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in demselben ein Cholerafall vorgekommen war, sofort aus demselben
entfernt, indem man eben von der Theorie der localen Boden -
infection ausging.
Die Epidemie dauerte vom 18. August bis
1. November, aber nur m it einer Zahl von 73 Todesfällen. In dem
selben Ja h re , und beinahe gleichzeitig wurde eine andere Seestadt
auf Seeland, nämlich Korsör, von der Cholera ergriffen und zwar
mit einer Anzahl von 201 Todesfällen; und ebenso wurden die an
grenzende Dorfgemeinde und zwei kleine naheliegende Städte von der
Epidemie ergriffen, m it einer Todtenzalil von im Ganzen 85. — In
der Stadt Korsör, wo die Verbreitung der Krankheit besser, als dies
in der grossen Hauptstadt möglich war, verfolgt werden konnte,
wurde die Verpflanzung der Krankheit durch Contagium nachge
wiesen, und von dem dortigen Arzte, der sich vorzugsweise mit der
Epidemie beschäftigt hatte, stark betont. Die Mehrzahl der dänischen
Aerzte haben sich nachher dieser Anschauung ganz angeschlossen.
Mit Ausnahme des Jahres 1859, wo eine kleine Epidemie in
der Jütischen Seestadt Aarhus m it einer Todtenzahl von 63 herrschte,
und ungefähr gleichzeitig 23 Todesfälle in 3 benachbarten Jütischen
Städten vorkamen, nebst 7 Todesfällen in der Hafenstadt Helsingöer,
hat bis zum heutigen Tage nirgends in dem dänischen Staate eine
Choleraepidemie stattgefunden.
Man würde sehr irren, wenn man annehmen würde, dass dieses
günstige Resultat der isolirten Lage des Landes oder dem Umstande
zuzuschreiben sei, dass die Zahl der vorhandenen Communications-
m ittel keine allzugrosse ist. Denn Dänemark steht sowohl durch
Dampf- als Segelschiffe iu einem regen Seeverkehr mit den meisten
Ostsee- und vielen fremden Häfen, von welchen auch fast jährlich
mehrere Cholerafälle in die Hauptstadt importirt werden. Ausserdem
findet über Seeland, Fünen und Jütland ein täglicher Eisenbahn
verkehr m it Hamburg sta tt, welch’ letztere Stadt so häufig von
Epidemien heimgesucht wird. — Was speciell die Häufigkeit des
Schiffsverkehres zwischen Kopenhagen und anderen Seestädten be
trifft, so werden folgende Daten, die den Tabellen des dänischen
statistischen Bureaus entnommen sind, einen Anhaltspunkt bieten. —
Im Jahre 1870 liefen in der Kopenhagener Rhede 12900 Schiffe