ixoneurope . com
20
tiGer
erlebt ein echtes Comeback – oder lässt es ganz bleiben
Im Januar war wieder einmal Comeback-
Zeit für Tiger Woods. Nach einem Testlauf
im Dezember bei der Hero World Challenge
wollte die Lichtgestalt des Golf bei der
Farmers Insurance Open nach 18 Monaten
Verletzungspause erstmals wieder ein Bad im
Haifischbecken PGA Tour wagen. Der Aus-
tragungsort Torrey Pines gilt als Tigers Lieb-
lingswiese. Hier hat er im Laufe seiner Kar-
riere neunmal gewinnen können, darunter
die U.S. Open 2008, sein letzter Major-Sieg.
Doch nach zwei durchwachsenen Golfrunden
war der Zauber auch schon wieder verpufft.
Erstmals in Woods’ Karriere verpasste er in
Torrey Pines den Cut. Eine Woche später, bei
der Dubai Desert Classic, machte nach einer
Runde Tigers Rücken zu und es folgte der
erste Turnierabbruch nach dem Comeback.
Tiger wollte eigentlich vier Turnierstarts in
fünf Wochen absolvieren und sich bis zum
Masters Anfang April vom Ringrost befreien.
Dieses Nahziel scheint nun wieder in uner-
reichbare Ferne gerückt. Viele Analysten
wollen gesehen haben, dass Tigers neuer
Schwung so aufgebaut ist, dass die Bewe-
gung die lädierte Rückenpartie über Gebühr
belastet. Andere Experten hingegen behaup-
ten, dies sei die einzige halbwegs vernünftige
Golfbewegung, die Woods mit seinem
Körper überhaupt noch zustande bekommen
kann.
Egal wie man es dreht und wendet, Tigers
Comeback-Versuch war bislang eine traurige
Angelegenheit und es ist kaum vorstellbar,
dass er jemals wieder über vier Turnierrunden
Golf auf höchstem Niveau spielen kann.
Wir wünschen uns, dass Tiger entweder erst
dann wieder zurückkommt, wenn er wirklich
Spielern wie Jason Day, Rory McIlroy oder
Dustin Johnson gewachsen ist oder end-
gültig den Golfhandschuh an den Nagel
hängt. Niemand will einen Tiger Woods
sehen, der Woche für Woche den Cut
verpasst oder bei jedem zweiten Auftritt
verletzungsbedingt abbrechen muss.