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Technischer artikel

März 2015

94

www.read-eurowire.com

OFS

2000 Northeast Expressway

Norcross, Georgia

USA

Tel

: +1 508 637 1114

Email

:

dmazzarese@ofsoptics.com

Website

:

www.ofsoptics.com

Der zweite Fall zeigt, dass dieselbe Faser

bei 40 Prozent des Proof-Test-Niveaus

gehalten wurde. In diesem Fall, würde die

1ppm Ausfallrate in weniger als einem

Jahr erreicht werden. Der dritte Fall ist

eine bei 1,38GPa geprüfte Faser mit einer

Langzeitlast von 20 Prozent des Proof-Test-

Niveaus.

Für diese Reihe von Bedingungen, wird

die

1ppm

Ausfallwahrscheinlichkeit

in weniger als sechs Jahren eintreten.

Zu beachten ist, dass die Angaben in

der

Tabelle 1

typisch für Fasern in einer

nichtaggressiven Umgebung sind.

Terme wie z. B. Alterung ohne Spannung,

Makrobiegungen, Abrieb und weitere

Faktoren, können die Lebensdauer der

Faser wesentlich reduzieren.

5 Debatte

Die Lebensdauer der Faser ist die

Summe der inhärenten und äußeren

Ausfallwahrscheinlichkeit. Dieser Artikel

befasst sich mit großen Faserlängen unter

Achslast in einem System, in dem der

Fehler von äußeren Fehlern beherrscht

wird.

Die in der

Tabelle 1

gezeigten Ergebnisse

heben

den

Fehler

bei

gängigen

Anforderungen für Lichtleitkabel hervor,

entsprechend welcher die Langzeitlast

in den Lichtwellenleitern einfach 20

Prozent des Proof-Test-Niveaus ist. Wäre

die Faserbruchrate für die geprüfte

Faser bei 0,69GPa und bei 1,38GPa

gleich, so würden beide Fasern dieselbe

Lebensdauer von 1ppm aufweisen.

Wir wissen, dass dies nicht der Fall ist,

wie aus den Angaben in den Abbildung

1 ersichtlich ist. Wenn diese Erkenntnis in

der Analyse eingeschlossen wird, ändern

sich die Ergebnisse drastisch.

In der Regel liegt die Erwartung der

Langzeitzuverlässigkeit für Lichtleitkabel

darin, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit

der Faser 30 Jahre lang unter 1ppm

sein sollte. Unter Verwendung dieses

Kriteriums, kann das in der

Tabelle 1

angegebene Beispiel wie nachfolgend

beschrieben, vereinfacht werden:

• eine bei 0,69GPa geprüfte Faser bei 20

Prozent Langzeitlast wird zuverlässige

Leistungen bieten

• eine bei 0,69GPa geprüfte Faser bei

40 Prozent Langzeitlast wird keine

zuverlässige Leistung bieten

• eine bei 1,38GPa-geprüfte Faser bei

20 Prozent Langzeitlast wird keine

zuverlässige Leistung bieten

Obwohl es offensichtlich ist, dass durch

den Proof-Test bei höheren Niveaus die

Leistungen der Kabel wesentlich erhöht

werden, kann der üblicherweise bei

Verkabelungsstandards eingesetzte Wert,

bzw. 20 Prozent des Proof-Test-Niveaus,

zu falschen Erwartungen führen, was die

Langzeitzuverlässigkeit der Lichtleitkabel

betrifft.

6 Empfehlungen

Die in diesem Artikel beschriebenen

Informationen zeigen, dass obwohl 20

Prozent der geprüften Last (Proof-Test)

für eine Langzeitlast im Lichtwellenleiter

ein angemessenes Kriterium für die

Lichtwellenleiter bieten könnte, die bei

0,69GPa oder bei einem niedrigeren

Wert geprüft werden, dieses Kriterium

jedoch eine optimistische Einschätzung

für Lichtwellenleiter sein könnte, die bei

höheren Niveaus geprüft werden.

Derzeit fordern die meisten wichtigsten

Lichtwellenleiter-Standards, einschließlich

jene in ITU-T, IEC und TIA, dass die Faser

bei 0,69GPa geprüft wird. Kabelstandards

in IEC, ICEA und IEEE sollten sich diesem

Kriterium angleichen.

Es wird daher empfohlen, dass die

Unterlagen geändert werden, um einfach

die höchste Langzeitlast von 0,14GPa

(20kpsi) am verkabelten Lichtwellenleiter

nach

der

Verlegung

zu

fordern,

unabhängig vom Proof-Test-Niveau.

Eine

Anmerkung

könnte

der

Voraussetzung hinzugefügt werden, in

der steht, dass wenn ein Lichtwellenleiter

mit Proof-Test-Niveaus über 0,69GPa

verlegt wird, höhere Verformungen im

Lichtwellenleiter

die

Zuverlässigkeit

beeinflussen werden und zwischen dem

Kabellieferant und dem Endbenutzer

abgestimmt werden sollten, und dass

präzisere Faserzuverlässigkeitsmodelle zu

berücksichtigen wären.

7 Schlussfolgerungen

Dieser Artikel hat gezeigt, dass die

modernen

Kabelaufbauten

die

Aufbaugrenzen für eine zugelassene

Langzeitverformung

in

Lichtleitkabel

weiter hinausschieben. Mit diesen neuen

Grenzbedingungen, könnte die alte

Faustregel - entsprechend welcher bis

zu 20 Prozent des Proof-Test-Niveaus als

eine

Langzeitverformung

zugelassen

wurde - nicht mehr angemessen sein.

Eine neue Empfehlung, entsprechend

welcher gefordert wird die Langzeitlast

auf 0,14GPa (20kpsi) einzuschränken, wird

als alternatives Kriterium vorgeschlagen.

Dieses

neue

Kriterium

sollte

in

demnächst stattfindenden Revisionen

der Lichtleitkabelstandards einschlossen

werden.

Besonders

kritische

Aufbauten

sind

Kabeltypen mit hoher Verformung, wie

z. Drop-Kabel und Freileitungskabel,

einschließlich Erdungsseile (OPGW) und

Luftkabel (ADSS).

n

8 Danksagungen

Ein spezieller Dank geht an Peter Hasløv

(OFS), Hiroshi Nakamura (Furukawa)

und Peter Pondillo (Corning) für deren

hilfreiche

Diskussionen

über

die

Faserlebensdauer.

9 Literatur

[1]

Steven R Schmid, et. al, ‘Development and

Characterisation of a Superior Class of Micro

bend Resistant Coatings for Today’s Networks’,

Proceedings of the 58

th

IWCS, (2009), 72-78

[2]

Glaesemann, G S, and Gulati, S T, ‘Design

Methodology for the mechanical reliability of

optical fibre’, Optical Engineering, June 1991, Vol

30 No 6, 709-715

[3]

Castilone, Glaesemann G S, and Hanson,

T, NFOEC-2000, 1-9 (August 2000)

[4]

IEC TR 62048 Power Law Reliability

Zur

Verfügung

gestellt

wurde

diese

Unterlage

freundlicherweise

während

des 62. International Wire and Cable

Symposium, North Carolina, USA, vom 10.

bis

13. November 2013.