GOLFTIME weekly 21/2019 - 5. Juni 2019

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WEEKLY

Kolumne

Du Golf, ich mach mir Sorgen

GEWINNSPIEL TITLEIST BALL-CLINIC OPEN.9

TRAINING

Schwunganalyse Jon Rahm

PLATZ DREI

EDITOR‘S INTRO

M artin Kaymers überzeugender Auftritt beim Memorial Tournament beschäftigt uns weiterhin. Weltrangliste, FedExCup – der Deutsche hat auf vielen Baustellen Fortschritte gemacht, was noch fehlt, ist die Qualifikation für die Open Champion- ship in Portrush. Mit dabei beim ältesten Golfturnier der Welt ist definitiv Jon Rahm. Danny Wilde wirft einen Blick auf den eigenwilligen Schwung des Spaniers. Muss man sich Sorgen um den Golfsport machen? Diesem Thema widmet sich Götz Schmiedehausen in seiner Kolumne. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Restwoche und viel Spaß beim Lesen, Ihr

Thomas Fischbacher Chefredakteur Golftime.de

TOP-THEMEN

Martin Kaymer Endspurt nach Portrush?

Gewinnspiel Titleist Ball Clinic

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Schwungstudie Rahms eigenwilliger Weltklasse-Schwung

Kolumne Du Golf, ich mach mir Sorgen

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GOLF TIME | 8-2017

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STORY

The Open: Kaymer noch nicht qualifiziert Martin Kaymer ist Stand jetzt noch nicht für die Open Championship qualifiziert. So kann es der Deutsche noch nach Portrush schaffen.

Will nach Portrush: Martin Kaymer

E rstmal Mexiko. Urlaub. Martin Kaymer hat zuletzt viel Golf gespielt. Nach der erfolgreichen, aber auch kräftezehrenden Woche beim Memorial (Kaymer

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wurde Dritter) folgt nun eine kurze Verschnaufpause. Dann geht es weiter. Kaymer will den Aufwärtstrend fortsetzen. Seine starke Leistung beim Einladungsturnier hatte zur Folge, dass sein Name wieder unter den Top 100 der Weltrangliste vertreten ist (Vorwoche: 186) und dass wieder berechtigte Hoffnung auf einen Verbleib auf der PGA Tour in der kommenden Saison besteht. The Open Stand jetzt ohne Kaymer Doch die Leistung reichte nicht aus, um sich für die Open Championship zu qualifizieren. War Kaymer seit seinem Major-Debüt im Jahr 2008 beim Masters stets Stammgast bei den vier großen Events, so steht er aktuell durch die durchwachse- nen Leistungen der vergangenen Jahre nicht im Teil- nehmerfeld der Open Championship. Die fünf Jahre Startrecht in Folge des U.S. Open-Sie- ges 2014 für das einzige europäische Major, das ab dem 19. Juli in Royal Portrush über die Bühne geht, liefen im vergangenen Jahr aus. Auch die Qualifikation über die Weltrangliste (die besten 50 qualifizieren sich) ist nicht mehr möglich. Die Frist ist abgelaufen. u

Noch gibt es Chancen Noch gibt es aber Chancen für die Teilnahme: Wei- tere Spielberechtigungen werden zum Beispiel beim Valderrama Masters, der Irish sowie der Scottish Open vergeben. Dort werden jeweils drei Tickets an die bestplatzierten Spieler, die sich noch nicht quali- fiziert haben, vergeben. Eine weitere Chance besteht am 2. Juli, wo an vier Orten über 36 Löcher Qualifikations-Events ausge- tragen werden. Auch dort rücken sich die besten drei Spieler auf jedem der Plätze für das Turnier in Por- trush. Vielleicht kann sich der Deutsche seine Eintrittskar- te aber auch schon früher sichern. Mit einem Sieg bei der U.S. Open in Pebble Beach in der kommen- den Woche. Dann wäre das Thema Major-Qualifika- tion auch für die kommenden Jahre erledigt. GT

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Tour-Vorschau

GOLFSixes: Henseleit und Fünfstück für Deutschland Esther Henseleit spielt nach der U.S. Women‘s Open im Teamweiter.

