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SCHWEIZER GEMEINDE 3 l 2016

44

GEMEINDEN

Riedholz

Künstliche Intelligenz

steuert Stromnetz

In der Solothurner Gemeinde Riedholz

wird in einem 18-monatigenTest unter-

sucht, wie sich der Energiefluss in einem

Stromverteilnetz durch künstliche Intel-

ligenz optimieren und steuern lässt. Der

Test mit der «GridSense»-Technologie

umfasst rund 40 Einfamilienhäuser und

Wohnungen. Untersucht wird, wie

GridSense die grossen Stromverbrau-

cher wie Wärmepumpen, Boiler, Haus-

batterien und Ladestationen für Elekt-

rofahrzeuge steuert und gleichzeitig

Messdaten von Photovoltaikanlagen für

den optimalen Netzbetrieb einbezieht.

«GridSense» soll dafür sorgen, dass das

Stromnetz stets optimal ausgelastet ist,

und den Eigenverbrauch der Kunden

optimieren. So soll gesteuert werden,

dass der selbst erzeugte Strom aus Pho-

tovoltaikanlagen entweder im eigenen

Haus oder innerhalb des Quartiernetzes

verbraucht wird. Hinter dem Projekt ste-

hen die vier Unternehmen Adaptricity,

AEK, Alpiq und Landis+Gyr sowie der

Kanton Solothurn. Das Projekt wird vom

Bundesamt für Energie gefördert und

vom Kanton Solothurn finanziell unter-

stützt.

sda

Fehraltorf

Babysitter während der

Gemeindeversammlung

Die Zürcher Gemeinde Fehraltorf will

die schwache Beteiligung an der Ge-

meindeversammlung nicht einfach hin-

nehmen. Um die Teilnehmerzahl zu er-

höhen, wird unter anderem auch dieses

Jahr ein Babysitterdienst während der

Versammlungen angeboten. Die Ge-

meindeversammlungen in Fehraltorf

werden durchschnittlich von 70 bis 120

Stimmberechtigten, das entspricht ein

bis drei Prozent der Stimmberechtigten,

besucht. Um dies zu ändern, hatten die

Lernenden der Gemeindeverwaltung

Anfang 2015 den Auftrag gefasst, sich

konkrete Massnahmen auszudenken,

damit eine bessere Beteiligung erreicht

werden kann. Mindestens 20 Stimmbe-

rechtigte, davon mindestens zehn, die

jünger als 40 sind, war dieVorgabe. Vor-

geschlagen wurden neben dem Babysit-

terdienst eine Verlosung mit attraktiven

Preisen oder ein Apéro. Bei der Umset-

zung dieser Massnahmen im vergange-

nen Jahr sei die Zielvorgabe

soweit

messbar

erreicht worden, schreibt der

Gemeinderat. Der Babysitterdienst sei

von einigenVersammlungsbesuchern in

Anspruch genommen worden. Auf-

grund der vielen positiven Rückmeldun-

gen hat der Gemeinderat entschieden,

das Projekt zur Steigerung der Teil-

nahme an Gemeindeversammlungen

weiterzuführen.

sda

Ebikon

Zentrum gerät wegen Mall

of Switzerland unter Druck

Die Luzerner Gemeinde Ebikon bangt

um ihre Funktion als Regionalzentrum.

Eine Studie zeigt, dass das sich im Bau

befindende Einkaufszentrum «Mall of

Switzerland» grosseVeränderungen für

den lokalen Detailhandel und das Ge-

werbe mit sich bringen wird. Das Ein-

kaufszentrum entsteht am Rand der

Gemeinde und soll Ende 2017 eröffnet

werden. Geplant sind rund 150 Ge-

schäfte und Restaurants, ein Bad, ein

Multiplex-Kino sowie ein Hotel und

Wohnungen. Das Geld stammt von ei-

nerTochtergesellschaft des Staatsfonds

von Abu Dhabi. Das Einkaufszentrum

wird das Konsumverhalten in Ebikon

und den umliegenden Gemeinden be-

einflussen, wie aus einer von den Ron-

taler Gemeinden in Auftrag gegebenen

Studie hervorgeht. Die Rontaler Ge-

meinden lancierten deshalb das Projekt

«Zentrumsplanung Rontal». Es gehe

darum, die Ortszentren für die Versor-

gung zu sichern und sie auch als Orte

der Identifikation zu stärken, wird Ebi-

kons Gemeindepräsident Daniel Gasser

in der Mitteilung zitiert. Das Zentrum

soll aufgewertet und die Aufenthalts-

qualität gesteigert werden.

sda

Rorbas

Ehemalige Deponien müssen

überprüft werden

Das Amt für Abfall,Wasser, Energie und

Luft (Awel) des Kantons Zürich hat die

Gemeindehörde von Rorbas angewie-

sen, ein Überwachungskonzept für zwei

ehemalige Deponien zu erstellen. Die

Kosten belaufen sich auf gut 24000

Franken, wie die Gemeinde mitteilte.

Die beiden ehemaligen Deponien «Kai-

serbuck/Brugg/Bruggitobel» und «Ber-

ghof/ Lech» seien vomAwel als belastet

und bezüglich Oberflächengewässer als

überwachungsbedürftig beurteilt wor-

den, heisst es in der Mitteilung. Die

Wasserqualität müsse nun regelmässig

überprüft werden.

sda

Vals

Gemeinde will mehr

Freiheiten im Nationalpark

Der Gemeinderat von Vals will mehr

Freiheiten für die wirtschaftliche Ent-

wicklung in der Umgebungszone des

geplanten Nationalparks Parc Adula. Die

Gemeindeexekutive hat grosse Beden-

ken, die Rahmenbedingungen des Parks

könnten die touristische Entwicklung des

bekannten Bergdorfes behindern. Vals

ist eine der 17 potenziellen Standortge-

meinden des geplanten, 1230 Quadrat-

kilometer grossen Nationalparks mit

einer 145 Quadratkilometer grossen,

streng geschützten Kernzone. Vals liegt

zum überwiegenden Teil in der soge-

nannten Umgebungszone, die ökolo-

gisch und ökonomisch nachhaltig entwi-

ckelt werden soll. Für den Gemeinderat

ist unklar, welche Regeln in der Umge-

bungszone schliesslich gelten werden.

Einerseits sagten die Parkpromotoren,

in dieser Zone werde es keine Einschrän-

kungen der volkswirtschaftlichen Ent-

wicklung geben. Andererseits lege die

Pärkeverordnung des Bundes nahe,

dass «vorhandene und geplante schwer-

wiegende Beeinträchtigungen» bei Ge-

legenheit beseitigt oder verhindert wür-

den. Im Fall von Vals handle es sich um

Steinbrüche, Skilifte, Hochspannungslei-

tungen und die Wasserkraft. Dies könne

Baustelle der Mall of

Bild: Mall of Switzerland

Switzerland in Ebikon (September 2015).