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GOLF TIME
|
3-2016
www.golftime.deCOVER |
MASTERS
E
ine Woche im Jahr ist in Augusta
Schlangestehen angesagt: Das beginnt
schon nach der Landung am Flug-
hafen bei der Immigration/Passkontrolle,
setzt sich fort auf den Zu- und Abfahrtsstraßen
an der Washington Road, gipfelt beim Ein-
lass auf das Gelände. 300-m-Schlange vor
dem Haupttor mit der US- und Mastersfahne
fürs persönliche Foto vor dem Südstaaten-
Clubhaus, 100-m-Warteschlangen vor den
Pro-Shops ist ebenso normal wie das Anste-
hen bei den Restrooms oder den Kiosken, die
HÖRSAAL IST
GESCHICHTE
Ständige Umbauten,
Verbesserungen und
Neuerungen sind im
Augusta National Tra-
dition: Wurden dieses
Jahr vor allem außerhalb
des Golfplatzes Millionen
in neue Zufahrten und Park-
plätze investiert, so steht als nächste Aktion
der Abriss des traditionellen Media-Centers
bevor. Der Presse-„Hörsaal“ muss dem
danebenliegenden Pro-Shop aus Platzgründen
weichen, wird neben der Driving Range neu
errichtet und soll für die nächsten hundert
Jahre den Ansprüchen der modernen Kom-
munikation entprechen.
Vor jedem Masters Tournament gibt es eine Reihe hochrangiger Events: Am Dienstag-
abend das Masters-Dinner der ehemaligen Champions (mit Tiger Woods, der verlet-
zungsbedingt seinen Start beim 80. Masters absagte), parallel dazu das
Media-Dinner der PGA of America, als Galionsfigur mit dem neuen Boss
und Money-Maker der European Tour, Keith Pelley. Dienstagabends
auch noch das Rock Fore! Concert at the Drive for Show mit Country
Star Charles Kelley und der Band Lady Antebellum. Ein echter Hammer.
Mittwochmorgens dann Kontrastprogramm: das jährliche Masters
Week Golf Frühstück in der Warren Baptist Church in Augusta.
1987-Masters-Champion Larry Mize, in Augusta geboren,
und Jim Hardy, World Golf Teacher in der Hall of Fame,
danken gemeinsam mit zahlreichen Gästen während ihrer
Andacht Gott für „die Errettung“. Abends dann der Award
der US Golfwriters Association mit über 500 geladenen
Gästen, darunter Preisträger Jordan Spieth und Lydia Ko.
WO GEDULD HOHE KUNST IST
PROMI-AUFLAUF
über den Platz verteilt
sind. An die 40.000
Patrons, wie die Fans
hier genannt werden, müssen die Woche
über schließlich täglich „versorgt“ werden.
REKORDUMSÄTZE IM PRO-SHOP
Die
genaue Summe wird nicht genannt, jedoch
wird von 15 Mio. Umsatz in dieser Woche
gemunkelt: In der Geschichte der 80. Masters
ging noch nie so viel Ware über den Laden-
tisch wie dieses Jahr. Schon an den ersten
drei Tagen der Major-
Woche klingelten die
Kassen rekordverdächtig.
Der größte Einkauf, den ein einzelner Patron
in dieser Masters-Week tätigte, war für –
20.000 Dollar! Dank FedEx ging die Sendung
direkt zu ihm nach Hause. Ein anderer of-
fensichtlich cleverer Geschäftsmann kaufte
600 Masters-Stühle, das Stück für 30 Dollar.
Wahrscheinlich verkauft er sie im Internet
ums Doppelte – Augusta-Ware wird nicht
übers Internet verramscht.