Für Deutschland in Portugal: Esther Henseleit und Laura Fünfstück

I n dieser Woche vertreten Esther Henseleit und Laura Fünfstück Deutschland im Team beim etwas

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anderen Turnier. Das GolfSixes, Erstaustragung 2017, wandert erstmals in der noch jungen Geschichte von der Britischen Insel nach Süden auf den Golfplatz des Oitavos Dunes. Zwölf verschiedene Nationen treten über sechs Lö- cher mit unterschiedlichem Charakter in einem ra- santen und unterhaltsamen Format an. Die Teams der Nationen (Männer und Damen) spie- len imGreensomes-Format, bei dem sie ihren besten Abschlag auswählen und die Akteure und Akteurin- nen abwechselnd das Loch zu Ende spielen. Modus wie in der Champions League Die Teams streiten zunächst in vier Vierergruppen um den Einzug in die K.O.-Phase, ähnlich wie in den Gruppenspielen der UEFA Champions League. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe kom- men weiter. Es folgt Viertelfinale, Halbfinale, Spiel um Platz drei und das Finale, die alle am Samstag aus- getragen werden. Titelverteidiger sind Paul Dunne und Gavin Moyni- han (Irland). Die Gewinner erhalten ein Preisgeld von 100.000 Euro pro Spieler. GT

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Die Deutschen keine

Die Stars Colin Montgomerie Scott McCarron, Darren Clarke Kevin Sutherland

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QUICK‘N‘DIRTY

… .. Punkte fährt Martin Kaymer für Platz drei beim Memorial Tournament in der Weltrangliste ein. Die Folge: der Sprung von Platz 186 auf Position 97 im OWGR. Kaymer ist zurück unter den 100 besten Golf- spielern der Welt. 27,2 618.800 … U.S.-Dollar erhält Kaymer für sein Top-Ergebnis beim Memorial. Der Sieger Patrick Cantlay freut sich über einen Scheck über 1,638 Millionen U.S.-Dollar.

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... Schläge (-10) zauberte Kevin Sutherland am Sonn- tag auf die Spielbahnen des Wakonda Golf Club bei der Principal Charity Classic der PGA Tour Cham- pions. Der Lohn: Die Teilnahme am Stechen gegen Scott Parel, das Sutherland mit dem elften Birdie des Tages für sich entschied. Seine 13 abschließenden Löcher beendete Sutherland mit zehn unter Par. 62 u

... Driver hatte Phil Mickelson beim Memorial in sei- ner Tasche. Einen für „kleine, süße Fades“, wie Mi- ckelson sie beschreibt, um die Spielbahnen zu tref- fen, den anderen für die mächtigen Hiebe. Mickelson plant mit dieser Konstellation auch in der Woche der U.S. Open in Pebble Beach. Der Ertrag war beim Memorial noch überschaubar: Runden von 70 und 79 Schlägen führten zu einem vorzeitigen Ende am Freitag. Vier Schläge fehlten für den Einzug ins Wo- chenende. 2 u

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... Minuten dauerte die Diskussion zwischen Matt Kuchar und einem Regeloffiziellen am Donnerstag. Der Grund: Ein eingebetteter Ball auf dem Fairway. Kuchar stand keine straflose Erleichterung zu. Denn sein Ball kamnicht in der von ihm verursachten Pitch- Marke zur Ruhe, sondern in einer alten. Der Amerika- ner kannte die Regel, fragte dennoch vorsichtig nach einem Free Drop. Seine Argumentation: „Als ich die Zeitlupe sah, dachte ich, vielleicht hat der Ball beim Aufprall eine bestehende Pitch-Marke, in der er zur Ruhe gekommen ist, weiter vergrößert.“ Der Offiziel- le glaubte nicht an dieses Szenario, Kuchar musste aus der Pitch-Marke weiterspielen. 10 ... Schläge betrug die Differenz zwischen Luke Do- nalds Runden drei und vier beim Memorial. Während dem ehemaligen Weltranglistenersten am Samstag mit einer 65 ein großer Sprung nach oben auf dem Tableau gelang, ging es durch die 80 im Finale wie- der in die andere Richtung. Die Bilanz des Grauens: Donald verpasste am Sonntag 13 Grüns, kassierte sieben Bogeys und ein Doppel-Bogey. GT 7

