Technischer artikel
März 2016
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www.read-eurowire.comgrößere Wärmeableitung und daher eine
Unterbrechung des „Feuer Dreiecks“
(Hitze/Sauerstoff/Brennstoff)
[2]
vorsehen.
Weder in der Industrie noch in der
Literatur hat man sich eingesetzt, um
festzulegen, ob die Brennleistungen
beträchtlich vom Leitertyp - Litzen- gegen
Massivleiter - beeinflusst werden.
Ziel des vorliegenden Artikels ist es die
Auswirkung des Kupferleitertyps - Litzen-
gegen Massivleiter - zu untersuchen,
nach
den
VW-1
Brennleistungen
für
vier
feuchtigkeitsaushärtenden
Mischungen
von
unterschiedlichen
Flammwidrigkeitsgraden.
Neben dem Leitertyp wird auch die
Isolierungsdicke untersucht, die sich für
die Flammenleistung in halogenfreien
Systemen
[3]
als nachteilig erwiesen hat.
Die Flammenleistung wird sich durch die
Fähigkeit der Probekörper auszeichnen,
den VW-1-Test zu bestehen sowie durch
die durchschnittliche Probebrenndauer
und
die
verschmorte
oder
nicht
verschmorte Länge.
2 Versuche
2.1 Materialien
Die
im
vorliegenden
Artikel
geprüften Probekörper bestehen aus
verschiedenen feuchtigkeitsaushärtenden
Formulierungen, auf 14 AWG (2,08mm
2
)
Kupferleiter
extrusionsbeschichtet.
Eingesetzt
wurden
sowohl
Massiv-
wie Litzenleiter. 30 und 60mil (0,76
und
1,52mm)
Isolierungsschichten
wurden im Verlauf dieser Versuche
erforscht.
Unter
den
eingesetzten
f e u c h t i g k e i t s a u s h ä r t e n d e n
Formulierungen
befinden
sich
die
bezeichnete
Formulierung
des
Horizontalbrennens
1
(HB-1),
die
Formulierungen
des
gesteigerten
Horizontalbrennens 1 (EHB-1) und die
Formulierung
des
Vertikalbrennens
1 und 2 (VB-1 bzw. VB-2). Vor der
Extrusion
werden
alle
Materialien,
mit
Ausnahme
von
Grundharzen,
in
einem Vakuumofen
mit
einem
Trockenmittel
(Dri-Rite:
wasserfreies
Calciumsulfat) 24 Stunden lang bei
60°C
getrocknet.
Die
getrockneten
Materialien werden dann gewogen und
in Alu-Folienbeuteln eingeschweißt, um
die Feuchtigkeitsaufnahme zu minimieren
und die Vor-Aushärtung oder das
Verschmoren während der Extrusion zu
vermeiden.
2.2 Drahtextrusion
Die
mit
Isolierung
beschichteten
Drähte
werden
mit
Einsatz
eines
Mini-Drahtextruders gefertigt. Die Einheit
besteht aus einem Brabender ¾" Extruder
mit einem Antrieb mit drehzahlvariabler
Geschwindigkeit, einem 24:1 Maddox
Schraubenmischer,
einem
Brabender
Spritzkopf mit Drahtziehstein, einer
Wasserkühlwanne mit Gebläse, einem
Lasermikrometer und einem Con-Air
Drahtzieher
mit
drehzahlvariabler
Geschwindigkeit.
Alle
Extrusionen
werden
mit
Einsatz
eines
150°C
gleichmäßigen Temperaturprofils durch
die drei Heißbereiche der Trommel sowie
durch den Ziehstein durchgeführt. Eine
geschichtete Siebpaketgeometrie - mit
Siebe mit 20/40/60/20 Maschen und einen
Ziehstein enthaltend - wurde eingesetzt,
um das geschmolzene Polymer zu filtern
kurz bevor die Ziehsteinöffnung erreicht
wird.
Darüber
hinaus
bieten
die
Siebe
einen
ausreichenden
Gegendruck,
um ein besseres Schmelzmischen der
verschiedenen Formulierungen zu sichern.
Eine 67mil (1,7mm) Spitze und ein 124mil
(3,15mm) Ziehstein wurden eingesetzt,
um 14 AWG-Leitungen mit einer 30mil
Wanddicke zu fertigen.
Probestück Dicke (mm)
Typ
Druck (MPa)
Geschwindigkeit
(Upm)
Liniengeschwindigkeit
(m/min)
Schmelztemp
temp (°C)
HB-1
0.76
Massivleiter
10.5
50
2.7
159
VB-1
0.76
Massivleiter
14.1
50
2.7
162
VB-2
0.76
Massivleiter
15.1
50
2.7
159
HB-1
0.76
Litzenleiter
10.0
55
2.7
161
VB-1
0.76
Litzenleiter
13.9
55
2.7
161
VB-2
0.76
Litzenleiter
13.4
55
2.7
162
HB-1
1.52
Massivleiter
10.1
80
2.1
160
VB-1
1.52
Massivleiter
12.5
80
2.1
160
VB-2
1.52
Massivleiter
11.8
80
2.1
160
HB-1
1.52
Litzenleiter
9.3
85
2.1
160
VB-1
1.52
Litzenleiter
12.9
85
2.1
160
VB-2
1.52
Litzenleiter
13.3
85
2.1
160
▲
▲
Tabelle 1
:
Extrusionsbedingungen verschiedener feuchtigkeitsaushärtender Aufbauten
▼
▼
Abb. 1
:
Auswirkung der Isolierungsdicke auf die Brenndauer im VW-1 Test für unterschiedliche Formulierungen
30 mil
60 mil
Brenndauer (Sek.)