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SCHWEIZER GEMEINDE 1 l 2017

GEMEINDEN

Zug

In der Stadtverwaltung

mit Bitcoins zahlen

In der Zuger Stadtverwaltung kann man

Gebühren weiterhin mit Bitcoins bezah-

len. Obwohl seit der Einführung im

Sommer nur sehr wenige Einwohner die

Möglichkeit nutzten, hält der Stadtrat

daran fest und prüft sogar noch weitere

elektronische Zahlungsmittel sowie

Blockchain-Anwendungen. Seit dem

1. Juli kann man Gebühren bis 200 Fran-

ken am Schalter der Einwohnerkontrolle

im Zuger Stadthaus mit Bitcoins beglei-

chen. Getan haben dies nur ein Dutzend

Kundinnen und Kunden, wie die Stadt

Zug Mitte Dezember mitteilte. Für die

Stadtverwaltung habe es sich dennoch

gelohnt. «Es war für uns eine wichtige

Erfahrung, die Technologie für Bit-

coin-Zahlungen zu installieren und zu

testen», wird Stadtpräsident Dolfi Müller

(SP) in der Mitteilung zitiert. Man habe

so auch gegenüber den Fin-Tech-Unter-

nehmen ein positives Zeichen setzen

und ein internationales Medienecho

auslösen können. Aufgrund der positi-

ven Erfahrung evaluiert der Stadtrat nun

weitere elektronische Zahlungsmittel.

Zur Diskussion stehenTwint und Apple-

Pay. Neben elektronischen Zahlungs-

mitteln will er eine davon losgelöste

Anwendung der Verschlüsselungstech-

nologie Blockchain prüfen. Darüber

hinaus werden Digitalisierung und

E-Government im kommenden Jahr für

die Stadtverwaltung zentrale Themen

sein, wie es weiter heisst.

sda

Münchenstein BL

Gemeinde erhält für

Mehrwertabgabe Segen

des Bundesgerichts

Im Streit um die Mehrwertabgabe für

Ein- und Aufzonungen hat die Baselbie-

ter Gemeinde Münchenstein vor Bun-

desgericht einen Sieg errungen. Das

oberste Gericht beurteilt die von der

Gemeindeversammlung im September

2013 beschlossene Regelung als recht-

mässig. DasVerdikt der Lausanner Rich-

ter ist klar: Die Baselbieter Regierung

und das Kantonsgericht haben der Ge-

meinde zu Unrecht die Kompetenz für

die Einführung einer Mehrwertabgabe

abgesprochen. Das von Münchenstein

angefochtene Urteil des Kantonsgerichts

verletzte die Gemeindeautonomie, hält

das Bundesgericht in seinem Urteil fest.

Das oberste Gericht wies dieAngelegen-

heit zur weiteren Behandlung an die

Kantonsregierung zurück. München-

steins Gemeindepräsident Giorgio Lüthi

geht davon aus, dass der Kanton die

kommunale Einführung der Mehr-

wertabgabe rückwirkend auf September

2013 absegnet, wie er vor den Medien

sagte. Aus Sicht des Bundesgerichts ist

unwesentlich, ob die vom Bund schon

1979 vorgeschriebene Mehrwertabgabe

auf Kantons- oder Gemeindeebene ein-

geführt wird. Entscheidend sei, dass

die Abgabe erhoben sowie ein ange-

messener Ausgleich für erhebliche Pla-

nungsvor- und -nachteile geregelt wird.

Die Mehrwertabgabe-Regelung von

Münchenstein von 40 Prozent bei Ein-

zonungen und 25 Prozent bei Um- oder

Aufzonungen wird indes wohl nicht

allzu lange bestehen bleiben. Die Regie-

rung hatte nämlich Mitte Dezember ein

Gesetz über die Abgeltung von Pla-

nungsmehrwerten an den Landrat über-

wiesen. Tritt dieses in Kraft, wird die

kommunale Lösung hinfällig, weil kan-

tonales Recht über Gemeinderecht steht.

