l'a s Auftreten der Cholera in Dänemark seit der Zeit ihrer
ersten europäischen Invasion bildet einen so auffallenden Gegensatz
zu der Verbreitung dieser Krankheit in den angrenzenden Ländern,
mit welchen Dänemark immer einen regen und lebendigen Verkehr
unterhalten h a t, dass ein kurzes, auf factischen Daten gestütztes
Exposé über die Verbreitung dieser epidemischen Krankheit in dem
dänischen Staate, sowie eine kurzgefasste Darstellung der Vorsiehts-
massregeln, die seit einer Reihe von Jahren gegen die Ausbreitung
derselben bei uns angewandt werden, die Aufmerksamkeit der Con-
ferenz in Anspruch zu nehmen geeignet sein dürfte.
Als im Jahre 1830 die Cholera die erste Invasion in Europa
machte, bestand bei uns noch das alte Quarantainegesetz gegen die
Pest und das gelbe Fieber vom
8
. Februar 1805, welches in seiner
ganzen Rigorosität auch gegen die Cholera angewendet wurde.
Demgemäss wurde ein Cordon von Landtruppen an der südlichen
Landesgrenze gezogen, mehrere Küstenstrecken am Meeresufer wurden
m it Patrouillen besetzt, Kreuzer in dem Sunde angebracht u. s. w.
Ob nun in Folge dieser Massregeln Dänemark damals von der
Cholera verschont blieb, muss allerdings dahingestellt werden ; soviel
ist iudess gewiss, dass Dänemark von dieser ersten Invasion gar
nicht berührt wurde, ungeachtet die Cholera mit grösser Vehemenz
sowohl im Jahre 1831 und 1832 in Hamburg aufgetreten war, welche
Stadt sozusagen ein Continuum m it der damals dänischen (hol-
stein’schen) Stadt Altona bildet, und obgleich die Cholera ebenso
im Jahre 1832 als Epidemie in Lübeck herrschte, welche Stadt mit