GOLF TIME
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8-2016
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2016 war auch im Golfsport ein Jahr der Verluste.
Am 25. September verstarb mit Arnold Palmer der wohl
wichtigste Geburtshelfer des modernen Golfsports.
Als Spieler wurde der King von seinen Fans, der soge-
nannten „Arnie‘s Army“ gefeiert. Der siebenfache Major-
Sieger inspirierte unzählige Menschen, selbst zum Schläger
zu greifen. Der „King“ war der erste Golfer, der professionell
vermarktet wurde. Von dieser Pionierarbeit profitiert die
Profisportwelt bis zum heutigen Tag.
rooKie
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GlÜcKlichSTer
GewinneR
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raSchunG
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des Jahres
Der 23-jährige Kalifornier
Bryson DeChambeau spielt als
einziger Spieler mit Eisenschlägern,
die allesamt die gleiche Schaftlänge auf-
weisen. Bevor er Mitte 2016 Profi wurde, war
er einer der erfolgreichsten Amateurspieler aller
Zeiten. Nach einigen guten Platzierungen auf
der PGA Tour gewann er seine Tourkarte bei den
Web.com-Finals. DeChambeau besitzt einen
Universitätsabschluss in Physik.
Sein Spezialgebiet ist die Kinetik, mit deren
Hilfe er nach dem perfekten (zu ihm
passenden) Golfschwung forscht.
Sein großes Vorbild ist
Albert Einstein.
glüCKliChster gewinner
Als Nr. 607 in der Weltrangliste durfte Bill Hurley III nur aufgrund einer
Sponsoreneinladung bei der Quicken Loans National (die von Tiger
Woods ausgerichtet wird) teilnehmen. Hurley wuchs nur wenige Kilo-
meter vom Ort des Geschehens in Annapolis, Maryland, auf und machte
seinen Abschluss auf der dortigen Marine-Akademie, bevor er fünf
Jahre im Militär diente. Zehn Monate, nachdem sein Vater Selbstmord
begangen hatte und seine Golfkarriere aufgrund mangelnden Erfolgs vor
dem Aus stand, gewann er bei seinem 105. Tourstart seinen ersten Titel
auf der PGA Tour.
die positive üBerrasChung 2016
Weder der Zika-Virus noch die daraus resultierende
Absagewelle konnten dem olympischen Golfturnier in
Rio etwas anhaben. Das Publikumsinteresse war riesig
und die Stimmung bei den Athleten enthusiastisch.
Inspiriert vom olympischen Geist und der willkom-
menen Abwechslung vom Tour-Alltag ließen sich die
Golfer(innen) von der suboptimalen Logistik und der
mangelnden Bequemlichkeit im olympischen Dorf
nicht die Laune vermiesen. Vielmehr teilten sie ihre
Begeisterung über die sozialen Medien mit der ganzen
Welt. Dies hatte zur Folge, dass viele der freiwillig
Daheimgebliebenen wie Dustin Johnson, Jason Day
oder Rory McIlroy plötzlich ihr Bedauern über das eigene
Fernbleiben äußerten und gelobten, in vier Jahren
ebenfalls Teil des olympischen Golfturniers
sein zu wollen. Allen Unkenrufen zum
Trotz scheint Golf bei Olympia eine goldene
Zukunft zu haben. Bei den Herren wurden
Justin Rose, Henrik Stenson und Matt
Kuchar und bei den Damen Inbee Park,
Lydia Ko und Shanshan Feng mit Gold,
Silber und Bronze dekoriert.