Bis es im Kanton Basel-Landschaft so

weit ist, dürfte es in Münchenstein noch

diverse Umzonungen mit Mehrwertab-

gabe geben, sagte der Gemeindepräsi-

dent. Diese Einnahmen sollen für die

Entwicklung der Gemeinde eingesetzt

werden.

sda

Immobilien

Preisrückgang bei

Wohneigentum wegen

Zweitwohnungsinitiative

Die Annahme der Zweitwohnungsini-

tiative hat in den betroffenen Gemein-

den auf die Wohneigentumspreise ge-

drückt. Zwischen 2013 und 2016 sanken

die Preise für Wohneigentum in vielen

Touristenorten mit einem hohen Anteil

an Zweitwohnungen. 15 der 20 Gemein-

den mit den stärksten Preisrückgängen

liegen in den Kantonen Graubünden

und Wallis, wie eine Auswertung des

Immobilienbüros Wüst Partner von

131 Gemeinden zeigt. ImWallis gingen

etwa die Preise in Zermatt und Saas-Fee

um 13 Prozent zurück, im Leukerbad um

15 Prozent. Im Bündnerland vergüns-

tigte sich dasWohneigentum in St. Mo-

ritz um 12 Prozent, in Pontresina um

14 Prozent, in Bergün/Bravuogn gar um

21 Prozent. Der Negativtrend traf nicht

alleTourismusorte: In 77 der 131 unter-

suchten Gemeinden blieben die Preise

stabil oder stiegen. ImMärz 2012 hatten

die Stimmberechtigten die Zweitwoh-

nungsinitiative mit einem Jaanteil von

50,6 Prozent angenommen. Drei Jahre

später verabschiedete das Parlament

das Bundesgesetz über Zweitwohnun-

gen.

sda

Kanton Schwyz

Mehr Eigenverantwortung

für Gemeinden und Bezirke

Der Schwyzer Regierungsrat will die Au-

tonomie von Bezirken und Gemeinden

erweitern, indem diese vermehrt eigene

Regelungen treffen können. Er hat das

Vernehmlassungsverfahren für die Revi-

sion des entsprechenden Gemeindeor-

ganisationsgesetzes eröffnet. Seit über

45 Jahren wird die Organisation der

Schwyzer Bezirke und Gemeinden durch

das Gemeindeorganisationsgesetz gere-

gelt. In den Grundzügen habe sich das

Gesetz, das in den letzten Jahren ver-

schiedentlich angepasst wurde, bewährt,

teilte die Regierung mit. Sie ist aber der

Ansicht, dass dieAutonomie der Bezirke

und Gemeinden gestärkt werden soll,

damit diese vermehrt eigene Regelun-

gen treffen können. Neu im Gesetz soll

das Urnensystem fürWahlen und Sach-

abstimmungen als Grundsatz verankert

und die verfassungsrechtlichen Vorga-

ben auf Gesetzesstufe für die Fusion von

Bezirken und Gemeinden konkretisiert

werden. Die Regierung will auch Rechts-

grundlagen für interkommunale Zusam-

menarbeiten schaffen. Zudem sollen die

Bezirke und Gemeinden die Möglichkeit

erhalten, vermehrt Kompetenzen inner-

halb ihrer Organisationsstruktur auszu-

lagern. Weitere Revisionspunkte betref-

fen die Wahl oder Anstellung des

Gemeindeschreibers oder die Aufsicht

des Regierungsrats über die Bezirke und

Gemeinden. DieVernehmlassung dauert

bis am 7. April 2017.

sda

Köniz BE

Gemeinderat will Veloverkehr

bis 2030 verdoppeln

Der Könizer Gemeinderat will denAnteil

desVeloverkehrs amGesamtverkehr bis

ins Jahr 2030 verdoppeln. Heute beträgt

er fünf Prozent. Damit dieses Ziel er-

reicht wird, hat der Gemeinderat das

Programm «Fuss-Velo-Köniz!» gestartet.

Bis Sommer 2017 soll die Verwaltung

Massnahmen zur Förderung des Velo-

sowie des Fussverkehrs erarbeiten und

dem Gemeinderat vorlegen. Den hohen

Anteil des Fussverkehrs am Gesamtver-

kehr von heute 32 Prozent will der Ge-

meinderat beibehalten.

sda