mit dem Klinikteamwird dann noch
einmal nachjustiert, bevor es wieder
in den Alltag geht – mit gemein-
sam erarbeiteten und realistischen
Zielen für die weitere Mobilisierung.
Interdisziplinäre
Zusammenarbeit
Ina P. ist nach den ersten beiden
Wochen Klinikaufenthalt schon ein
ganzes Stück vorangekommen. Sie
lernt mehr über die Ursachen für
ihre anhaltenden Schmerzen und
über die für sie richtigen Strategien.
Und: „Ich weiß nun auch, wie ich
über meine Schmerzen, meine Er-
krankung, meine Grenzen reden
kann. Auch die Zusammenarbeit mit
meinem Hausarzt wird für mich nun
viel einfacher sein als vor der Be-
handlung“, blickt sie in die Zukunft.
Auch für die Ärzte der Schmerz-
klinik ist die Zusammenarbeit mit
den niedergelassenen Kollegen im
Haus- und im Facharztbereich im-
mens wichtig. „Die Therapie von Pa-
tienten mit chronischen Schmerzen
stellt niedergelassene und klinisch
tätige Kollegen täglich vor große
Herausforderungen“, weiß Dr. Mi-
chael Granitzka, Chefarzt der Klinik
für Anästhesie, Intensivmedizin und
Schmerztherapie. „Der Schmerz –
als nicht organspezifisches Symp-
tom – hat häufig multifaktorielle
Ursachen. Jedes Fachgebiet hat
dabei in der Schmerztherapie seine
besondere Expertise.“ Die Kranken-
häuser der Stiftung der Cellitinnen
zur hl. Maria in Köln und Wuppertal
bieten mit ihren unterschiedlichen
Schwerpunkten kompetente kli-
nische Ansprechpartner für kom-
plexe Schmerzbehandlungen.
Aus diesem Grund hat Dr. Michael
Granitzka eine ärztliche Fortbil-
dungsreihe ins Leben gerufen, die
eben dieser vielfältigen Kompetenz
Rechnung trägt und es niederge-
lassenen Kollegen ermöglicht, sich
umfassend über die verschiedenen
Aspekte von Schmerzerkrankun-
gen und -therapien zu informieren.
„Ein reger Austausch und Wis-
senstransfer – interdisziplinär und
sektorenübergreifend – ist wichtig,
um betroffenen Patienten eine ad-
äquate Therapie ermöglichen zu
können“, betont der Mediziner. Hier
sei noch viel Sensibilisierungsarbeit
zu leisten. „Wir wissen, dass ein
chronisch kranker Schmerzpatient
durchschnittlich zehn Ärzte kon-
sultiert, bevor ihmwirklich geholfen
wird“, betont Dr. Granitzka. Dabei
liege der Spitzenwert sogar bei
rund 50 verschiedenen Ärzten un-
terschiedlicher Fachrichtungen, die
Patienten vereinzelt besuchen müs-
sen. Veranstaltungen, bei denen
Ärzte aus dem klinischen und nie-
dergelassenen Bereich zusammen-
kommen, sind deshalb sehr wichtig
und bieten eine gute Plattform für
Aufklärungsarbeit unter Kollegen –
im Sinne jedes einzelnen Patienten.
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42 Prozent aller Arztkonsultationen haben Schmerzen als Ursache
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Deutschlandweit haben 8 Mio. Patienten chronische Schmerzen
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Die durchschnittliche Krankheitsdauer beträgt 7 Jahre
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Kosten: ca. 38 Milliarden/Jahr (10 Mrd. für Behandlung, 28 Mrd.
für Arbeitsausfall, Krankengeld, Frühverrentung)
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Ein chronisch-kranker Schmerzpatient besucht im Durchschnitt
10,1 Ärzte, bevor ihm adäquat geholfen wird
Am 23.05.2017 fand im studio dumont ein Gesundheitsforum zum Thema
„Schmerz lass nach!“ statt. 85 Gäste informierten sich in Vorträgen, Dis-
kussionen und Einzelgesprächen über die unterschiedlichen Aspekte der
multimodalen Schmerztherapie am St. Franziskus-Hospital. Als praktische
Übung wurde ergänzend mit einer Zuhörerin aus dem Publikum das
Biofeedbackverfahren demonstriert, mit demman über einen Computer-
bildschirm visuell und akustisch Fehlhaltungen verdeutlichen und gezielt
gegensteuern kann.
Intensive Beratung
CellitinnenForum 3/2017
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