Spezialitäten-Theater »Scala«, Cafés und Re
staurants. Die breiten Bürgersteige sind voll
von Fussgängern, und auf dem asphaltierten
Fahrdamm fahren grosse, gelbe elektrische
Strassenbahnen neben leichten, offnen Droschken
und Automobilen, während auf den für die Rad
fahrer bestimmten Steigen Hunderte von Damen
und Herren hierhin und dorthin radeln. An
Sommerabenden erklingt hier von allen Seiten
Musik, und bunte elektrische Transparente
scheinen um die Wette mit den grossen weissen
Bogenlampen — hier bekommt der Fremde
seine ersten dauernden Eindrücke von dem
sorglosen Leichtsinn der Stadt, von ihrer ge
winnenden Gemütlichkeit und ihren Grossstadt-
Aspirationen.
Der grosse Rathausplatz, in den die Vester
bros Passage mündet, ist jetzt der Mittelpunkt
des modernen Kopenhagens. Der Platz wird
vollständig beherrscht von dem neuen Rathaus,
dem stolzen Werke des Architekten Martin
Nyrop, der sich dadurch einen Weltruf erworben
hat. Vornehm zurückgezogen, zugleich durch
seine stilvolle Façade, in deren Mitte die Bronze
statue des Gründers der Stadt, des Bischofs
Absalon, angebracht ist und durch seine echt
originale Architektur wirkend, liegt »das Haus
der Bürger«, als Symbol der Regsamkeit und
Tüchtigkeit des modernen Kopenhagens. Auf
der einen Seite dieses stolzen Gebäudes erhebt
sich der gewaltige 105 Meter hohe Rathausturm.
Hier oben befindet sich das berühmte Glocken
spiel, welches jede Viertelstunde seine eigen
tümlichen klangvollen Töne über die-j Stadt
sendet.
Unter den übrigen Gebäuden des Rathaus
platzes fällt vor allem das neue Hotel »Bristol«
in die Augen, dessen Stil seinem vornehmen
Gegenüber am nächsten kommt. Auch »Bristol«
ist mit einem hohen Aussichtsturm versehen.
Die eine Hälfte des Rathausplatzes ist eine Art
Knotenpunkt für die elektrischen Strassenbahnen.
Hier treffen (5—7 Linien zusammen, und ein
dichter Strom von Menschen ergiesst sich
ununterbrochen über diesen verkehrsreichsten
Platz der Stadt.
Vom Rathausplatze beginnt nämlich »der
Strög«, eine Reihe von Strassen, die den Mittel-
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