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Technischer artikel

März 2015

92

www.read-eurowire.com

[Private communications Patrick Faye of

CRU.] G.657-Faser werden wegen deren

überlegenen Makrobiegeleistung verlegt.

Ein weiterer Vorteil der G.657-Faser ist die

verbesserte Leistung der Mikrobiegung,

dank

welcher

die

Fasern

den

Verkabelungsbedingungen

gegenüber

weniger empfindlich sind.

Eine andere Schlüsselentwicklung im

Bereich Lichtwellenleiter ist die Verlegung

von

Mikrobiegung

unempfindliche

Beschichtungen

[1]

.

Diese

neue

Generation der Beschichtungen des

Lichtwellenleiters zeigt eine zwei- bis

vierfache Verlust-Minimierung dank der

Mikrobiegung, im Vergleich zu denen, die

fünf bis zehn Jahren zuvor verlegt wurden.

Diese zwei Verbesserungen gegenüber

dem Lichtwellenleiter haben gemeinsam

einen großen Einfluss auf die beobachtete

Kabeldämpfung, auch unter aggressiven

Bedingungen. Die überlegenen Faser- und

Beschichtungseigenschaften können den

Einfluss eines schwachen Kabelaufbaus

bzw. Verlegung„verbergen“.

Wenn

Lichtleitkabel

mit

Einsatz

traditioneller G.652-Faser bei hoher

Restverformung an der Faser verlegt

werden, kann oft eine höhere Dämpfung

beobachtet werden. Daher wird der

Kabelhersteller

aufgefordert,

die

Verformung in der Faser zu prüfen,

um zuzusichern, dass das Kabel die

Qualifizierungsanforderungen

erfüllen

kann.

Werden G.657-Fasern mit Mikrobiegung-

unempfindlichen Beschichtungen für den

gleichen Kabelaufbau eingesetzt, so wird

sich die gemessene Dämpfung verbessern

und derselbe Kabelaufbau könnte diese

optischen

Anforderungen

bestehen.

Das Endresultat nach dem Einsatz von

G.657-Fasern besteht darin, dass das Kabel

diese Qualifizierungsprüfung bestehen

wird. Dennoch könnte nach der Verlegung

die höhere Faserverformung ein Risiko für

die Langzeitzuverlässigkeit darstellen.

Kurzgefasst,

bei

einem

passenden

Kabelaufbau sind G.657-Fasern und

Mikrobiegungsbeschichtungen

ein

beträchtlicher Vorteil für die optischen

Leistungen des verlegten Kabels. Bei

einem nicht passenden Kabelaufbau

können

dagegen

die

verbesserten

Lichtwellenleiter

die

Aspekte

der

Verformung dem Endbenutzer verbergen,

was wiederum ein Risiko für die

mechanische

Langzeitzuverlässigkeit

darstellen könnte.

2.4 Kostensenkung durch Material-

Minimierung im Kabel und

Reduzierung der Aufbaugrenzen

Viele Freileitungskabel werden mit Null-

Prozent-Verformung im Lichtwellenleiter

entworfen.

Durch

einen

erhöhten

Kostendruck

werden Konstrukteure gefordert die

Materialkosten zu senken.

Wenn die Verstärkungselemente um den

Lichtwellenleiter beseitigt werden, beginnt

der Lichtwellenleiter ein Teil der axialen

Verformung aufzunehmen, die traditionell

von den Verstärkungselementen des Kabels

aufgenommen wird. Der Konstrukteur kann

die verschiedenen Verkabelungsnormen

berücksichtigen und sehen, dass die

höchste zulässige Langzeitverformung 20

Prozent des geprüften Niveaus entspricht.

Faktisch ist hier die Kabelindustrie von

einer weit verbreiteten Aufbaupraxis,

in der vom Lichtwellenleiter nach

der

Installation

keine

Verformung

getragen wurde, auf eine Aufbaupraxis

übergegangen, in der eine Verformung

bis zu 20 Prozent des geprüften Niveaus

zugelassen wird. Die lange Geschichte der

zuverlässigen Kabelleistung mit diesem

Verformungsniveau

scheint

sich

als

richtige Entscheidung zu bestätigen.

2.5 Mit höheren Werten als 1,38GPa

(200kpsi) geprüfte Faser sind nun

erhältlich

Im vorherigen Abschnitt wurde gezeigt,

dass die Materialkosten reduziert werden

können, indem die Verformung im

Lichtwellenleiter zugelassen wird. Für

traditionelle Lichtwellenleiter, die bei

0,69GPa (100kpsi) geprüft werden, beträgt

die höchste zugelassene Verformung

in der Faser bei der 20-Prozentgrenze

0,14GPa. Ein Konstrukteur könnte den

Einsatz einer Faser auswählen, die mit

höheren Werten getestet wurde, wie z.

B. eine bei 1,38GPa (200kpsi) geprüfte

Faser, bei der 20-Prozentgrenze, und die

zugelassene Verformung in der Faser

nach der Installation würde sich hier auf

0,28GPa erhöhen.

Das würde weitere Materialreduzierungen

im Lichtleitkabel ermöglichen, indem

eine höhere Kabelverformung zugelassen

werden

würde,

bis

ein

doppelter

Verformungswert im Lichtwellenleiter

erzielt wird. Das Endresultat könnte ein

Lichtleitkabel mit niedrigeren Kosten sein.

2.6 Kombinierter Einfluss der

geänderten Aufbaukriterien bei

Lichtleitkabel

Zusammengefasst kann sich aus all

diesen Trends ein Szenario ergeben, das

für den Service-Provider nicht optimal

sein könnte. Die Verformung in den

Fasern, die mit den üblichen Kriterien

zugelassen wird, ist höher, jedoch hat

diese Verformung keinen Einfluss auf

die Dämpfung dank dem Einsatz der

G.657-Faser. Das Endresultat könnte

ein Lichtleitkabel sein, das mit einer bis

zu 0,28GPa Langzeitverformung am

Lichtwellenleiter verlegt wird.

Inzwischen

bleibt

die

Erwartung,

dass Fasern über 30 Jahre lang ohne

zu

brechen

fortbestehen

werden.

Diese Situation testet die Grenzen der

Zuverlässigkeitstheorie und sollte näher

betrachtet werden, bevor sie umgesetzt

wird.

3 Ursprung des

aktuellen

zugelassenen

Verform-

ungskriteriums

Die derzeitige Faustregel die beim

Kabelaufbau berücksichtigt wird, ist eine

maximale zugelassene Verformung von

20 Prozent des geprüften Niveaus. Dieses

Kriterium stammt aus der Studie über die

Zuverlässigkeit, die in den 90iger Jahre

durchgeführt wurde

[2,3]

.

In dieser Studie zeigen die Autoren, dass

die Langzeitleistungen mit der geprüften

Log (Ausfallwahrscheinlichkeit)

Log (Spannung)

äußerer Bereich II

inhärenter Bereich I

Abbildung 1

:

Ausfallwahrscheinlichkeit für über 100km Faser, bei 10mMesslängen geprüft