Eine klassische Akutklinik mit 300
Betten hat etwa 440 Arbeitsplätze.
Circa 36 Prozent davon entfallen
auf die Pflege. Funktionsdienste
(Medizinisch-technische Assis-
tenten, Hebammen, ...) und Wirt-
schaftsversorgung (Küche, Tech-
nik, Hauswirtschaft, …) teilen sich
gut 32 Prozent Stellenanteil, die
Ärzte nehmen etwa 20 Prozent
der Stellen ein und knapp 12 Pro-
zent entfallen auf die Verwaltung
(Patientenmanagement …). Hinzu
kommen beimCellitinnen-Klinikver-
bund noch Stellen in den überge-
ordneten Dienstleistungscentren IT,
Personal/Recht und Finanzen, die
für alle Krankenhäuser des Träger-
verbundes in Köln und Wuppertal
zuständig sind.
Codierfachkräfte und
Medizincontrolling
Doch schauen wir nach Herrn
Schmitz, der in die Notaufnahme
eingeliefert wurde. Während er
noch untersucht wird, pflegen so-
genannte Codierfachkräfte
die ihm zuteilgewordene
Behand-
lung be-
reits in ein
Computer-
system ein.
Codierfachkräfte
sind die Schnittstelle zwischen Me-
dizin und Administration. Sie über-
setzen medizinische, pflegerische
Inhalte in entsprechende Codes
und geben diese dann nach der
Entlassung des Patienten zeitnah
und vollständig an das Patienten-
management weiter, wo Rech-
nungen erstellt und an die Kran-
kenkassen geschickt werden. Um
nah amGeschehen zu sein, haben
die Codierer ihren Arbeitsplatz oft
direkt auf den Stationen. Sie arbei-
ten den Medizincontrollern zu, die
alle Ergebnisse zusammenfassen,
anhand der Daten die Entgeltver-
handlungen mit den Kranken-
kassen vorbereiten, die medizi-
nisch-organisatorischen Prozesse
analysieren, die vorgeschriebenen
Leistungsdokumentationen über-
prüfen und gegebenenfalls verbes-
sern. Sowohl Codierfachkräfte als
auch Medizincontroller haben eine
medizinische Ausbildung, der Con-
troller kennt sich darüber hinaus
auch in Krankenhausökonomie und
Krankenhausrecht sehr gut aus. Je
nach Größe einer Klinik arbeiten ein
bis zwei Medizincontroller für ein
Krankenhaus.
Hauswirtschaft
Nach eingehenden Untersuchun-
gen steht fest: Herr
Schmitz wird stationär
aufgenommen.
Die Hauswirt-
schaft wird infor-
miert und sorgt
dafür, dass Herr
Schmitz ein Bett be-
kommt. In der Betten-
zentrale wurde zuvor
dieses Bett desinfi-
ziert, gewaschen und mit sauberer
Bettwäsche versehen. Hier arbei-
ten fünf Mitarbeiterinnen an sechs
Tagen die Woche. Sie sammeln
die schmutzige Bettwäsche, Kis-
sen und Decken für den Abtrans-
port in die Wäscherei ein
und ziehen diese wieder
frisch auf. Besonders ge-
gen Ende der Woche,
wenn 55 bis 60 Ent-
lassungen anstehen,
ist viel zu tun. Um die
Reinigung der Bett-
wäsche kümmert
sich eine externe
Wäscherei, in diesem
Fall die Großwäscherei Voss; sie ist
auf die Reinigung der Klinikwäsche
und der Berufsbekleidung von
Ärzten und Pflegern spezialisiert
und zertifiziert.
Die Wäscherei untersteht beson-
deren Hygienevorschriften, eine
‚normale‘ Reinigung könnte da
nicht mithalten. Herr Schmitz ist
alleinstehend und hat niemanden,
der ihm Nachtwäsche ins Kran-
kenhaus bringen kann. Auch in
solchen Fällen ist der Hausservice
gefragt: Er versorgt Patienten, die
keine eigene Wäsche haben, mit
dem Nötigsten. Sachspenden von
Nachtwäsche bis hin zu Bademän-
teln werden deshalb von den Haus-
wirtschafterinnen gerne entgegen-
genommen.
Die Damen im Hausservice sind
auch für kleinere Reparaturen mit
Nadel und Faden zuständig. Dafür
stehen hausübergreifend drei Näh-
maschinen zur Verfügung, die von
einer, in Spitzenzeiten von bis zu
drei Mitarbeiterinnen bedient wer-
den. Für die Sauberkeit im Haus
sorgt die ProKlin. Täglich werden
die Zimmer, Stationen und Neben-
bereiche gereinigt und auf Sauber-
keit geprüft. Der Hol- und Bringe-
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CellitinnenForum 2/2015
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