Previous Page  32 / 100 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 32 / 100 Next Page
Page Background

32

GOLF TIME

|

8-2016

Der Australier Jason Day führt seit März

die Weltrangliste an. Obwohl er 2016 keinen

Major-Titel gewinnen konnte, knüpfte er mit

einem Sieg bei der Players Championship und

einem zweiten Platz bei der PGA Champion-

ship an seine herausragende Saison 2015 an.

Eine Rückenverletzung sorgte dafür, dass

er nicht ins Rennen um den FedExCup ein-

greifen konnte.

Mit Russell Knox ging 2016 ein neuer Stern

am europäischen Golfhimmel auf. Ende 2015

gewann er die WGC-HSBC Champions und

im August 2016 die Travelers Championship

auf der PGA Tour. Trotzdem blieb die Ein-

ladung zum Ryder Cup aus. Doch Knox ließ

sich nicht entmutigen. Mit jedem guten Er-

gebnis des Schotten, darunter der zehnte Platz

im Abschlussranking des FedExCups, wurde

Darren Clarkes Irrtum offensichtlicher.

Auf der European Tour erlebte der Schwede

Alex Noren eine regelrechte Formexplosion.

Innerhalb von knapp vier Monaten gewann er

vier Turniere, zuletzt die mit einer Mio. Euro

Preisgeld dotierte Nedbank Golf Challenge in

Südafrika. Drei Wochen vor dem Ryder Cup

triumphierte er beim British Masters, aber da

hatte sich der europäische Kapitän schon auf

seine Wunschspieler festgelegt.

Man wird leider nie erfahren, wie der Kon-

tinentalvergleich in Hazeltine ausgegangen

wäre, hätten Knox und Noren anstelle von

Lee Westwood Martin Kaymer gespielt.

Ein deutlich glücklicheres Händ-

chen in puncto Personalplanung

hatte Rory McIlroy, der aufgrund

einer akuten Puttschwäche in ein

Formtief gefallen war. Dann enga-

gierte er den englischen Putt-Guru

Phil Kenyon. Dieser sorgte dafür,

dass McIlroys Spiel auf den Grüns

wieder zu seiner großen Stärke wurde.

Mit Kenyons Hilfe gewann der Nordire

die Deutsche Bank Championship und

drei Wochen später die Tour Championship

sowie den FedExCup.

Seit Oktober 2015 steht die 19-jährige Lydia

Ko aus Neuseeland an der Spitze des Rolex

Rankings, der Weltrangliste im Damengolf.

Mit einem Major-Sieg, fünf Titeln auf der

europäischen bzw. amerikanischen Tour so-

wie einer olympischen Silbermedaille zeigte

das Wunderkind auch 2016 keine Schwäche

und wird auch 2017 das Maß aller Dinge bei

den Damen bleiben.

Im Oktober kündigte Tiger Woods sein

Comeback nach seiner einjährigen Verlet-

zungspause an. Doch aufgrund persönlicher

Bedenken hinsichtlich der Qualität seines

Golfspiels zog es die ehemalige Nummer eins

der Welt vor, erst einmal weiterzuüben, bevor

es wieder ernst wird.

gt

neu

enTDeckunG

FeHl

enTScheiDunG

cluB

58

Cover |

Rückblick 2016

freunde des

Jahres

Ryder Cup-Kapitän

Darren Clarke stellte

Freundschaftsbande über

Formkurven und ließ den

überragend aufspielenden

Schotten Russell Knox

zugunsten seines alten

Kumpels Lee Westwood zu

Hause. Im Wettbewerb

warf er sogleich all seine

Wunschspieler in die

Schlacht und wurde

postwendend in der ersten

Session mit 0:4 abge-

watscht. Ein Lerneffekt

stellte sich beim Nordiren

nicht ein, fortwährend

zerriss er funktionierende

Teams, um schwächelnde

Spieler wie Westwood

zum Einsatz zu bringen.

Am Ende hat vielleicht die

Freundschaft gesiegt, doch

Europa verloren.

lieBling

des Jahres

Man nehme einen wild sprie-

ßenden Bart, ein sympathisch-naives

Gemüt, eine Vorliebe für Fleischgerichte

und verhopfte Kaltgetränke sowie eine

Menge Golftalent, schon hat man einen

neuen Publikumsliebling im Golfzirkus.

Andrew „Beef“ Johnston aus England

gewann 2016 die Open de España,

seine PGA Tourkarte sowie die

Herzen der Golffans

weltweit.

CluB 58

Gerade einmal elf Tage konnte sich der deutsche

Web.com

-Spieler

Stephan Jäger darüber freuen, dass er der alleinige Rekordrunden-

halter der amerikanischen PGA Tour (inkl.

Web.com

- und Champions

Tour) ist. Denn bei der Travelers Championship gelang Jim Furyk

das gleiche Kunststück, und diesmal sogar bei einem Turnier in

der höchsten Spielklasse. Hätte sich der 27-jährige Golfprofi aus

München mal besser nicht einen Dreiputt geleistet, es wäre viel-

leicht ein Rekord für die Ewigkeit geworden.