dienst, der ebenfalls der ProKlin
unterstellt ist, verteilt Getränke
und Wäsche, bringt Betten auf die
Stationen und entsorgt den Müll.
Labor und OP
Herr Schmitzwirdweiter untersucht,
man nimmt ihmBlut ab. Die Proben
fährt ein Fahrer der ProServ zum
Labor Dr. Wisplinghoff. Hier finden
nach Vorgaben der
Klinik die Bluttests
statt. Normale
Untersuchungen
erledigen die Spe-
zialisten in zwei
Stunden, in Not-
fällen geht es auch
in 40 Minuten.
Sehr exotische
Spezialuntersuchungen benötigen
bis zu einer Woche. Rund 200-300
Proben pro Klinik kommen täglich
in dem Labor an. Blutkonserven
vorzuhalten und zu ‚verkreuzen‘
ist eine weitere wichtige Aufgabe.
Das bedeutet, die Blutprobe und
eine Blutkonserve gleicher Blut-
gruppe auf Unverträglichkeiten hin
zu überprüfen und aufzubereiten.
Bei geplanten Operationen wer-
den solche Konserven für einen
bestimmten Patienten reserviert.
Das Labor liefert die Blutkonserven
an die Kliniken, in denen sie von
sogenannten Transfusionsbeauf-
tragten – in der Regel sind das
Anästhesisten – verwaltet werden.
Sie dokumentieren den Bestand,
kreuzen die Konserven alle drei
Tage, um neu auftretende Unver-
träglichkeiten auszuschließen, und
mustern verfallene Konserven aus.
Wie die Lagerung erfolgt, und in
welchen Abständen kontrolliert
werden muss, ist gesetzlich ge-
regelt.
Nachdem alle Untersuchungen
nachmittags abgeschlossen sind,
kommen die Ärzte zu dem Ergeb-
nis: Herr Schmitz muss operiert
werden. Die Operation wird für den
nächsten Vormittag geplant. Die
OP-Pflegekräfte wissen damit Be-
scheid, welches Instrumentarium
der Chirurg morgen benötigt. Dies
erhalten sie gereinigt, desinfiziert,
geprüft und gepflegt, steril verpackt
und zu Sets zusammengestellt
von der Zentralsterilisation im St.
Franziskus-Hospital. 23 Mitarbei-
ter arbeiten im Schichtdienst rund
um die Uhr. Sie versorgen die vier
Cellitinnen-Häuser und ein weite-
res Kölner Krankenhaus sowie 17
Arztpraxen und Laboratorien. Ab
Mittag, nach den OP-Terminen,
herrscht in der ‚Steri‘ Hochbetrieb.
Das Logistikunternehmen ProServ
liefert die gebrauchten Instrumente
in verplombten Containern – rund
400 bis 450 pro Tag - auf der ‚un-
reinen Seite‘ an. Hier packen die
Mitarbeiter sie aus, reinigen sie vor,
prüfen und scannen die Sets und
Container, damit nachher wieder
alles zusammengeführt werden
kann. Anschließend ver-
schwinden die Instru-
mente sortiert in
großen Rei-
nigungs- und
Desinfektions-
automaten für
rund eineinhalb Stun-
den. Auf der ‚reinen
Seite‘ kontrollieren und pflegen Mit-
arbeiter die Instrumente, sortieren
sie und packen sie anhand der Ein-
gangsliste, die auf einem Monitor
erscheint, zu Sets zusammen. Die
Instrumente wandern dann in die
großen Sterilisatoren, bevor sie
wieder in den Transportcontainer
kommen. Morgens um 5.30 Uhr
holt ProServ die Behälter pünktlich
ab und liefert sie an die einzelnen
Häuser aus. Die gereinigten und
steril verpackten Instrumente tref-
fen imOP-Saal auf ein mit Desinfek-
tionsmitteln und unter strengsten
Hygienevorschriften gereinigtes
Umfeld. Damit Herr Schmitz sich
unter dem Eingriff keine Infektion
holt, sind die OP-Reinigungskräfte
von ProKlin gesondert ge-
schult. Sie werden regel-
mäßig weitergebildet und
auf Infektionskrankheiten
untersucht. Dienst
nach Plan ist an
diesem Arbeitsplatz
nur bedingt möglich,
denn die Eingriffe sind zeit-
lich nicht immer exakt zu
planen. Die Reinigungs-
kräfte müssen daher die Säle und
die Waschräume der OP-Teams
entsprechend im Blick haben und
sofort einsatzbereit sein. Mit ihrer
Arbeitskleidung, Mundschutz,
Haube und Handschuhen sind
sie von den Operateuren kaum zu
unterscheiden.
Während Herr Schmitz noch im
Aufwachraum liegt, wird der Kon-
ferenzraum für eine Sitzung des
Ethikkomitees vorbereitet. Eine
Gruppe von Ärzten, Pflegern, und
CellitinnenForum 2/2015
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