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Technischer artikel

Mai 2015

85

www.read-eurowire.com

(Cu)-Leiter,

auf

Aluminium/PET

(Al/

PET)-Band, auf raucharme, halogenfreie

(LSZH)

Hülle

und

auf

Polyolefin-

Isolierung angewendet (siehe

Abb. 1

).

Leitungs-, Konvektions- und Strahlungs-

Wärmeüber tragungsmechanismen

[5]

wurden im Modell berücksichtigt.

An einem Aderpaar je Kabel im Modell

wurde simulierte elektrische Energie

angelegt. Ein starrer Auslöser wurde

benutzt, um das Wärmeverhalten zu

ermitteln für (a), einen Punkt in der Mitte

einer der spannungsführenden Leiter

(siehe Position der Sonde in

Abb. 1

), und

(b), ein 2D-Diagramm der Temperatur

des Querschnitts (

Abb. 2

). Aus dem

2-D-Diagramm geht, wie zu erwarten war,

die Höchsttemperatur des Systems in der

Nähe der spannungsführenden Leiter

hervor.

Prüfmethode

und Ergebnisse

Die

vom

IEC-Unterkomitee

46C

[3]

vorgeschlagene

Prüfmethode

wurde

angewendet,

um

den

durch

die

GS-Speisung

verursachten

Anstieg

der

Leitertemperatur

festzustellen.

Diese Methode umfasste die Messung

der gelieferten Spannung und der

Manteltemperatur bei Verwendung einer

100m langen Kabelprobe, die um eine

Spule gewickelt in einer Klimakammer

bei einer festgelegten Temperatur von

20°C platziert wurde (siehe

Abb. 3

). Bei

diesem Verfahren kam einer Cat6A U/

FTP-Kabelprobe mit 26AWG-Leitern aus

massivem Kupfer zum Einsatz, wie im

Abschnitt 2 simuliert.

Die Kabelprobe wurde vor dem Test

bei 20°C über mindestens 16 Stunden

konditioniert. Ein Thermoelement des

J-Typs wurde entlang der Hülle auf halber

Strecke des Kabels angebracht.

Mit

einem

Labornetzgerät

Keithley

2200-60-2 (60V, 2,5A) im Konstantstrom-

Betrieb wurde an das zu prüfende

Aderpaar 0,6A Strom (I) angelegt, wobei

das ferne Ende der Probe kurzgeschlossen

wurde. Temperatur- und Spannungsdaten

wurden in Abständen von 15 Sekunden

über die LabVIEW Software

[6]

von National

Instruments erfasst.

Die Temperatur der Kabelprobe stieg

wegen des Joule-Erwärmungseffekts, und

nach einer gewissen Zeit stabilisierte sie

sich.

Die Erwärmung durch die GS-Speisung

glich sich zu diesem Zeitpunkt der

Strahlungsleistung der Probe an, und

ein weiterer Temperaturanstieg wurde

verhindert.

Der Leiterwiderstand wurde ausgehend

von der Spannung unmittelbar nach dem

Einschalten des Stroms (U

0

), Gleichung (1)

und nach der Temperaturstabilisierung

(U

T

), Gleichung (2) berechnet. Daraufhin

wurde die Änderung (oder das Delta) der

Leitertemperatur (Δt) unter Verwendung

des Anfangswiderstands (R

20

) und des

stabilisierten Widerstands (R

t

), Gleichung

(3) errechnet.

Diese Vorgehensweise

wurde

unter

Anwendung von vier unterschiedlichen

Stromwerten (I) wiederholt, d. h. 1,0A,

1,4A, 1,8A und 2,2A.

Abb.

4

zeigt

die

Änderung

der

Leitertemperatur

im

Vergleich

zum

Gleichstromniveau, das bei der Probe

simuliert (siehe

Abb. 1

) und anhand der

Messung errechnet wurde.

Die Ergebnisse zeigen ein lineares

Verhältnis

sowohl

mit

der

Delta-

Leitertemperatur als auch mit dem Strom,

das auf logarithmischen Skalen graphisch

dargestellt wird.

Basierend

auf

diesem

Verhältnis

konnte anhand einer Approximation

im Format Δ

t

=

x

*

I

y

eine Vorhersage des

Temperaturanstiegs im Leiter für die

Stromwerte außerhalb des gemessenen

Spektrums erfolgen.

Für das Cat6A 26 AWG U/FTP-Kabel erwies

sich folgende Approximation:

Gemäß der Approximation würde ein

Strom von 3A in einem Einzelkabel bei

einer festgelegten Umgebungstemperatur

von 20°C einen Temperaturanstieg von

20,7°C erzeugen.

Die

Korrelation

zwischen

den

simulierten

und

den

gemessenen

Ergebnissen wurde unter statistischen

Aspekten weiter erforscht, wobei ein

Abhängiger t-Test (

Paired t-test

) über

die Minitab-Software zum Einsatz kam

[7]

Abb. 5

zeigt ein Einzelwertdiagramm

der Temperaturunterschiede zwischen

Simulation und Messung, welches auch

das auf diesen Schwankungen basierende,

95-prozentige Konfidenzintervall darstellt.

Die Ergebnisse zeigen, dass 95% der

zusätzlichen simulierten und gemessenen

Werte voraussichtlich in den ±0,1

Unterschiedsbereich fallen und somit eine

hervorragende Korrelation bestätigen.

Die Nullhypothese der nicht vorhandenen

Unterschiede der Mittelwerte zwischen

den zwei Datensätzen wurde per se nicht

verworfen.

Kabelmuster

Thermoelement

Temperatur (ºC)

GS-Netzzuleitungen

Abb. 2

:

Graphische Darstellung der Temperatur des Querschnitts

Abb. 3

:

Messaufbau

wo: