Ein idealer /v\ensch war Hans. Er hat viel gesehen und war weit in der Welt
herumgekommen. In seine Heimat nach Osterreich zurückgekehrt, war es für ihn,
den freiheitsliebenden Menschen, besonders schmerzlich, als er erleben mußte,
daß seine Heimat unter die ZwangshP-rrschaft des preußischen Militärstiefels geriet.
Er haßte die Tyrannen vom ersten Moment ihres Eindringens in Osterreich. Für ihn
war es eine ernste, eine Herzenssache, für die Wiedererringung der verlorenen
Freiheit seines Landes etwas zu tun. Er suchte Verbindung mit Gleichgesinnten und
fand sie. Er tritt im Jahre 1938 in die illegale kommunistische Partei ein und erfüllte
getreu seiner inneren Verpflichtung die von der Partei gestellten Aufgaben. 1939 -
die Faschisten spüren, daß ihr Nymbus, den sie sich bei obernächlicher Betrachtung
auch in Osterreich für kurze Zeit erworben hatten, langsam entschwindet. Sie spüren
den Gegendruck der freiheitsliebenden, demokratischen Kräfte. Die Gestapo sucht
verzweifelt nach diesen Gegenspielern und in ihrer Verwirrung greift sie zu blind–
wütigen Verhaftungen.
Genosse Brandtner wird eines ihrer ersten Opfer. Nach .Mauthausen überstellt,
wochenlang verhört, versucht man mit allen Methoden unter Anw,rndung der grau–
samsten Foltermitteln ein Geständnis zu erpressen. Ein Leidensgenosse erzählt, daß
er unter anderem drei Stunden mit nach hinten gekreuzten Armen am Marterpfahle
hängt, man zerrt ihn hin und her, Schläge mit dem Ochsenziemer sausen auf ihn
hernieder, doch Hans wird zwar mehrere Ma le bewußtlos, aber nicht weich. Er
gibt den Henkersknechten keinen Genossen preis.
Von den erlittenen Qualen erholt sich Hans nicht mehr. langsam siecht er dahin. Er
stirbt in stiller Entsagung. Sein Leben gab er im Kampf gegen die Barberei, gegen
die Völkerverhetzung für die Gemeinschaft aller freiheitsliebenden Menschen.
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