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Technischer artikel

März 2016

185

www.read-eurowire.com

3 Ergebnisse und

Diskussion

3.1 Auswirkung der Isolierungsdicke

Die Auswirkung der Isolierungsdicke

auf

die

Leistung

von

mehreren

Zusammensetzungen in einem VW-1

Test, ist in der

Abb. 1

für 14 AWG

Kupfermassivleitern

dargestellt.

Die

Ergebnisse zeigen, dass für die zwei

Zusammensetzungen

mit

höherer

Flammwidrigkeit, die Brenndauer mit

zunehmender Isolierungsdicke abnimmt,

wobei keine Brenndauer für die 60mil

Isolierung mit der VB-1 Formulierung

verzeichnet wird. Diese Ergebnisse sind

im Einklang mit der Erwartung, dass für

die Isolierung oder die Artikel, die mit

flammwidrigen Materialien hergestellt

werden, es immer schwieriger wird, ein

beständiges Feuer zu entfachen.

Die Daten zeigen auch, dass für ein

weniger flammwidriges Material, z. B.

für den HB-1 Probekörper in diesem

Fall, das Gegenteil gelten könnte. Diese

Überlegung kann sich leicht dadurch

erklären lassen, dass unter einem

Mindestniveau

der

Flammwidrigkeit,

wenn dickere Materialien eine beständige

Flamme erfassen und begünstigen, sie

einfach länger brennen werden wegen

der größeren Masse an verfügbarem

brennbaren Material. In den beiden Fällen

mit der HB-1-Formulierung, brennen die

Drahtproben völlig entlang dem Anzeiger

und hinterlassen dabei keine nicht

verschmorte Länge.

Die Auswirkung der Isolierungsdicke auf

das Brennverhalten kann auch durch die

nicht verschmorte Länge der Probekörper

geäußert werden, wie in der

Abb. 2

dargestellt. Die Ergebnisse werden nur

für die VW-1 bewerteten Probekörper

dargestellt, da der horizontal verbrannte

bewerteter Probekörper durch die ganze

Länge der Leitung brennt, ohne dabei eine

nicht verschmorte Länge zu überlassen. Es

zeigt sich, dass für beide Formulierungen,

die nicht verschmorte Länge für die

dickere Probekörper höher ist, was

wiederum eine höhere Flammwidrigkeit

mit der Zunahme der Dicke angibt.

Die Daten weisen auch darauf hin, dass die

VB-1 besser als die VB-2 hinsichtlich der

Flammwidrigkeit ist, wie durch die höhere

nicht verschmorte Länge und kürzere

Brenndauer nachgewiesen wird.

3.2 Auswirkung auf den Leitertyp

(Massiv- gegen Litzenleiter)

Obwohl eine systematische Untersuchung

der Auswirkung der Isolierungsdicke

auf

die

Brenneigenschaften

für

Niederspannungsleitungen in der Literatur

nicht zur Verfügung steht, wurden

ähnliche Untersuchungen für andere

flammwidrige

Artikel

durchgeführt.

Dafür sind Stoffe für Polstermöbel oder

Kinderbekleidungen ein Beispiel

[3]

.

Der Vergleich dieser Untersuchungen

mit flammwidrigen Leitungen sollte

mit Vorsicht behandelt werden, denn

das Vorhandensein eines Metallleiters,

mit entsprechend hoher thermischen

Leitfähigkeit, bietet eine thermische

Ableitung für die heiße Isolierung

und damit steigt die Komplexität für

das

Verständnis

der

Auswirkungen

verschiedener

Konstruktionen

und

geometrischer

Parameter

der

Polymerschicht.

In dieser Studie wird auch ein weiterer

Aspekt des Kupferleiters - d. h. Massiv-

gegen Litzenleiter - hinsichtlich dessen

Auswirkung auf das Brennverhalten

des Drahts untersucht.

Abb. 3

. zeigt

die Auswirkung des Leitertyps auf die

Brenndauer für alle Formulierungen

in einer Brennprüfung VW-1 für 30mil

Isolierungsdicke.

Bei

den

beiden

vertikal

verbrannten

bewerteten

Zusammensetzungen erlischt die Flamme

viel eher beim Massivleiter als beim

Litzenleiter. Das weist darauf hin, dass

der Einsatz des Massivleiters eine bessere

Flammwidrigkeit bei den Leitungen bietet.

Ein möglicher Grund für die überlegene

Leistung des Systems mit Massivleitern

könnte durch den engen Kontakt bedingt

sein, der hier mit der Isolierung geboten

wird, die dabei als besserer Wärmeableiter

vom Polymer wirkt.

Beim Litzenleiter wirken dagegen die

Leerstellen zwischen der Polymerschicht

und

dem

massiven

Kupfer

als

Wärmeisolierung und fangen daher mehr

Wärme im Polymer ein. Es ergibt sich

ein wesentlicher Unterschied, denn das

Bestehen der VW-1 Brennprüfung fordert

eine Brenndauer unter 60 Sekunden

für die Probekörper. Bei beiden vertikal

verbrannten bewerteten Formulierungen,

mit

Einsatz

eines

Litzenleiters,

überschreiten die Probekörper die höchste

Grenze der Brenndauer, und demzufolge

wird die Prüfung nicht bestanden.

Beim VB-2 Probekörper wird die ganze

Länge der Leitung tatsächlich verbraucht,

ohne dabei eine nicht verschmorte Länge

zu hinterlassen (siehe

Abb. 5

). Andererseits

bestehen die Aufbauten mit Massivleitern

die VW-1-Prüfung mit höherem Margen.

Die in der

Abb. 3

dargestellten Angaben

der Brenndauer für die HB-1 Probekörper

könnten auch etwas irreführend sein,

ungeachtet der Tatsache, dass in beiden

Fällen (Massiv- und Litzenleiter), die

Leitungen entlang dem ganzen Anzeiger

brennen,

ohne

dabei

einen

nicht

verschmorten Probekörper zu hinterlassen.

Interessanterweise obwohl der verseilte

Probekörper VB-1 eine lange Zeit lang

brennt (>60 Sek.), hinterlässt er dennoch

eine wesentliche nicht verschmorte Länge

nach dem Erlöschen der Flamme.

Die Auswirkung von Massiv- gegen

Litzenleiter für eine 60mil Isolierungsdicke

ist in der

Abb. 4

dargestellt. Wie für

die 30mil Dicke ersichtlich, brennen

beide HB-1 Probekörper von Massiv-

und Litzenleitern völlig entlang deren

ganze Länge. Das Gleiche gilt für den

VB-2 Probekörper mit Litzenleitern. Die

Ergebnisse zeigen wieder, dass bei einer

gleichen Formulierung und Geometrie,

Litzenleiter eine schwächere Brennleistung

zeigen.

Formulierung

LOI, %

HB-1

24

VB-1

27

VB-2

27

Abb. 5

:

Auswirkung des Leitertyps auf die nicht verschmorte Länge für unterschiedliche Formulierungen

Tabelle 2

:

Sauerstoffindex der erforschten flammwidrigen Formulierungen

Massivleiter - 30 mil

Litzenleiter - 30 mil

Massivleiter - 60 mil

Litzenleiter - 60 mil

Nicht verschmorte Länge (mm)