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SCHWEIZER GEMEINDE 4 l 2016
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vom Rest eines mittelalterlichen Turms
sowie von der Pfarrkirche Cosma e Da-
miano dominiert, die über einem gewal-
tigen Treppenaufgang thront. Die alte
Dorfstrasse ist schon längst eine Fuss-
gängerzone, in welcher der Detailhan-
del mit kleinen Geschäften
und Bars präsent ist. Histori-
sche Palazzi mit pittoresken
Innenhöfen sind Augenwei-
den und ziehen stets auch
Touristen in ihren Bann.
An der Piazza steht indes
auch ein hässliches Gebäude
aus den 1960er-Jahren – das
einstige Warenhaus Jelmoli.
Ewig hat man diskutiert, was
mit diesem leer stehenden Bau gesche-
hen soll. Nun hat der kleine Stadtrat
vorgeschlagen, das Gebäude ganz ab-
zureissen und die Piazza zu vergrös-
sern. Es wird allerdings einige Zeit dau-
ern. «Denn im Gebäude ist auch Asbest
vorhanden», weiss Stadtpräsident Carlo
Croci.
20 Jahre Architekturakademie
Croci ist Chef der Exekutive und beruf-
lich Direktor eines Treuhandbüros. Von
seinem Büro aus schaut er direkt auf die
Piazza del Ponte. Hinter seinem Schreib-
tisch prangen moderne Gemälde der
historischen Karprozessionen
von Mendrisio. Ein Foto zeigt
ihn mit seiner Ehefrau bei ei-
nem kurzen Treffen mit Papst
Ratzinger in Rom. Croci ge-
hört der Christlichdemokrati-
schen Volkspartei an, die im
Tessin Partito Popolare heisst
und in Mendrisio seit Jahr-
zehnten die Mehrheit stellt.
Croci ist die politisch prä-
gende Gestalt der letzten 20 Jahre in
Mendrisio. Seit 1994 amtet er als Sin
daco. Und seither ist Mendrisio zu einer
anderen Gemeinde geworden. «Die
Wende brachte insbesondere die Archi-
tekturakademie», sagt Croci. 1996 hat im
Viertel Canavée die auf Initiative des
bekannten Architekten Mario Botta ent-
standene Architekturakademie als Fa
kultät der Universität der italienischen
Schweiz (USI) ihren Betrieb aufgenom-
men. Das ehemalige Spital Beata Ver-
gine (Palazzo Turconi) sowie die gegen-
überliegendeVilla Argentina wurden für
diesen Zweck umgebaut beziehungs-
weise renoviert. Inzwischen sind eine
Bibliothek, ein Studentenheim sowie ein
moderner Neubau für Vorlesungen und
Workshops (Palazzo Canavée) dazuge-
kommen. 800 Studierende zählt das In-
stitut mittlerweile. Dieses Jahr kann das
20-Jahr-Jubiläum gefeiert werden.
Durch Fusion zur Città di Mendrisio
«Durch die Universität wurden wir auch
für die Gemeinden in unserem Umfeld
interessanter», betont Croci. Er spricht
damit einen weiteren wichtigen Entwick-
lungsschritt von Mendrisio an. Denn
Mendrisio ist heute die Summe von zehn
Gemeinden, offiziell Quartiere genannt.
Nach Salorino (2004) kamenArzo, Capo-
lago, Genestrerio, Rancate und Tremona
GEMEINDEPORTRÄT
Mendrisio liegt an den Hän-
gen des Monte Generoso
und wird als «Magnifico
Borgo
−
prächtiger Ort» be-
zeichnet.
Bild: Mendrisiotto Turismo
Das Outlet
zieht Jahr
für Jahr rund
drei
Millionen
Kunden an.