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Das Runde muss ins Eckige: Bei der B100 Championship im Golfresort Weimarer Land wurde mit dreiecki- gen Löchern und B-Note gespielt. Das legendäre Bauhaus feierte Jubiläum. GT

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Gewinnspiel

Gewinnspiel: Titleist Ball Clinic Am Dienstag, den 18. Juni, haben 20 geloste Gewinner die einmalige Gelegenheit, Einblicke in den Titleist-Tour-Truck auf der Driving Range des GC München-Eichenried zu erhalten; gefolgt von einer exklusiven Titleist-Ball-Clinic mit einem European Tour- Pro in der Kurzspiel-Area sowie im Anschluss ein Spiel über drei Löcher auf dem Platz der benachbarten Anlage Open.9 Golf Eichenried. Als weiteres Highlight wird der Tourpro zwei heißbegehrte VIP-Karten für den Moving-Day (Samstag) der BMW International Open unter den Teilnehmern verlosen. Für die Teilnahme schicken Sie bitte eine E-Mail mit dem Stichwort „Titleist-Ball-Clinic“ an gewinnspiel@golftime.de , inklusive Ihrer kompletten Kontaktdaten. Einsendeschluss ist der 9. Juni 2019. Sollten mehr Teilnahmen als Startplätze eingehen, entscheidet das Los. GT

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Reise PROMOTION: MAXIMILIAN***** Quellness & Golfhotel Golfen in Europas größtemGolf Resort mit fünf abwechslungsreichen 18 Loch-Meisterschaftsplätzen.

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Equipment

Club Fitting: Zweifel angebracht Potenzial für golferisches Desaster? Clubfitter Michael Welwarsky erklärt, worauf es ankommt.

Zum Thema Lie-Winkel

D In den letzten Monaten häufen sich bei uns An- fragen bezüglich der Veränderung des Lie-Winkels, da sowohl Golflehrer als auch vor allem Kunden auf

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diverse Fittingtabellen im Internet gestoßen sind und anhand derer für sich herausgefunden haben, dass ihr Lie-Winkel angeblich nicht korrekt sei. Eine wei- tere beliebte Ableitung ist die Betrachtung der An- sprechposition. Oft steht hier die Schlägerspitze einwenig nach oben, was den einen oder anderen Spieler dazu veranlasst, den Lie-Winkel flacher biegen zu wollen. Doch seien wir mal realistisch: Den Ball interessiert die Stellung der Schlagfläche in Ihrer Ansprechposition herzlich wenig. Für den Ballflug ist lediglich entscheidend, in wel- chem Winkel das Schlägerblatt im Moment des Tref- fens steht. Wie der Weg dahin aussieht und wie ku- rios die Kompensationen teilweise auch sein mögen – solange das Schlägerblatt den Ball neutral trifft, spielt das alles keine Rolle mehr. Trefferqualität Zur Veranschaulichung ein kleines Alltagsbeispiel: Vor wenigen Wochen kam ein Spieler zu mir, der ur- sprünglich auf der Suche nach einem anderen Schaft für die Verbesserung seines Trefferbilds war. Im Verlauf des Fittings wurde die schlechte Treffer- qualität nicht signifikant durch einen anderen Schaft u

verändert, die Balldaten und die Flugkurven waren sehr stabil und der Misshit konstant sehr weit links, was natürlich auch stark mit den Schwungeigenhei- ten des Spielers zusammenhing. Die Schwungrichtung war deutlich von außen nach innen und wirkte auf den ersten Blick sehr steil. Ein Blick auf die Datenlage des Launchmonitors zeigte aber, dass der Spieler gar nicht so steil wie vermu- tet an den Ball kam und sein derzeitiger Lie-Winkel der Eisen nicht zu seinem Schwung passte. Wir ent- schieden uns im Rahmen des Fittings, die Eisen von 3° upright auf 1° upright zu verändern. Diese Änderung sorgte sofort für eine deutliche Ver- besserung des Ballflugs und interessanterweise auch des Kontakts, was mit einer unbewussten Än- derung der Ansprechposition aufseiten des Spielers verbunden war. Am Ende des Termins war dies die einzige Änderung, die vorgenommen werden muss- te, um sowohl die Zuverlässigkeit der Eisen als auch die Trefferqualität zu optimieren. Rahmenbedingungen Dieses kleine Beispiel zeigt, dass der Lie-Winkel ein sehr missverstandener Wert ist und oftmals auch unter falschen Rahmenbedingungen bestimmt wird. Eine Festlegung des Lie-Werts anhand statischer u

