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Technischer artikel

Juli 2015

54

www.read-eurowire.com

In dieser Abbildung entspricht re/D zirka

zwei Prozent. Daher ist re/π*D < 1% des

Umfangs. Die Größe des Schimmers hängt

von der Größe der Leuchtpunktquelle

ab sowie von der Winkelöffnung des

Beobachters (Optik des Sensors).

Die

zum

Beobachter

(Sensor)

schimmernde Energie ist durch die

Oberflächenqualität

stark

moduliert;

Rauheit, Farbe (Absorption), Fehler, aber

auch durch die lokale Form des Zylinders.

Das Drehen des Lichts um die Drahtachse

wird dann auch den Schimmer auf die

Oberfläche drehen, bezogen auf einen

fixen Beobachter. Daraus ergibt sich

ein Bild des Umfangs. Wenn der Draht

sich bewegt, entwickelt er ein Bild der

gesamten Oberfläche des Drahts. Wenn

der Entwurf gut verarbeitet ist, wird jeder

kleiner Oberflächenmangel, Farbe- oder

Formänderung örtlich eine wesentliche

Reduzierung der schimmernden Energie

gegenüber dem Sensor hervorrufen.

Abbildung 2

zeigt die Schlüsselparameter

des Grundsatzes.

Auf der Schnittansicht des Drahts sind die

einfallenden Lichtstrahlen fast Parallele.

Senkrecht zur Drahtachse ist jeder Strahl

der Quelle in eine schmale Linie fokussiert.

2*α, hängt von der Winkelöffnung des

optischen Systems ab und bestimmt die

Leuchtpunktgröße auf dem Umfang des

Drahts: r*α.

2*β, hängt vom schrägen Einfall der

Lichtquelle ab.

Wenn

„A“

der

Faktor

der

Oberflächenabsorption/-diffusion

des

Drahts ist, ist die vom Sensor empfangene

Lichtenergie„E“ :

E = A*ie* r*α*cosβ

Die Folgen dieser Relationen sind:

• Die Leuchtpunktgröße (r*α) liegt

im

gleichen

Verhältnis

zum

Drahtdurchmesser - was durchaus

zufriedenstellend ist - und zur

Winkelöffnung des optischen Systems.

• Die vom Sensor empfangene Energie

schwankt mit dem schrägen Einfall

der Lichtquelle entsprechend cosβ.

Mit dem Einsatz von drei Sensoren,

schwankt „β“ innerhalb ±60° je

Sensor, und erzeugt somit eine

Amplitudenmodulation des Signals

von 50 Prozent. Ausgeglichen wird

dies durch ein Korrektionsfaktor,

um eine flachen Verlauf anzuzeigen.

Mit fünf Sensoren, fällt die direkte

Schwankung auf 20 Prozent.

• Die

vom

Sensor

empfangene

Energie steht auch in unmittelbarem

Verhältnis zum Drahtdurchmesser.

Das bedeutet, dass die einfallende

Lichtquellenenergie „ei“ entsprechend

angepasst werden muss, aber auch

die Sensorik, abhängig von dem zu

prüfenden Durchmesserbereich. Der

kleinste Durchmesser, der sachgemäß

geprüft werden konnte, war ein 10μm

(schwarzer) Wolframdraht.

• Der A-Faktor hat einen wesentlichen

Einfluss

sowohl

während

der

Ausbreitung von Energie (Rauheit) wie

bei der Absorption von Lichtstrahlen

bei 850nm.

Eine

weitere

wichtige

Auswirkung

liegt in der Formänderung entlang der

Drahtachse (Knoten, Dellen, Mangel),

die die reflektierten Strahlen aus der

Winkelöffnung des Sensors ablenkt.

Design

Zur Drehung der Lichtpunktquelle wurde

ein Lichtquellenring um die Drahtachse

angebracht, mit lediglich einer jeweils

eingeschalteten

Lichtquelle.

Das

Einschalten der Lichtquelle von Quelle

zu Quelle erzeugt einen drehenden

Lichtpunkt um den Draht. Drei Sensoren

bei

120°

prüfen

gleichzeitig

die

schimmernde Energie auf der Oberfläche

des Drahts.

Das Lichtquellensystem konzentriert sich

auf jeden Strahl der Quelle in eine schmale

Linie senkrecht verlaufend zur Drahtachse.

Der Strahl ist beinah parallel zur anderen

Ebene. Die Dicke der Linie bestimmt die

Auflösung an der Drahtachse. Darüber

hinaus sollen die Quellengrößen gering

sein und die Optik ausreichend gut für die

Anwendung.

Die

Abbildung 6

, die aus der Position

des Drahts durch eine CCD-Matrix

aufgenommen wurde, zeigt die Größe der

(weißen) Lichtlinie senkrecht verlaufend

zur Drahtachse.

Die Gauss-Form der Energiedichte in

der Lichtlinie bestimmt die effiziente

Breite bei zirka 20μm. Danach ist

die

Leuchtpunktgröße

entlang

der

Drahtachse

(Line

Resolution:

LR

-

Auflösung der Linie) fast konstant, aber

am Umfang (Circumference Resolution:

CR - Auflösung des Umfangs) schwankt

sie im Verhältnis zum Drahtdurchmesser

(r*α.). Die Linienauflösung am Draht hängt

nur vom Lichtquellensystem ab und nicht

vom Sensor.

Für

eine

erfolgreiche

Entwicklung

waren die Lichtquellen ein wichtiger

Gesichtspunkt: schmal und schnell, jedoch

sehr gleichmäßige Lichtstrahlen mit

einheitlichen Eigenschaften erzeugend.

Entwickelt wurden sie speziell und

erfolgreich für diese Anwendung. Ein

weiterer Schwerpunkt war die Sensorik.

Abb. 2

:

Beleuchtung

E = A*ie* r*α*cosβ

Optisches Sensorsystem

Draht, Radius

7

r

8

Polierte

Oberfläche

Ausbreitung

Abb. 3

:

Rauheitswirkung

Abb. 4

:

Wirkung der Formveränderung

Modellierungsbild

Lichtquellenstrahlen,

einfallende Energie„ie“

Abb. 5

:

Vorderansicht des Systems

Abb. 6

Positionen Quelle/Lichtsensor

Bereich 1/Sensoren A+C

Bereich 2/Sensoren B+A

Bereich 3/Sensoren C+B

Lichtsensor A

Ring von Grundlichtquellen

Messfläche

Lichtsensor C

Lichtsensor C

Bereich 1

Bereich 2

Bereich 3