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GOLF TIME

|

3-2016

www.golftime.de

TURNIERE |

INTERNATIONAL

GELUNGENER START

GASTKOMMENTAR

Marcel Schneider über

seinen Saisonstart in Kenia und seine Vor-

freude, dass es endlich richtig losgeht auf

der Challenge Tour.

Nachdem ich in diesem Jahr erst an einem

Challenge Tour-Turnier teilnehmen konnte,

nimmt die Saison in den nächsten Wochen

endlich Fahrt auf. Erst spiele ich die Chal-

lenge de Madrid in Spanien, die Woche

darauf fliege ich nach Belek und trete bei

der Turkish Airlines Challenge an. Zur

Montecchia Open in der Nähe von Venedig

kann ich dann sogar mit dem eigenen Auto

anreisen, was ich wirklich genieße.

Das erste Turnier der Saison, The Barc-

lays Kenia Open, fand Mitte März statt.

Ich bin insgesamt zufrieden mit meiner

Leistung, obwohl mein Spiel noch nicht auf

dem höchsten Level war. Doch ich habe

den Cut geschafft und extrem viele Birdies

gespielt – jedoch leider auch kaum weniger

Bogeys. Im langen Spiel hatte ich viele sehr

gute Schläge, doch ab und an fehlte mir

noch die Konstanz. Nichtsdestotrotz war

ich im Preisgeld.

Die Reise nach Kenia war definitiv gut

und richtig, obwohl ich zuerst Sicherheits-

bedenken hatte. Der Platz war in einem

tollen Zustand mit schweren, schnellen

Grüns. Aufgrund der Höhenlage flogen die

Bälle enorm weit – mit einem Eisen 7 bspw.

konnte man ca. 180 Meter weit schlagen.

Das Hotel war auch großartig – immer-

hin hat Pep Guardiola dort zwei Wochen

zuvor Urlaub gemacht – und aufgrund

der hohen Militärpräsenz fühlten wir uns

wirklich sicher. Beim Turnier stand alle

zehn Meter ein Soldat mit einem AK47-

Maschinengewehr am Fairway. Ungewöhn-

lich war auch das große Publikumsinteresse

der einheimischen Bevölkerung. Am Final-

tag besuchten locker 3.000 Zuschauer die

Anlage. So war dieses Auftaktturnier für

mich eine rundum gute Erfahrung.

Übrigens, meine neue Webseite ist fertig:

www.marcelschneidergolf.de

Ihr

HÄRTETEST

Gigantisch hohe Scores,

jede Menge Drama und

ein Sieger mit gewöh-

nungsbedürftiger Optik:

Diese Open de España

hat Geschichte(n)

geschrieben.

Von Götz Schmiedehausen

VIVA

ESPAÑA!

L

aurie Canter aus England schoss mit

einer „89“ am Freitag den Turnier-

Highscore. Doch dieses Horror-Er-

gebnis war bei der Open de España

alles andere als ein extremer Ausreißer. Viel-

mehr wurde Europas Golfelite in Valderrama,

der Bühne des Ryder Cup 1997, gefor-

dert wie lange nicht mehr.

Man muss in den Geschichts-

büchern weit zurückblättern,

um – abgesehen von Major-Tur-

nieren – ein Event zu finden,

bei dem man sich mit einem

Ergebnis über Par in die Sieger-

listen eintragen konnte. Knapp

20 Jahren ist es her, damals gewann

Ian Woosnam bei der Scottish Open

1996 mit einem Endergebnis von +1.

HÄRTETEST

Valderrama ist Sergio Garcias

Lieblingsplatz. Bei dieser Open de España

war er bzw. seine Sergio Garcia Foundation

der offizielle Gastgeber. Für ihn als ausge-

wiesenen Shotmaker stellt der nur unweit

von Gibraltar gelegene Platz die ultimative

Her-ausforderung dar – nicht nur aufgrund

des unberechenbaren Wetters in diesem Teil

Andalusiens. Auch im Laufe der vier Tur-

niertage frischte die Seebrise immer

wieder deutlich auf und die eine

oder andere Regenfront machte

den Spielern das Leben schwer.

Erstaunlicherweise wurde Val-

derrama – dessen Parcours die

Spieler mit zahlreichen Was-

serhindernissen und ungünstig

platzierten Korkeichen auf die

Probe stellt – seit 1985 nicht mehr

umgebaut und den „Materialmutatio-

nen“ im Profigolf angepasst. Nur der Schwie-

rigkeitsgrad der einzelnen Bahnen hat sich in

den letzten Jahren etwas verschoben. So galt

bspw. Nr. 17 (Par 5) in den Neunzigerjahren als

ein fast unspielbares Loch. 2016 war es jedoch

BÄR(T)IG

Andrew

Johnston aus England

feierte mit Hausherr

Sergio Garcia seinen

ersten European

Tour-Sieg. Maximilian

Kieffer (rechts) kam

auf Rang T29