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26

GOLF TIME

|

7-2016

www.golftime.de

zum Starspieler, denn niemand konnte ihm in

puncto Länge auch nur ansatzweise das Wasser

reichen.

Nach einer (freiwilligen) dreijährigen Dienst-

zeit bei der Armee fasste Arnold 1954 den Ent-

schluss, sein weiteres Leben an den Golfsport zu

knüpfen.

„Was andere Leute in der Poesie entdecken,

finde ich im Flug eines gut geschlagenen Drives“,

sagte Arnold damals. Doch zuvor unterzog er sich

noch einer finalen Nagelprobe und nahm an der

U.S. Amateur teil. Dort wollte er sich beweisen,

dass er gut genug war, um Profigolfer zu werden.

In einem dramatischen Matchplay-Finale über 36

Löcher gegen den damals besten Amateurspieler

der Welt gewann Palmer den Titel.

Schon 1955 konnte der Nachwuchsprofi seinen

ersten Titel auf der PGA Tour feiern. In den fol-

genden Jahren mauserte er sich schließlich zu ei-

nem der besten Spieler der amerikanischen Tour.

Das Masters 1958 war eines der ersten Golftur-

niere, das landesweit im amerikanischen Fern-

sehen übertragen wurde. In diesem Jahr gewann

Palmer erstmals in Augusta. Die breite Öffentlich-

keit war begeistert von diesem Champion. Denn

der junge Arnold Palmer besaß den verwegenen

Gesichtsausdruck und das gute Aussehen eines

Filmstars. Zudem war sein Spiel außergewöhnlich

spektakulär. Er drosch die Bälle weiter als jeder

andere Spieler auf der Tour.

„Wenn Arnold zuschlägt, bebt die Erde“,

schwärmte Palmers damaliger Tourkollege Gene

Littler über dessen unglaublich kraftvollen

Schwung.

Palmer spielte immer volles Risiko, Sicherheits-

schläge kannte er nicht. Er konnte an einem Tag

sieben Schläge Rückstand aufholen und eine U.S.

Open gewinnen. Andererseits schaffte er es aber

auch, eine Führung von sieben Schlägen auf den

letzten neun Bahnen zu verspielen und eine sicher

geglaubte U.S. Open zu verlieren. Doch ganz

egal, wie ein Turnier auch ausging, wenn

Arnold Palmer mitmischte, wurde es den

Zuschauern garantiert nie langweilig.

Palmers treue Fans bezeichnen sich bis

zum heutigen Tag stolz als „Arnie’s Army“.

Entstanden ist der Begriff beim Masters

1959, als der Veranstalter (anders als

heute) noch nachhelfen musste, um so

viele Zuschauer wie nur möglich auf

die Anlage des Augusta National

zu locken. Also verteilte man an

jeden Soldaten in Uniform groß-

zügig Freikarten. Obwohl viele der

Armeeangehörigen kein großes

COVER |

Arnold pAlmer

Stationen SeineS

LebenS

10.09.1929

Palmer wird in

Latrobe, Pennsylvania geboren.

1954

Palmer gewinnt die U.S.

Amateur und wird Golfprofi.

1955

Palmer gewinnt in seiner

Rookie-Saison sein erstes Profi-

turnier. Er heiratet Winifred Waltz.

1958

Palmer gewinnt sein

erstes Masters.

1959

„Arnie‘s Army“ entsteht

beim Masters.

1960

Palmer gewinnt das

Masters und die U.S. Open. Mark

McCormick wird sein Manager.

1961

Arnold Palmer Enterprises

wird gegründet. Gewinn der ers-

ten Open Championship. Palmer

erwirbt den Pilotenschein.

1962

Palmer gewinnt das Mas-

ters und die Open Championship.

1964

Beim Masters gewinnt Pal-

mer seinen letzten Majortitel.

1967

Palmer ist der erste PGA

Tour-Spieler, der in seiner Karriere

mehr als eine Million Dollar Preis-

geld verdienen konnte.

1972

Palmer Course Design wird

gegründet. Insgesamt zeichnet die

Firma für 300 Plätze in 25 Ländern

der Welt verantwortlich.

1974

Palmer kauft den Bay Hill

Club & Lodge.

1979

Palmer richtet das erste

Bay Hill (Arnold Palmer) Invita-

tional aus.

1980

Palmer spielt erstmals auf

der Senior PGA Tour.

1999

Palmers Frau Winifred

stirbt an Krebs.

2001

Palmers Limonade kommt

auf den Markt.

2004

Palmer spielt sein

50. und letztes Masters.

2005

Palmer heiratet

Kathleen Gawthrop.

2007

Palmer fungiert

bis 2015 als Honorary

Starter beim Masters.

2016

Palmer stirbt

15 Tage nach seinem

87. Geburtstag an

Herzversagen.

Gute Freunde über viele Jahrzehnte: Arnold Palmer

und Jack Nicklaus

Väterlicher Freund,

Ratgeber, Inspirator:

Arnold Palmer und

Tiger Woods