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Wer kennt sie nicht, die Holzklap-

pern, mit denen die Messdiener am

Karfreitag durch den Ort ziehen, um

die verstummten Kirchenglocken zu

ersetzen? Wer erinnert sich nicht an

den zarten Klang des Glöckchens,

das amHeiligen Abend zur Besche-

rung ruft? Diese und andere Dinge

konnte man an drei aufeinander-

folgenden Tagen im Seniorenhaus

Hermann-Josef-Lascheid bestau-

nen und miterleben. Die mobile Mit-

machausstellung des Erzbistums

Köln „Erzähl mal!“ war im Festsaal

des Spicher Seniorenhauses zu

Gast und lud zum Erleben, Erzäh-

len und Lernen ein. Konzipiert für

Pfarrgemeinden, Kindertages- und

Senioreneinrichtungen regen viele

Stationen an, religiöse Gebrauchs-

gegenstände anzuschauen und

auszuprobieren. Wie wurde früher

Ostern gefeiert? Welche Gegen-

stände und Rituale sind über all

die Jahrzehnte geblieben, welche

haben sich verändert? Eigens von

den Ausstellungsmachern angebo-

tene Begleitprogramme helfen, mit-

einander demGlauben auf die Spur

zu kommen und die Bedeutung

von Festen, Riten und Ritualen zu

erfahren.

Die Bewohner des Seniorenhauses

haben das Angebot jedenfalls be-

geistert aufgenommen und waren

mit ‚Feuereifer‘ dabei, in Erinne-

rungen zu schwelgen oder selbst

zur Ausstellung beizutragen. So

stellte Bewohnerin Rita Koschnicke

ihr Hochzeitskleid aus dem Jahre

1956 als Leihgabe für die drei Tage

zur Verfügung. Viele verweilten vor

diesem Kleid, um es zu betrachten

und sich vielleicht an das eigene

Hochzeitsfest zu erinnern.

„Die haben wir uns als Kinder immer

als Stern auf die Hand geklebt und

dann abgeleckt“ – die lila Salmiak-

pastillen sorgen für einen ganz

bestimmten Geruch in der Nase.

Das eine oder andere ‚Veilchen-

pastillchen‘ fand auch den Weg

in den Mund und zauberte, wie in

der Jugend, die farbintensive lila-

blaue Zunge. Fotoalben, manche

sogar in Leder, jedoch viel kleiner

als gewöhnlich eingebunden,

AGFA-Fotoapparate oder diverse

Küchengeräte, Opas Pfeifen sowie

mit Zigarrenbanderolen verzierte,

selbstgebastelte Glasaschenbe-

cher und vieles, vieles mehr be-

geisterte die Besucher und regte zu

langen Gesprächen an. Am Nach-

mittag, nach dem ‚Ausstellungs-

besuch‘, gab es eine, mit dem

‚guten‘ Geschirr fein eingedeckte

Tafel, selbstgebackenen Kuchen

und duftenden Kaffee sowie auf

Wunsch ein Gläschen Eierlikör – so

wie von früher gewohnt!

Ob vormittags oder nachmittags,

der Festsaal war immer gut be-

sucht, egal ob Jung oder Alt, egal

ob Bewohner oder Angehörige – es

herrschte reges Treiben.

„Erzähl mal!“

Mitmachausstellung lädt zum Erleben und Erzählen ein

Die Ausstellung kann beim Erzbistum Köln gebucht werden unter:

Telefon 0221 1642-1426 · Email:

efi.goebel@erzbistum-koeln.de

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CellitinnenForum 3/2017

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