Maße ist einfach nicht machbar. Er kann nur unter Betrachtung der Dynamik bestimmt werden. Allerdings gibt es auch hier einige Fehlerquellen, die bei einem Fitting auftreten können. Gerne wird das klassische Lie-Board noch zur Bestimmung des Lie- Winkels herangezogen. Diese Methode sollte aber mit Vorsicht genossen werden.

„... Erst, wenn es einen konstanten Fehlschlag in Bezug auf die Ball- startrichtung bei den Eisen gibt, sollte man sich intensiv mit dem Thema Lie-Winkel beschäftigen.“ Michael Welwarsky

Ballkontakt Eine weitere Methode ist die „Linienmethode“ auf dem Ball. Hierbei wird eine gerade Linie auf einen Ball gezeichnet, der dann so platziert wird, dass die Linie senkrecht zum Boden steht. Beim Ballkontakt überträgt sich diese Linie auf die Schlagfläche des

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Ob es am Lie lag? Tiger Woods unzufrieden

Eisens und anhand der Abweichung von der Senk- rechten kann entschieden werden, ob der Lie-Win- kel geändert werden muss. Doch auch diese Metho- de sollte immer nur eine Orientierung sein, in welche Richtung der Lie-Winkel geändert wird oder eben auch nicht. Orientierung Eine weitere Möglichkeit der Lie-Winkelbestimmung bietet diemoderne Technik. Sowohl Trackman, Flight- scope als auch das aktuelle Modell von Foresight er- zeugen Daten, die bei dieser Aufgabe eine Orientie- rung bieten. Ein versierter Fitter wird im Rahmen des Termins auch immer auf diesen Bereich einen Blick

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werfen. Doch auch hierbei handelt es sich nur um einen weiteren Anhaltspunkt. In letzter Konsequenz bestimmt die Ballstartrichtung und damit am Ende des Tages der Ballflug den Lie-Winkel. Ist dieser tendenziell neutral – der Ball landet also mit dem gegebenen Lie-Winkel konstant im Ziel –, sollte der Winkel auch nicht geändert werden. Erst, wenn es einen konstanten Fehlschlag in Bezug auf die Ballstartrichtung bei den Eisen gibt, sollte man sich intensiv mit dem Thema Lie-Winkel beschäfti- gen. Dies gilt übrigens – wenn auch in etwas gerin- gerem Maße – für Hölzer und Hybrids. Vereinfacht gesprochen: Je weiter der Ballstart nach rechts (ausgehend von einem Rechtshänder) geht, desto eher hilft ein etwas steilerer Lie- Winkel und umgekehrt. Startet Ihr Ball also schon sehr weit links und im Fit- ting wird ein steilerer Lie-Winkel empfohlen, dann sind Zweifel durchaus angebracht. GT INFO www.clubmategolf.com

Schwunganalyse: So schwingt Jon Rahm Der spanische Überflieger in der Schwunganaly- se: Extreme Power im Schwung trotz eingeschränkter, körperlicher Möglichkeiten lau- tet hier das Motto. training

Jon Rahms Schwung im Fokus

B evor Jon Rahm Profi wurde, hatte er bereits eine beeindruckende Amateurkarriere vorzuweisen. So war er über einen Rekordzeitraum von 60 Wochen

