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Roskilde.

5. Zwei Ausfliige nach Schweden.

151

Der jetzige Dom ist nicht das alteste Gebåude. Die erste Kirche,

von

Harald Blaatand

um 980 aus Holz gebaut, stand etwa 100 Jahre.

An ihrer Stelle wurde dann auf demselben Platz von Bischof

Svend

Nordbagge

eine groBe Kirche aus Kalk- und Tuffstein gebaut und im

Jalir 1084 vollendet. Auch diese Kirche muBte nach etwa 100 Jahren

einer neuen weichen, dem jetzigen Dom, der ums Jahr 1200 auf den

Fundamenten der friiheren Kirche aufgebaut ist. Der sogenannte

Ab-

salonsbogen

verbindet den Dom mit dem dahinter liegenden

Palais

(erbaut 1733) und gibt durch seine måchtigen Linien eine wenn auch

nur schwache Andeutung von den Grundziigen der Architektonik des

altesten Steinkirchengebåudes Danemarks.

Nur wenige dånische christliche Konige sind in der Kathedrale

zu

Ringsted

beigesetzt, die anderen ruhen alle im Dom zu Roskilde.

Den Anfang macht

Harald Blauzahn

(t 985), er ist in dem nordwest-

lichen Pfeiler des Chores eingemauert, wie iiberhaupt jeder Pfeiler

seinen Konig birgt, einer zugleich den

Bischof Wilhelm.

Die

Denk-

rnåler

der spåteren Konige sind entweder im Chor, in der Nåhe des

Altars, oder in den besonderen Kapellen aufgestellt. Die

Sarkophage

Frederiks IV.

und seiner Gemahlin am Altar,

Frederiks V.

und seiner

Gemahlin in einer besonderen Kapelle,

Christians I I I .

und

Frederiks I I .,

ebenfalls in Kapellen, sind ihrer schonen Bildhauerarbeiten wegen

beachtenswert.

Hinter dem Altar der

* Sarkophag der Konigin

Margarethe,

der Beherrscherin der drei nordischen Reiche, ein Meister-

werk der Bildhauerkunst (1423 errichtet); sehr schon sind auch die

knienden

Statuen Frederiks I I .

und

Christians I I I .

In der

Kapelle Chri­

stians

an deren Mittelsåule die HohenmaBe verschiedener dånischer

und fremder Konige angegeben sind, sind die alten

Freskogemålde

restauriert worden. Die interessantesten unter den Kapellen sind die

Brigitten-Kapelle

(Ende 15. Jahrh.) und die

Laurentius-Kapelle

(1384).

In der Kapelle

Christians IV . Ttf.Freskogemålde

von

Marstrand

und

Bronze-

Statue

des Konigs (von

Thorvaldsen).

Die letztverstorbenen Mitglieder des

Konigshauses, Konigin

Louise

(t 1898), Konig

Christian IX .

(f 1906),

Konig

Frederik VIII.

(f 1912) und Konigin

Louise

(t 1926) sind in der

neuen Kapelle

Christians IX .

in pråchtigen Marmor-Doppel-Sarkophagen

beigesetzt. Mehr als 35 Konige und Koniginnen und mehr als 50 Prinzen

und Prinzessinnen ruhen in der Kirche; auch

Saxo Orammaticus

(t 1204),

der beruhmte dånische Geschichtsschreiber, hat hier im Dom seine

Grabståtte unter einem einfachen Stein. An der Westseite des

Hoch-

chors

befindet sich seit 1879 auf einem Katafalk die in einer Kiste in

der Kirche aufgefundene

Alabasterfigur

des 1363 gestorbenen Prinzen

Christoffer,

des 19jahrigen einzigen Sohns des Konigs

Valdemar IV.,

des Bruders der Unionskonigin

Margarethe.

Dieser Prinz starb infolge

einer Verwundung in einer Seeschlacht gegen die Hanseaten.

Der $

Attar

mit seinen ausgezeichneten Holzschnitzwerken, die

Skulpturen im

Chor

sowie an der

Kanzel

und den

Monch-Stiihlen

sind

beachtenswert. Die alte, in neuerer Zeit restaurierte

Orgel

ist vorziiglich.

Im

Choreingang

Portråts vieler verstorbener Bischofe. Das

Uhrwerk

der Kirche stammt aus dem 15. Jahrh.

5. Zwei Ausfliige nach Schweden.

A. Kopenhagen—Malmo.

Von Kopenhagen nach Malmo ist mehrere Male tåglich Verbindung

teils mit

Dampffåhre

in 1% St. (Abfahrt vom Preihafen [II. 55 f]; Eahr-