Seitdem hat die Warnemünde—Gedser-
Route von Tag zu Tage an Bedeutung sowohl
für den Passagier- als den Frachtverkehr ge
wonnen. Von allen Seiten wird die dänische
Kontinalroute als mustergültig anerkannt; und
nicht am wenigsten haben unsere lieben deut
schen Sommergäste die Vorzüge derselben
schätzen gelernt. Von den gegen 150,000 Frem
den, die jährlich die dänische Hauptstadt be
suchen, benutzen w e it. über die Hälfte diese
Route.
Die Reise von Berlin nach Kopenhagen legt
man in ungefähr 101/, Stunden zurück. Am
Bahnsteige des Stettiner Bahnhofes halten die
langen, eleganten Boggiewagen (I und II Kl.),
die direkt nach Kopenhagen gehen. Der Tag
zug hat einen deutschen und einen dänischen
durchgehenden Wagen, während im Nachtzuge
jener durch die vorzüglich eingerichteten
»sleeping cars«,
der grossen internationalen
Schlafwagen-Gesellschaft ersetzt wird. Der Ver
gnügungsreisende begibt sich in Berlin zu Ruhe
Fährbröcke bei Gedser.
und erwacht erst, wenn der Schnellzug an der
berühmten, die Gräber der dänischen Könige
einschliessenden Roskilder Domkirche vorüber
saust und der Schaffner mit den Worten: »In
einer halben Stunde sind wir in Kopenhagen«,
den Morgenkaffee serviert.