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die Nummer 1 der World Amateur Rangliste. Jon hat ein außergewöhnliches Bewegungsmuster, sein Schwung sieht im ersten Moment etwas unkon- ventionell aus, doch bei näherer Betrachtung sieht man viele klassische Elemente eines einfach zu wie- derholenden Golfschwungs. Dabei sei erwähnt, dass Jon im Verhältnis zu seinen Mitstreitern eher unbeweglich in der Hüfte ist, jedoch mit seiner daraus resultierenden, kürzerenBewegung „ ... Jon hat ein außergewöhnliches bewegungsmuster. .“ Danny Wilde das Optimum herausholt. Ein weiterer Indikator für eine kraftvolle Bewegung ist sein in der Ausholbe- wegung stark gebeugtes, linkes Handgelenk. Jon erzeugt dadurch in seiner linken Schulter und dem Arm sehr hohe Spannung. Während sein Ober- körper noch nicht ganz den höchsten Punkt im Rückschwung erreicht hat, bringt er seine Hüftvor- wärtsrotation in Gang und kreiert dadurch extreme Spannungsverhältnisse, die er in Schlägerkopfge- schwindigkeit umwandelt.

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Setup: Rahm steht für seine 190 Zentimeter Körper- größe im Setup eher aufrecht. Ausbalanciert geht Jon wenig in die Knie und sein Oberkörper hat eine vergleichsweise geringe Vorwärtsbeugung. Ausholen: Er startet den ersten Teil seiner Bewe- gung mit einer mittigen Rotation des Oberkörpers und hebt leicht seine Arme so, dass diese vor dem Oberkörper bleiben. (One Piece Take Away). Jon hat einen schwachen Griff, eine stark nach rechts gedrehte linke Hand, die ohne die folgenden Kom- pensationen zu stark geöffneten Schlagfläche füh- u

ren würde. Während er den Oberkörper weiter nach rechts dreht, wird der schwache Griff durch eine starke Beugung der linken Hand kompensiert. In der höchsten Position des Schwungs bekommt der Spa- nier durch seine gebeugte linke Hand und in Verbin- dung mit dem stark gestreckten linken Arm enorme Spannung. Diese Handposition kennen wir auch von Dustin Johnson. Durchschwung: Im ersten Teil des Durchschwungs drückt Jon sich mit seinem rechten Fuß in Richtung Ziel ab, es folgt eine extreme Hüftrotation. Dadurch wird sein Schläger flacher, ähnlich wie bei Sergio García. Mithilfe der gespannten Handgelenkspositi- on und seiner kraftvollen Schieb-Dreh-Bewegung des Unterkörpers in Richtung Ziel schafft Jon es, den Schläger wieder leicht steil auf die Ebene zu bringen. Gut zu sehen, wie Jon seinen Körper konsequent wei- ter in Richtung Ziel dreht und dabei seinen rechten Arm erst im letzten Moment streckt. Erst in dieser Position lässt Jon den Schläger durch die natürliche Unterarmrotation weiterschwingen. Am Ende ist Jons Gewicht voll auf der linken Ferse. Dies erleichtert bei mangelnder Hüftflexibilität die Rotation. Im Finish steht der Spanier in seiner typischen Endposition. Ein Paradebeispiel für jemanden, der gelernt hat, das Beste aus seinen körperlichen Möglichkeiten heraus- zuholen. GT

Profi-Tipp: Jason Day Der australische PGA-Tour-Star Jason Day erklärt die richtige Reihenfolge bei der Putt-Routine und verrät seinen Lieb- lings-Trainings-Tipp auf dem Grün.

Jason Day über sein Putting

S ie werden bei mir selten einen Dreiputt sehen. In meinembesten Jahrwar ichauf Platz 15der PGA-Tour- Statistik imDreiputt-Vermeiden –mit nur 25Dreiputts auf 1.242 Löchern. In der Einputt-Statistik landete ich mit 43,64 Prozent auf Rang sechs. Aber die Statistik, auf die ich am stolzesten bin, ist die „Schläge gewon- u

