GOLF TIME
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7-2016
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wIEdErsEhEn
Zwei, die sich seit Jahren kennen und die
viele gemeinsame Wege gehen: David
MacLaren (im Foto links), Direktor der
European Senior Tour, und Perry Einfeldt,
Golf-Direktor Lighthouse Golf & SPA Resort,
und derzeit dabei, Golf in Bulgarien auf
ein neues Niveau zu heben. MacLaren, der
unter anderem für die Vergabe des Ryder
Cups verantwortlich ist, war vom 41. Ryder
Cup im Hazeltine National GC begeistert:
„Ich wusste, dass die Amerikaner hier was Tolles auf die Beine stellen werden, aber das über-
trifft alle meine Erwartungen.“ Der 42. Ryder Cup wird im National GC bei Paris ausgetragen.
zusChauEr-wETTE
Nun trauten es selbst die eingefleischtesten
Optimisten der so effektiv demoralisierten
Truppe nicht mehr wirklich zu, in den
Single-Matches die drei Punkte Rückstand
aufzuholen. Kapitän Darren Clarke hatte
ganze Arbeit geleistet. Es blieb ihm nur noch
die Aufgabe, die Reihenfolge seiner Spieler in
den zwölf Singles festzulegen und zu hoffen,
dass irgendwie ein Wunder geschieht. Be-
kanntermaßen blieb dieses jedoch aus.
Dafür bekamen die Zuschauer am Sonntag
einige unglaublich spektakuläre Matches ge-
boten, vor allem das Duell zwischen Patrick
Reed, der sich bei diesem Ryder Cup zu einer
Art amerikanischem Ian Poulter gemausert
hat, und Rory McIlroy war eine denkwürdige
Schlacht. McIlroy spielte eine 66 auf dem
Par-72-Platz, jedoch unterbot Reed dieses
Ergebnis mit einer 65.
VERSöHNLICHES KAyMER-FINISH
Das Highlight dieses Ryder Cups war jedoch
das Duell zwischen Phil Mickelson und Sergio
Garcia. Hier der Schnelldurchlauf: Loch-
gewinn Garcia auf der Eins, Punkt Mickelson
auf Drei und Vier. Konter Garcia auf Bahn
sechs, erneute Führung für Mickelson nach
der Sieben. Garcia holt die Löcher zehn und
elf, Mickelson schlägt auf Zwölf und 14 zu-
rück und geht abermals in Führung. Den
knappen Vorsprung für Mickelson egalisiert
Garcia mit dem späten Lochgewinn auf
Bahn 16. Die 17 und 18 teilen sich beide, eben-
so wie das Match, für das jeweils 63 Schläge
zu Buche stehen. Was für ein Wahnsinn!
Super-Rookie Thomas Pieters gewann sei-
nen vierten Punkt bei seinem fünften Ryder
Cup-Match. Auch der Spanier Cabrera-Bello
reist mit positiven Erinnerungen im Gepäck
nach Hause. Er gab in seinen drei Partien nur
einen halben Punkt ab.
Über die großen Verlierer dieses Ryder
Cups wurde ausführlich gesprochen. Lee
Westwood verlor ebenso wie Danny Willett
auch sein Einzelmatch, Rookie Matthew
Fitzpatrick gewann einzig an Erfahrung.
Nur Martin Kaymer schaffte es am Sonntag
noch einmal, seine Qualitäten aufblitzen zu
lassen. Er kämpfte sich im Match gegen Matt
Kutchar nach einem Drei-Punkte-Rückstand
zurück in die Partie und drehte das Match
sogar noch. Als er seinen finalen Putt ein-
lochte und damit den Ryder Cup beende-
te, wehte ein Hauch von Medinah über die
Anlage. Doch diesmal war es nicht der Punkt
zur Titelverteidigung, sondern nur zum End-
stand von 17 zu 11 für die USA.
Glücklicherweise waren die Fehler von Darren
Clarke so offensichtlich, dass man, ähnlich
wie nach Nick Faldos katastrophaler Nieder-
lage 2008, seine Lehren ziehen und für Paris
2018 die Weichen wieder auf Sieg stellen
kann. Wenn man unabhängig von allen Ab-
sprachen, Seilschaften und Verpflichtungen
einfach nur einen Kapitän sucht, der in puncto
Vorbereitung, Pragmatismus und Sieges-
willen für immer unübertroffen bleiben wird,
wäre der RC-Erfolgs-Kapitän von 2004, Bern-
hard Langer, fraglos der richtige Mann.
GT
Der Putt des Ryder Cups: Bei der Trainingsrunde
machte sich ein Fan lustig über Justin Rose, der
sich gerade zum Putten vorbereitete. Flight-
partner Henrik Stenson forderte darauf hin den
Fan auf, doch selbst zu putten, wenn er sich
denn das zutraue. Um den Spaß zu toppen, legte
Rose einen 100 Dollar-Schein neben den Ball –
die Wette gilt. Woraufhin der Zuschauer, David
Johnson aus North Dakota, auf das Grün kam und
prompt den knapp Vier-Meter-Putt zum Gaudium
der Zuschauer lochte. Der Video-Klick, aufgenom-
men von Rory McIlroy, ist inzwischen über eine
Mio. mal angeklickt worden (golftime/facebook).
Wie ein hunderter den beSitzer WechSelte
Sie konnten es alle nicht glauben: Stenson, Rose und
Mcilroy, als sie eine Putt-Wette gegen den Zuschauer
David Johnson auf dem pfeilschnellen Grün verloren.