das tägliche
Leben. Viele Athleten werden deshalb ihr
Erlebnis „Rio 2016“ auf den gut bewachten