nen beim Putten“-Statistik. Im Vergleich zum Rest des Spielerfeldes habe ich durchschnittlich mehr als einen Schlag pro Runde gewonnen. Vier Schläge über vier Runden, das ist überragend. Distanzkontrolle Der Schlüssel für diese beeindruckenden Putting- Statistiken heißt: Distanzkontrolle. Ich möchte nie einen Putt zu kurz lassen. Denn: Man kann den Putt nicht einlochen, wenn der Ball nicht bis zum Loch rollt, richtig?! Das bedeutet aber nicht, dass ich den Ball einfach mit Schwung in Richtung Loch putte. Es gilt vielmehr das richtige Tempo zu finden, damit der Ball das anvisierte Break nimmt und man einfa- che, stressfreie Tap-ins hat, sollte man das Loch ver- passen. Ich möchte keinen meiner Putts mehr als 30 Zentimeter zu lang sehen. Das ist meine Philosophie beim Putten. Die folgenden Tipps werden Ihnen helfen, auch Ihre Puttstatistik deutlich zu verbessern: Verfeinern Sie Ihr Gefühl Putten ist eine Kunst. Ein Großteil meines Erfolgs dabei basiert auf Gefühl. Wenn ich zum Beispiel je- mandem das Putten beibringe, frage ich ihn zuerst, was er für den wichtigsten Aspekt beim Putten hält. u

Hoffentlich antwortet derjenige dann mit „Geschwin- digkeit“. Denn ohne die Geschwindigkeit für den je- weiligen Putt zu kennen, kann man die perfekte Linie nicht identifizieren. Wählt man die Linie, bevor man das Tempo bestimmt, puttet man zu schnell oder zu langsam und hat zudem ständig das Gefühl, die fal- sche Linie gewählt zu haben. Das führt zu Inkons- tanz. Seien Sie aggressiv Sehr viele Amateure lassen Putts zu kurz, weil sie Angst haben, den Ball zu fest zu putten. Aber alle guten Putter, die man auf der Tour sieht, sind – ge- nerell betrachtet – aggressiv auf den Grüns. Dieses Selbstvertrauen bekommt man durch viel Training. In einer regulären Woche ohne Tour-Event verbringe ich jeden Tag zwei Stunden auf dem Putting-Grün. Im Vergleich dazu trainiere ich nur rund eine Stunde Der beste Rat, den ich Amateuren gebe, ist, ihrer ge- lesenen Puttlinie und ihrem Instinkt zu vertrauen und bewusst hinter ihrer Einschätzung von Tempo und Linie zu stehen, wenn sie den Putt ausführen. Über- denkt man seine Entscheidung, manipuliert man sich selbst beim Schlag und wird nie konstant putten. u mit den langen Schlägern. Vertrauen Sie Ihrer Linie

Mein Lieblingsdrill Um meine Geschwindigkeit und Distanz zu kontrol- lieren, putte ich Bälle aus 4, 5 und 9 Metern in einem flachen Bereich des Putting-Grüns. Aus diesen Ent- fernungen geht es nur ums Gefühl. Du versuchst na- türlich, jeden Putt zu lochen, aber du versuchst auch, den Ball so nah wie möglich ans Loch zu putten. Mein Ziel ist immer, dass der Ball nie mehr als sechs Um- drehungen über das Loch hinausrollt, wenn ich es verpasse. Deswegen habe ich meine Routine geändert Mindestens ein halbes Dutzend Mal pro Runde habe ich meinen (mittlerweile Ex-, Anm. d. Red.) Caddie Colin Swatton einen Putt für mich lesen lassen und ihn nach seiner Meinung gefragt. irgendwann schlug er dann vor, dass ich fortan alle Putts selbst lesen sollte. Meine erste Reaktion damals war: „Was?!“ Doch er meinte, dass mich diese Herangehensweise herausfordern würde, mehr Informationen zum je- weiligen Putt aufzunehmen und ich mich dadurch mehrmit demSchlag identifizieren könnte. Der Punkt, den Col ansprach, war, dass er mit seiner Einschät- zung einer Puttlinie entweder meine bestätigt oder Verwirrung entsteht. Natürlich möchte man Zweite- res unbedingt vermeiden. GT

Meinung

Kolumne: Götz-Z itat Götz Schmiedehausen glaubt an die Zukunft des Golfsports als Gegenpol zu einer sich auf den Datenhighways überschlagenden Gesellschaft.

