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eines Mulis durch eine wunder-

schöne Berglandschaft mit steilen

Abhängen, steinigen Wegen und

schönem Blick auf die Gegend hi-

nauf zur Asheten Maryam-Kirche.

Diese ist relativ klein und nicht so

beeindruckend wie die anderen,

aber die Lage ist einfach phantas-

tisch. Nach Rückkehr und einem

kleinen Imbiss besuchten wir die

Gruppe der Bete Gabriel-Raphael,

Emanuel und Abba Libanos. Diese

Gruppe wird durch einen Umge-

hungsschacht zusammengefasst.

Um die im Felsen verborgenen Kir-

chen zu erreichen, mussten wir ei-

nen Felsenkorridor durch- und eine

Holzbrücke über einen 18 Meter

tiefen Hof überqueren.

Die Kirche besteht aus einem zen-

tralen Raum, wobei ein Teil dem

Erzengel Gabriel, der andere dem

Erzengel Raphael geweiht ist. Inmit-

ten eines rechteckigen Schachtes

erhebt sich die Kirche Bete Emanuel

mit unterirdischem Zugang. Hier

finden sich viele Details der axu-

mitischen Baukunst. Am tiefsten

Punkt dieser Kirchengruppe liegt

Beta Abba Libanos. Diese Kirche

ist an allen vier Seiten aus dem Fels

getrennt, während ihr Dach mit der

Felswand verbunden blieb. In allen

besuchten Kirchen und Klöstern

zeigten die Priester uns stolz ihre

schönen Kreuze und farbenfroh

illustrierten Heiligen Schriften. Auf

dem Rückweg zum Hotel zogen

dunkle Wolken am Himmel auf und

später entlud sich ein heftiges Ge-

witter mit Sturmböen.

Äthiopien – Land des Kaffees

Nachdem das Gewitter abge-

zogen war, durften wir am frühen

Abend Gäste bei einer traditionellen

Kaffeezeremonie sein. Während

das Wasser auf offener Flamme

kochte, wurde eine kleine Menge

ungerösteter Kaffeebohnen in einer

flachen Metallschale über einer of-

fenen Feuerstelle mehrmals ge-

waschen, dann in derselben gerös-

tet, anschließend in einem Mörser

mit dem Stößel zermalmt, in eine

spezielle Kaffeekanne geschüttet

und danach mit kochendem Was-

ser übergossen. In kleinen Tassen

wurde uns der Kaffee kredenzt, zu-

sammen mit Injera und Popcorn.

Injera, das Hauptnahrungsmittel im

Norden, ist ein aus Tef (Hirseart)

zubereiteter Fladen, der mit ver-

schiedenen Gemüsearten und

Fleisch gereicht wird.

Sehr früh morgens ging unser Flug

zurück nach Addis. Jetzt sollte die

Fahrt zu den Völkern des Südens

führen. Dazu brauchten wir gutes

Sitzfleisch. Sechs bis zehn Stunden

legten wir täglich mit drei Gelän-

dewagen auf unserer Route von

insgesamt 2.300 Kilometern über

Schotter-, Stein- und Buschpisten

zurück, aber auch mit unvergess-

lichen Begegnungen an der Stre-

cke. Am ersten Tag hatten wir eine

Fahrtstrecke von etwa 280 Kilo-

metern entlang der Seenkette des

Rift Valley bis zur Gartenstadt Ha-

wassa zurückzulegen. Der Große

Afrikanische Grabenbruch ist durch

die Abspaltung der Arabischen von

der Afrikanischen Platte während

der letzten 35 Millionen Jahre ent-

standen und erstreckt sich von

Ostafrika nach Südwestasien. Die

Breite des Tals variiert zwischen 30

und 100 Kilometern, die Tiefe von

wenigen hundert bis zu mehreren

tausend Metern.

Nach mehr als sechs Stunden

hatten wir Hawassa erreicht, die

Stadt am gleichnamigen See. Am

nächsten Morgen statteten wir dem

Fischmarkt einen Besuch ab. Hier

wurde der frische Fang gewogen,

gemessen, verkauft oder auch aus-

genommen und teilweise gleich zu

einer Mahlzeit zubereitet. Die all-

gegenwärtigen Marabus warteten

gierig auf die Fischreste. Auf der

Weiterfahrt kamen wir an einem

Alaba-Dorf vorbei, dessen große

bemalten Häuser uns beeindruck-

ten. Wir sahen zu, wie Spreu auf

einfache Art und Weise durch den

Wind vom Korn getrennt wird. Ste-

tig ging es weiter Richtung Süden.

Fortsetzung folgt in Heft 4/2017.

Doris Strehlow

Ehemalige Chefarztsekretärin

am Heilig Geist-Krankenhaus

Marabu auf dem Fischmarkt

in Hawassa

CellitinnenForum 3/2017

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