CellitinnenForum 2/2015
9
Verwaltungsdienste
Amnächsten Tag fällt Herrn Schmitz
eine Broschüre mit der Einladung zu
einer Patientenveranstaltung in die
Hände. Den Vortrag organisiert und
den Prospekt erstellt
hat die Mitarbeite-
rin Unternehmens-
kommunikation,
die dazu gerade
die Pressemitteilung
verfasst. Neben ihrem
Büro befindet sich
auch das des kauf-
männischen Controllings. Während
Herr Schmitz in Ruhe seine Zei-
tung liest, tragen die Mitarbeiter
dort alle Zahlen und Statistiken für
den monatlichen Report an die
Direktoren, Chefärzte und Abtei-
lungsleiter zusammen. Letztend-
lich geben ihre Aufstellungen aller
Einnahmen und Kosten Antwort
auf die Frage, in welchem Umfang
weitere Geldausgaben zum Wohle
des Patienten künftig getätigt wer-
den. Das können Renovierungs-
maßnahmen, Neuanschaffungen
im Bereich Medizintechnik oder
zusätzlich eingestellte Mitarbeiter
sein. Ihre Daten bieten außerdem
eine Grundlage für die Verhand-
lungen mit den Krankenkassen.
Neben den Con-
trollern haben die
Mitarbeiter des
Qualitäts- und Ri-
sikomanagements
ihre Büros. Während
die Qualitätsmanagerin
Zertifizierungsprozesse
einzelner Abteilungen
begleitet und generell darauf ach-
tet, medizinische und pflegerische
Arbeitsabläufe zu verbessern, sucht
ihre Kollegin nach Risikofaktoren im
Krankenhausalltag. Ihre Aufgabe
ist es, Risiken aufzuspüren, zu be-
werten und Lösungen zu finden,
die Risiken mindern oder gar aus-
schließen. Sie führt dazu regelmäßig
Interviews mit den verantwortlichen
Stations- und Funktionsleitern. Bei-
de Fachkräfte haben dabei immer
das Wohl des Patienten im Blick.
Während im Zimmer
von Herrn Schmitz die
Reinigungsfachkräfte
von ProKlin ge
rade letzte Hand
anlegen, steht
der Seelsorger in der
Tür, um noch vor dem
Mittagessen nach dem
Patienten zu sehen.
Gleichzeitig sitzen drei
Etagen höher der Geschäftsführer
der Klinik, die Pflege, Ärztliche
und Kaufmännische Direktoren
zusammen und beratschlagen die
geplanten Umbaumaßnahmen.
Der Geschäftsführer berücksichtigt
in seiner Entscheidung medizi-
nische, pflegerische und betriebs-
wirtschaftliche Aspekte. Die Tech-
niker haben ihre Vorschläge bereits
dazu abgegeben. Gleich kommen
noch die Leiter der Abteilungen
Recht undPersonal dazu. Sie haben
die Verträge mit den Bauträgern ge-
prüft und den Personalschlüssel an
die zu vergrößernden Abteilungen
angepasst.
Nach vier Tagen kann Herr Schmitz
entlassen werden. Der behandeln-
de Arzt übermittelt alle Befunde
und Therapievorschläge an seinen
niedergelassenen Kollegen. Nach
einigen Tagen erhält Herr Schmitz
eine Rechnung vom Kranken-
haus. Er soll 10 Euro Zuzahlung
pro Krankenhaustag leisten. Da
er das nicht nachvollziehen kann,
ruft er bei den Mitarbeitern des
Patientenmanagements an und
lässt sich die gesetzliche Vorgabe
für Kassenpatienten erklären. Herr
Schmitz ist wieder gesund. Viele
Menschen haben Hand in Hand im
Krankenhaus gearbeitet,
um das zu erreichen.
Titel | Thema