Von Götz Schmiedehausen

D u Golf, ich mach mir Sorgen um dich. Du bist so ein edles Spiel, unvergleichbar und eigentlich perfekt. Doch um dich wirklich schützen zu können, muss man dich mit Muße genießen. Wie einen vorzüglichen Wein, den man zelebrieren und Schluck für Schluck erleben sollte, anstatt ihn im

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Vorübergehen hinunterzustürzen oder sich gar mit Eiswürfeln gefügig zu machen. Du bist eben nicht „convenience“, bist keine Kegelbahn. Dafür verlangst du zu viel, bevor du etwas zurückgibst. Ach Golf, du musst so viel erdulden in dieser neuen Welt. Du wirst reformiert, formatiert, minimiert und neu interpertiert. Natürlich hatte dein Regelwerk eine gründliche Überarbeitung nötig, aber heute, da die Fahne beim Putten stecken bleibt oder meine irrlich- ternden Drives dank der vielen neuen „Penalty Are- as“ gefühlt zu wenig Strafe nach sich ziehen, vermis- se ich schon jetzt deine liebgewonnenen Schrullen und im Lauf der Jahrhunderte gewachsenen Wider- sinnigkeiten. Sind wir doch mal ehrlich, Golf, in einer Zeit, in der Amazon Prime innerhalb von 24 Stunden jedem al- les liefern kann, müsstest du doch als entschleunig- te Time-out-Zone höher im Kurs stehen als je zuvor. Doch stattdessen belächelt man dich als weltfrem- den Zeitfresser. Manchmal, da wirkst du inmitten all der digitalen Hektik wie der Perserteppich unter den Sportarten. Früher, da feierte man dich an Golftagen. Heute fin- dest du allenfalls an Tagen mit Golf statt. „Schnelle u

neun Loch“ sind auch meine Realität geworden, in- klusive An- und Abfahrt sind das immer noch drei oder mehr Stunden. Wer hat so viel Zeit zu verschen- ken, wenn das iPhone bilanziert, dass es in der ver- gangenen Woche durchschnittlich zwei Stunden pro Tag die Hauptrolle gespielt hat? Bildest du dir ernsthaft ein, da Schritt halten zu kön- nen? Und sag mal Golf, hast du es denn wirklich so bitter nötig, dich jedem anbiedern zu müssen? Willst du dir auf Teufel komm raus ein junges, coo- les und hippes Image verpassen lassen, obwohl jun- ge, coole und hippe Leute weder die Zeit noch die Geduld haben dürften, um dich vollumfänglich (er) leben zu können, weil sie viel zu beschäftigt damit sind, jung, cool und hip zu sein? Und hast du dir deine Konkurrenten um die karge Lebenszeit des modernen Menschen mal genauer angeschaut? Film, Musik oder Internet, sie allesamt sahen sich schon mit existenziellen Krisen konfron- tiert. Doch im Zuge der Digitalrevolution zogen sie sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf und gewähren heute der Menschheit Zugriff auf weltumspannende Communitys und gigantische Medienbibliotheken.

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Und was willst du revolutionieren? Das Gras? Glaube daran, Golf, deine große Zeit wird bald wie- derkommen. Wenn es die Leute ausreichend anwi- dert, dass sie den ganzen Tag nur ins Mobiltelefon starren und dabei wirken wie ferngesteuerte Zom- bies, die planlos über den Datenhighway taumeln. Wenn der Griff zum Handy in Gesellschaft als das neue Rauchen geächtet wird und nicht der fusselige Bart, sondern das analoge Leben den wahren Hips- ter definiert. Duwarst vonAnfang andas bessere Facebook. Deine Instagram-Storys spielen sich auf der Clubhauster- rasse ab und niemand muss sie nachträglich „liken“. Du bringst die wahren Influencer mit ihren Followern zusammen, die nicht Bandbreiten, sondern Herzens- bande verbinden. Weißt du, Golf, wenn ich so darüber nachdenke, dann mache ich mir vielleicht doch gar nicht so große Sor- gen um dich. Solange du bleibst, wie du bist ... GT

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Das letzte Wort

“NOBODY ASKED HOW YOU LOOKED, JUST WHAT YOU SHOT.” SAM SNEAD

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