GOLF TIME
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2-2017
55
Einwohner zählenden Hafenstadt, im Norden
von Japans Hauptinsel Honshu, beschäftigt.
In penibler Handarbeit schleifen, fräsen, um-
wickeln, gießen, härten und polieren sie das
Rohmaterial, bis jede einzelne Komponente
der Premiumschläger perfekt ist – vom Griff
über den Schaft bis zum Schlägerkopf.
„Made in Japan, Sakata“. Der Slogan von
Honma drückt den Stolz des Unternehmens
aus. Mit Werbebotschaften wie sie die Kon-
kurrenten aus den Vereinigten Staaten jedes
Jahr aufs Neue entwickeln, um die Absatz-
zahlen zu steigern, kann man in Sakata nichts
anfangen. Honma überzeugt lieber mit der
Leistung seiner Schmuckstücke.
Entscheidend dafür sind vornehmlich zwei
Dinge: der Schlägerkopf und der Schaft. Ins-
besondere bei der Entwicklungsarbeit der
zweitgenannten Komponente setzt Honma
Maßstäbe. Unter den Ersten der Branche
entdecken die japanischen Präzisionstüftler
Anfang der 70er-Jahre Kohlenstofffasern als
Basismaterial für Schäfte. Sie sind deutlich
leichter als das bis dato hauptsächlich ver-
wendete Stahl und reduzieren entsprechend
das Gesamtgewicht des Schlägers. Ein revolu-
tionärer Schritt, denn ein leichterer Schläger
lässt sich leichter beschleunigen und generiert
in Folge eine höhere Schlägerkopfgeschwin-
digkeit. Das ist vor allem für die durchschnitt-
lichen Amateurspieler ein großer Vorteil, die
nicht die physischen Voraussetzungen eines
Profis mitbringen.
STERNESYSTEM
Die ersten Graphitschäfte
verbaut Honma 1973 in seinen Hölzern. Seit-
demwerden die Schäfte stetig weiterentwickelt.
Dafür experimentieren die Ingenieure immer
wieder mit unterschiedlichen Materialkombi-
nationen. Das führt dazu, dass Honma seine
Schäfte in fünf Kategorien unterteilt: vom
Basismodell über den Zwei-, Drei- und Vier-
Sterne-Schaft bis zur Meisterqualität, dem
Fünf-Sterne-Modell. Der Unterschied liegt in
der Materialqualität: Für die Herstellung des
Fünf-Sterne-Graphitschafts verwenden die
Schlägerbauer ausschließlich hochwertigste
Kohlenstofffasern. Am Herstellungsprozess
dieser Premiumschäfte sind in der Honma-
Fabrik nur die geübtesten Ingenieure betei-
ligt. Das Endprodukt soll schließlich aller-
höchsten Ansprüchen genügen.
Von den Endprodukten überzeugt ist auch
Bernd Ritthammer. Der 29-jährige Wahl-
Münchener steht als einer von wenigen Tour-
Professionals bei Honma unter Vertrag. Es
ist eine Partnerschaft, die inzwischen lange
Bestand hat: Seit seiner Jugend spielt Ritt-
hammer mit Honma-Equipment. Verant-
wortlich für die Schlägerwahl ist sein Fitter,
Dietmar Erhardt. Der renommierte Club-
fitter mit Sitz in Herzogenaurach (Classic
Club Repair) entdeckte einst Ritthammers
Talent und stattet ihn seither aus.
Weitere Tour-Professionals verteilen sich
auf die Asian Tour, die LPGA Tour und ver-
einzelt auch die PGA Tour. Unter anderem
gehen die LPGA Top-Proette Shan Shan Feng
oder der Japaner Hiroshi Iwata (PGA Tour)
mit Honma auf Birdie-Jagd.
An den fehlenden Top-Stars im Spieler-
Portfolio erkennt man abermals die Besin-
nung aufs Wesentliche: herausragende Pro-
dukte. Honma treibt lieber die Forschung und
Entwicklung seiner Qualitätsschläger voran,
anstatt hohe Summen für marketingwirk-
same Testimonials auszugeben. Was nach
Bescheidenheit aussieht, folgt schlicht der
Unternehmensphilsophie, die besten Schläger
der Welt zu bauen. Ganz nach Gottlieb
Daimler: „Das Beste oder nichts.“
GT
DAS STREBEN NACH PERFEKTION
HANDARBEIT IN SAKATA
In der 500.000 Quadratmeter großen Honma-
Fabrikanlage in Sakata, einer 100.000-Einwohner-
Stadt im Nordwesten der japanischen Hauptinsel
Honshu, sind mehr als 700 Mitarbeiter beschäftigt.
Seit der Gründung des Unternehmens, im Jahr
1963, hat sich diese Produktionsstätte zu einer der
größten Fabriken für den Bau von Golfschlägern
weltweit entwickelt.
Rund 400 Mitarbeiter in Sakata sind direkt mit der
Herstellung der edlen Honma-Golfschläger betraut.
Sie fertigen die Schläger, den Schaft und die Griffe
selbst – per Hand. Das bedeutet, dass jeder Pro-
duktionsschritt, wenn er nicht tatsächlich mit Kör-
perkraft ausgeführt wird, von einem Mitarbeiter
penibel genau überwacht wird. Diese Art und Wei-
se des Schlägerbaus ist Honmas Markenzeichen
und spiegelt die Unternehmensphilosophie wider.