In unserer Frühjahrssitzung wurde zum Teil sehr deutlicher Un-
mut an der Arbeit bzw. der mangelhaften Kommunikation der
ABDA über ihre Arbeit laut. Jetzt gilt es zunächst einmal festzu-
halten, dass erfolgreiche Lobbyarbeit geräuschlos ist und nicht
auf dem Marktplatz verhandelt wird. Aber: In Zeiten, in denen
beispielsweise inWestfalen-Lippe binnen eines Jahres, auch dank
des großartigen Engagements vieler Vorstandsmitglieder, Kreis-
vertrauensapotheker und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit
sowie weiterer engagierter Kammermitglieder, allein über 120
Politikergespräche geführt wurden, wir unsere Medienarbeit und
die politische Kommunikation verstärkt haben, ist eine gewisse
Irritation über die für uns zum Teil sehr geringe Wahrnehmung
der ABDA und ihrer Vertreter in der Öffentlichkeit nachvollziehbar.
Wir möchten aus diesem Grunde mit unserem Bundesverband
in einen konstruktiven Dialog eintreten. Denn womöglich stellt
sich der ein oder andere Sachverhalt aus dem Blickwinkel der
Bundesebene gänzlich anders dar. Hierzu möchten wir den AB-
DA-Präsidenten Friedemann Schmidt zur Herbstsitzung unserer
Kammerversammlung am 28. November nach Münster einladen.
Sie sind ebenso herzlich eingeladen – zur Teilnahme und zum
Mitdiskutieren!
Mit freundlichen, kollegialen Grüßen
Liebe Leserinnen und Leser,
mit dieser reinen Online-Ausgabe unseres Mitteilungsblattes
übermitteln wir Ihnen wieder sehr zeitnah die wichtigsten The-
men und Inhalte, die wir in der Frühjahrssitzung unserer Kam-
merversammlung am 13. Juni erörtert haben, als wir zu Gast in
den Räumen der Ärztekammer Westfalen-Lippe waren.
Als sehr konstruktiv und engagiert habe ich die Atmosphäre in
unserer Frühjahrssitzung erfahren: Allen Delegierten ist bewusst,
dass wir uns derzeit in einer entscheidenden Phase befinden, in
der ganz wichtige politische, strukturelle und pharmazeutische
Weichen für den Beruf des Apothekers und der Apothekerin ge-
stellt werden.
Die Botschaft, die von unserer Sitzung ausgeht, lautet dabei: Wer
sich nicht bewegt, der wird bewegt. Damit ist selbstredend nicht
gemeint, dass wir bewährte Positionen aufgeben, die für eine
sichere, wohnortnahe und qualitativ hochwertige Arzneimittel-
versorgung unabdingbar sind und dann denen in die Falle gehen,
die uns die Zerschlagung eben dieses Systems als Innovation und
Fortschritt verkaufen wollen – so wie der Spitzenverband der
Krankenkassen in seinemunsäglichen Positionspapier vom6. Juni.
Nein, gemeint ist vielmehr, dass wir uns aktiv beteiligen müssen
an großen Herausforderungen wie der zunehmenden Digitalisie-
rung im Gesundheitswesen, an innovativen Versorgungsformen
und -konzepten, insbesondere für die Menschen in der Fläche
und an der innovativen Fortentwicklung der apothekerlichen
Honorierung. Tun wir das nicht und verharren wir gleichsam in
Schockstarre, dann werden uns neue Konzepte und neue Hono-
rarmodelle von außen übergestülpt.
Wer sich nicht bewegt,
der wird bewegt!
Editorial
Gabriele Regina Overwiening
Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe
E-Mail:
praesidium@akwl.deEDITORIAL
AKWL
Mitteilungs
blatt
Online 01-2018 /
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