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EuroWire – Januar 2011

61

technischer artikel

Der

Einsatz

eines

Polymerbads

statt eines Seifenbads, bietet den

Drahtherstellungsanlagen nachfolgende

Vorteile:

Bei

den

Polymerbeschichtungen

wird kein Seifenpulver im Ziehstein

benötigt. Somit wird das Problem

der Staubbildung vermieden, die die

Bediener beeinträchtigt. Die Kosten

werden gesenkt, weil der Kauf des

Seifenpulvers entfällt bzw. auch

dessen Entsorgung. Außerdem wird

die Zuverlässigkeit der Ziehmaschinen

erhöht, weil sich weniger Seifenpulver

auf den Maschinen und Antrieben

niederläßt

Eine verbesserte Umformung bedeutet

eine verbesserte Produktivität

Sauberer Draht ist für die darauf

folgenden

Verarbeitungsverfahren

vorteilhaft

Ein

verbesserter

Korrosionsschutz

unterstützt

eine

längere

Produktlagerung und bietet den

Kunden ein besseres Produkt an

4.3.2 VorteileeinerPolymerbeschichtung

für Hersteller von Verbindungselementen

oder Kaltextrudern

Für Drahtbearbeiter, wie z. B. Hersteller

von Verbindungselementen, bietet diese

Beschichtung nachfolgende Vorteile an:

Verbesserte Extrusion- sgenauigkeit

dank dem saubereren Werkstoff

Höhere Geschwindigkeit der Bolzen-

Stauchmaschinen

Längere Lebensdauer der Werkzeuge

Herstellung

von

Teilen

mit

komplizierter Geometrie, die zuvor

nicht ermöglicht wurden

Seltener Ölwechsel in den Bolzen-

Stauchmaschinen,

da

keine

Seife verschleppt wird, die das

Ölumlaufsystem verschmutzt

Daraus

kann

geschlossen

werden,

dass

sowohl

Drahthersteller

wie

Drahtendbenutzer

vom

Einsatz

der

Polymerbeschichtung profitieren können.

Es resultiert nämlich ein Konkurrenzvorteil

für beide Parteien.

5 Elektrolytische

Phosphatierung – ein

schwermetallfreies

Beschichtungs-

verfahren

Wenn eine Umwandlungsbeschichtung

(Zinkphosphatierung)

erforderlich

ist,

müssen die Entsorgungsprobleme des

erzeugten Schlamms und der erzeugten

Schwermetalle angesprochen werden,

die den Abflussstrom verschmutzen.

Die Lösung zu diesem Problem ist eine

Kalziumphosphat-Beschichtung,

die

elektrolytisch aufgetragen wird.

5.1 Elektrolytische Auftragung einer

Kalziumphosphat-Beschichtung

Eine Kalziumphosphat-Beschichtung ist

auch eine Umwandlungsbeschichtung,

aber sie unterscheidet sich grundlegend

von der konventionellen, bis auf heute

angewandten

Zinkphosphat-Beschicht-

ung. Die Beschichtungslösung ist frei

von Schwermetallen, wie z. B. Zink oder

Nickel und dementsprechend ist auch die

Beschichtung frei davon. Die Beschichtung

kann am besten mit der Formulierung

CaHPO

4

beschrieben werden.

Der

Grundsatz

der

Beschichtungsabscheidung

auf

einer

leitenden

Oberfläche

ist

nachfolgend

dargestellt.

Da

das

Teil als Kathode agiert, erfolgt kein

Beizangriff auf das Eisenmaterial. Ohne

diesen Beizangriff bildet sich kein

Phosphatierungsschlamm, daher erzeugt

dieses

Anwendungsverfahren

keinen

Schlamm.

In

Bild 4

wird der phosphatierte und

kaltgezogene Stauchdraht dargestellt.

Es ist deutlich ersichtlich, dass die

Kalziumphosphatschichten

vor

der

Umformung

weiß

sind.

Nach

der

Umformung weist der Draht eine

gleichmäßige graue Farbe auf.

5.2 Vorteile

Frei von Schwermetallen, demzufolge

kann

man

leichter

Abwasser

behandeln

Kein Schlamm braucht entsorgt

werden

Prozesstemperatur von zirka 25°C

Die Behandlungszeit von 2 bis 5

Sekunden ermöglicht relativ kleine

Anlagen

Das geforderte Beschichtungsgewicht

von5–15g/m² kannmittels Stromdichte

(A/dm

2

) eingestellt werden

Höhere

Ziehgeschwindigkeiten

für Draht, und niedrige Druck- und

Ausstoßkräfte beim Kaltstauchen und

bei der Kaltextrusion

Schwermetallfreier

Abfluss

in

der

Dephosphatierung

von

Verbindungselementen

vor

der

Wärmebehandlung

5.3 Aussicht

Ein zukünftiges Behandlungsverfahren fürs

Kaltstauchen von Draht und festen Teilen

könnte die Vorteile einer elektrolytischen,

schwermetallfreien

Phosphatierung

mit jenen einer Polymerbeschichtung

vereinigen. In

Bild 5

wird eine derartige

Anlage dargestellt. Dies wird dazu

beitragen die Behandlungszeiten für

die Oberflächenbehandlung von zirka

einer Stunde auf weniger als eine Minute

zu verkürzen. Demzufolge werden sich

die Qualität und die Produktivität für

die

Oberflächenbehandlungsanlagen

sowie für die Bolzenherstellungs- oder

Kaltextrusionsanlagen

wesentlich

verbessern.

n

Diese Unterlage wurde während der

Istanbul Cable & Wire ’09 vorgestellt und

ist hier mit freundlicher Genehmigung der

Konferenzveranstalter IWMA vervielfältigt

worden.

Mechanischer

Teil

Eichung

Ziehen von

Kaltstauchdraht

Polymer

Reinigung

Chemikalien

Kontinuierliche Linienbehandlungsanlage von

Kaltstauchdraht oder festen Teilen

Kalzium-

phosphat

Kaltextrusion

Bild 5

:

Diagramm einer kontinuierlichen Linienbehandlungsanlage

Bild 4

:

Kaltstauchdraht vor und nach der

Umformung

Kalziumphosphat-

Beschichtung vor

der Umformung

Kalziumphosphat-

Beschichtung nach

der Umformung

Jude Burke

Chemetall UK – UK

Fax

: +44 1908 373939

Email

:

ukinfo@chemetall.com

Website

:

www.chemetall.co.uk

Kaltextrusion