>
„Pharmazeutische Expertise am Patien-
ten“ war das Thema bei einem internatio-
nalen Symposium, das im Erbdrostenhof
Münster stattfand. Unterstützt von der
Apothekerstiftung Westfalen-Lippe dis-
kutierten amerikanische und deutsche Ex-
perten zusammen mit gut 130 speziali-
sierten Pharmazeuten aus Apotheke,
Krankenhaus und Forschung den aktuel-
len Stand der Wissenschaft.
Thematisch rückten sie die medi-
kamentöse Therapie kardiologischer Er-
krankungen in den Fokus und besprachen
neue Studien und Therapieempfehlun-
gen. Dabei reichte das Themenspektrum
von neuen Behandlungen bei den großen
Volkskrankheiten wie Arteriosklerose und
Herzschwäche bis hin zu den Einflüssen
der Gene auf Erkrankung, Prognose und
Therapie.
Das Symposium war das erste seiner
Art in Deutschland und unterstrich die
aktuellen Bemühungen in den Apothe-
ken hin zu mehr Arzneimitteltherapiesi-
cherheit (AMTS) und Unterstützung des
Patienten bei seiner Medikation. In seiner
Begrüßung unterstrich Frank Dieckerhoff,
Vorstandsmitglied der Apothekerkammer
Westfalen-Lippe, wie wichtig es sei, den
Patienten stärker ins Blickfeld zu nehmen.
„Schon seit dem Jahr 2009 hat unsere
Kammer hierzu eine Vielzahl von Aktivitä-
ten entwickelt. Wir widmen uns seit Jah-
ren den immer wichtigeren Fragestellun-
Die pharmazeutische Betreuung verbessern
Pharmakotherapie-Symposium der University of Florida immünsterischen Erbdrostenhof
AMTS-Pionier aus Dortmund:
Professor Dr. Hart-
mut Derendorf lehrt sei vielen Jahren in Florida.
gen rund um Medikationsmanagement
und Arzneimitteltherapiesicherheit.“ Die-
ckerhoff wies besonders auf das Projekt
Apo-AMTS hin, welches in Kooperation
mit den Universitäten Münster, Bonn und
Düsseldorf hervorragende Fortbildungen
zum Wohle der Patienten biete: „Stand
heute haben bereits 812 Apothekerinnen
und Apotheker bei uns den Titel des
AMTS-Managers erworben. Zusätzlich ha-
ben wir 369 AMTS-Ausbildungsapotheken
zertifiziert.“
Beim hochkarätig besetzten Sympo-
sium gaben sich zahlreiche Experten im
Bereich
Arzneimitteltherapiesicherheit
am Rednerpult die Klinke in die Hand: Die
Professoren Hartmut Derendorf und Paul
Doering (beide Florida) referierten über
die Zukunft der Pharmazie und diskutier-
ten über aktuelle Trends. Dr. Dr. Heinz Gie-
sen, Prof. Dr. Gerold Mönnig und Dr. Olaf
Rose (alle Münster) referierten über Cho-
lesterinsenker im interprofessionellen
Medikationsmanagement – Fallbespre-
chungen im Zusammenspiel von Praxis,
Klinik und Apotheke.
Pharmakotherapie bei Herzinsuf-
fizienz stand bei Dr. Christian Fechtrup
(Münster) im Mittelpunkt. Prof. Ka-
ren Whalen (Florida) und Apothekerin
Karen Eislage (Münster) rückten den
Masterkurs Klinische Pharmazie der
University of Florida „Medikationsma-
nagement 2.0“ in den Fokus. Zu „AMTS
130 Expertinnen und Experten
folgten der Einladung von Dr. Olaf Rose (li.) und der University of Florida zum
hochkarätig besetzten Pharmakotherapie-Symposium in den Erbdrostenhof. Zur Begrüßung sprach Frank
Dieckerhoff, Vorstandsmitglied der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.
2017“ sprach Dr. Hanna Seidling (Heidel-
berg), und Professorin Julie Johnson (Flori-
da) gab Beispiele, wie sich die Erkenntnisse
der Pharmakogenetik in die tägliche Arbeit
von Apothekern implementieren lassen.
Abschließend referierten Ina Rich-
ling und Isabel Waltering (beide PharmD)
über den sinnvollen Einsatz von Pharma-
kotherapie und Medikationsanalyse bei
Koronarer Herzkrankheit. Ziel des Sym-
posiums war die Verbesserung der phar-
mazeutischen Betreuung des Patienten in
der Apotheke. Das Symposium klang mit
einem gemeinsamen Abendessen aller
Referenten und Vertretern der AKWL im
Apothekerhaus am münsterischen Aasee
aus. <
VERANSTALTUNGEN
10
/ AKWL
Mitteilungs
blatt
03-2017
und Medikationsmanagement-Stand