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28

GOLF TIME

|

6-2016

www.golftime.de

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RYDER CUP

Hazeltine ist von Architekt Robert Trent

Jones als Bühne für große Turniere konzi-

piert worden. Seit 1962 wurden die 18 Loch

von seinem Sohn Rees mehrfach überarbei-

tet. Der Platz weist einige Höhenunterschiede

auf und ein Verfehlen des Fairways vom Tee

kann aufgrund der zahlreichen Bunker und

Bäume dazu führen, dass man keinen realis-

tischen Schlag aufs Grün hat. Die Puttober-

flächen selbst sind stark onduliert und besit-

zen oft mehrere Plateaus. Zudem werden sie

von Sandbunkern oder Wasserhindernissen

bewacht. Das „Signature Hole“ ist Bahn Nr. 7

(im Original-Layout Nr. 16). Es gilt als eines

der schwersten Par 4 im Golf. Der Ball muss

erst den Lake Hazeltine überqueren, dann

folgt ein Schlag auf ein Halbinselgrün.

Bekanntermaßen bleibt es dem Kapitän des

Gastgebers vorbehalten, über das Set-up des

Platzes zu entscheiden. Da die U.S.-Boys in

Gleneagles 2014 schwer mit den enggemähten

Fairways und dem hohen Rough zu kämpfen

hatten, wird Davis Love III das Gemüse wohl

weitestgehend entfernen und breite Lande-

zonen für seine Longhitter schaffen. Zudem

dürfen sich die Gäste wohl auf pfeilschnelle

Grüns „freuen“, wie sie die U.S.-Spieler von

der amerikanischen PGA Tour gewohnt sind.

Davis Love verspricht ein Birdie-Spektakel

für die Fans. Deshalb wird er die Fahnen wohl

eher weniger schwer stecken lassen.

Gt

SO wIRd GESPIELT

das reGelWerK

Ryder Cup-Einsteiger erhalten hier einen Über-

blick über die Besonderheiten:

tEamBUiLdiNG:

Jedes Team besteht aus zwölf

Spielern, einem Kapitän und einer beliebigen

Anzahl von Vize-Kapitänen. Europas Kapitän

Darren Clarke kann drei Wild Cards vergeben,

Davis Love will vier Einladungen verteilen.

matchmakiNG:

Die Team-Kapitäne legen

jeweils geheim die Reihenfolge fest, in der

ihre Spieler starten sollen. So ergeben sich die

Kombinationen der Matches. Über die Anzahl

der Einsätze in den Fourball- und Foursome-

Sessions entscheidet der Kapitän. Am Sonntag

spielen alle Spieler.

aBLaUF:

Am Freitag und Samstag werden am

Vormittag vier Foursomes und am Nachmittag

vier Fourballs gespielt. Am Sonntag stehen

zwölf Matchplay-Begegnungen auf dem Pro-

gramm. Insgesamt werden 28 Punkte vergeben,

die auch geteilt werden können.

SpiELmodUS:

Lochwettspiel – wer auf einer

Bahn das niedrigste Ergebnis spielt, gewinnt

das Loch und geht bspw. 1Up.

FoUrSomE:

Matchplay zwei gegen zwei –

die Spieler eines Teams schlagen abwechselnd

denselben Ball.

FoUrBaLL:

Matchplay zwei gegen zwei –

alle Spieler schlagen einen eigenen Ball. Das

beste Ergebnis gewinnt.

matchpLay:

Spiel Mann gegen Mann.

pUNktEvErGaBE:

Für einen Sieg gibt es einen

Punkt, für ein Unentschieden einen halben

Zähler. Es gewinnt das Team, das zuerst

14,5 Punkte gewinnt. Europa als Titelverteidiger

hat den Ryder Cup bei einem Unentschieden

14 zu 14 verteidigt.

loch nr. 7 –

daS Signature hole

von hazeltine

Es gilt als eines der

schwersten Par 4 im

Golf. Neun von achtzehn

Bahnen auf der Par-72-

Anlage können mit

Wasserhindernissen

aufwarten

dIE SPIELwIESE

global HappenIng

RyDeR cup

Als mich kürzlich ein nicht-golfender

Kumpel, der auch anderweitig kein über-

mäßig intensives Interesse an unserem Sport

hegt, fragte, „wann denn endlich der nächste

Ryder Cup stattfände und ob Martin Kaymer

qualifiziert sei“, fiel mir erst wieder auf,

was für eine gesonderte Stellung – im Sport

allgemein und im Golf speziell – dieser

Matchplay-Vergleich einnimmt.

Europa als vermeintlicher Underdog

gegen die „übermächtigen“ U.S.-Boys. So

entwickelten sich zumindest die ersten Jahr-

zehnte dieses Kontinentalvergleiches. Und

somit entwickelte sich auch das weltweite

Interesse an einem Event, bei dem man

zumindest als Nicht-Amerikaner hoffte,

dass die Top-Stars aus den Staaten von den

Jungs der kleinen European Tour mal „einen

vor den Bug bekommen würden“.

Das, verbunden mit dem extrem spannen-

den, kurzweiligen und einfach zu verstehen-

den Matchplay-Format, zog dann schnell

auch „Außenstehende“ in seinen Bann.

Beliebt aber auch bei letztlich ‚unbeteiligten‘

Golf-Fans – über 500 Mio. TV-Zuschauer

haben Gleneagles 2014 verfolgt.

Nun zurück zum diesjährigen Ryder Cup

im Hazeltine National Golf Club: Wie weit

ist es mittlerweile gekommen? In den letzten

14 Jahren haben die USA sechs Mal den

Allerwertesten versohlt bekommen, von an

sportlicher und mannschaftlicher Einheit

nicht zu übertreffenden europäischen Teams,

sodass selbst ich mir überlege, ob nicht ein

U.S.-Sieg wichtig wäre, um auch das erfolgs-

verwöhnte amerikanische Golf-Publikum für

die Zukunft bei der Stange zu halten.

gregor biernath

SKY-Experte in Sachen Golf

RYDER CUP

lIve-SenDeZeIten

auf Sky SpoRt HD

1. Tag Freitag, 30. September 14.30 – 1.00 Uhr

2. Tag Samstag, 1. Oktober

15.00 – 1.00 Uhr

3. Tag Sonntag, 2. Oktober

18.00 – 2.00 Uhr