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AKWL MB 05/ 2015

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schwERpunKtthEma flüchtlingE

reichen derzeit u. a. aus Syrien sehr

viele gut ausgebildete Menschen.

Die ersten sind bereits in unseren

Apotheken tätig. Gerade vor dem

Hintergrund des sich verschärfenden

Nachwuchsmangels gilt es, diese

Menschen schnell auch in den Ar-

beitsmarkt zu integrieren.“

Rund 80 Teilnehmer/-innen

folgten der Einladung von Apothekerverband und -kammer zum

„westfälisch-lippischen Flüchtlingsgipfel“.

Foto: Sebastian Sokolowski

„Dreiecksverhältnis“ zwischen Apo-

theken, Krankenkassen und Bezirks-

regierung erfolgt. „Derzeit erreichen

uns täglich etwa 1.000 Rechnungen

aus den Apotheken und Arztpra-

xen“, berichtete Anne-Christin Zur-

lutter. „Da aber unser Personalschlüs-

sel nicht mit den Flüchtlingszahlen

Schritt halten kann, bitten wir um

Verständnis dafür, dass diese Rech-

nungen mit derzeit acht bis zehn Wo-

chen Verzug beglichen werden.“

praktikable lösungen gefragt

Dass es derzeit insbesondere darum

geht, „praktikable Lösungen zu fin-

den unter Einbindungen aller Apo-

theken vor Ort“, betonte u. a. Dr. Ute

Stapel, Amtsapothekerin der Stadt

Hamm. „Wir wollen und werden

auch für alle Flüchtlinge eine Arznei-

mittelversorgung auf hohem Niveau

sicherstellen. Das ist schließlich unse-

re Profession“, fügte Hans-Joachim

Krings-Grimm, Kreisvertrauensapo-

theker im Hochsauerlandkreis, an.

Und Kammerpräsidentin Gabriele

Regina Overwiening wies zum Ab-

schluss der Veranstaltung darauf hin,

dass die Flüchtlingswelle nicht nur

eine Mammutaufgabe sei, sondern

auch neue Chancen eröffne: „Uns er-

Piktogramme, Online-Wörterbücher und vieles mehr

mitgliederbereich von

www.akwl.de:

arbeitshilfen für Kommunikation mit flüchtlingen

Die apothekerkammer westfalen-lippe hat für sie – als kleine arbeitshilfe – für die Beratung von Kunden und pati-

enten mit migrationshintergrund einen satz von insgesamt 85 piktogrammen aufbereitet, die ergänzende hinweise zur

Darreichungsform, zum Einnahmezeitpunkt und zu möglichen nebenwirkungen von arzneimitteln geben.

Auf der Website von

aponet.de

können sich arabisch

sprechende Flüchtlinge über die Arzneimittelversor-

gung in Deutschland informieren. Der Artikel erklärt,

warum hier alle wichtigen Arzneimittel nur in Apothe-

ken vorrätig sind, wer sie bezahlt, warum sie nur vom

Arzt verordnet werden dürfen und wo Patienten medi-

zinische Hilfe bekommen.

aponet: arzneimittelinformationen auf arabisch

Die Piktogramme können Sie im

Mitgliederbereich von

www.akwl.de

(Rubrik „Pharmazie aktuell“) herun-

terladen. Wir empfehlen Ihnen, die

vier Seiten mit den Piktogrammen

auszudrucken und zu laminieren

(dann können sie bei der Beratung

am Handverkaufstisch eingesetzt

werden) bzw. diese ggf. auf die ab-

gegebenen Arzneimittelpackungen

aufzukleben.

Um die Kommunikation mit Flücht-

lingen zu erleichtern, koordiniert

eine Berliner Projektgruppe ein

mehrsprachiges Wörterbuch namens

„Refugee Phrasebook“. Infos zu die-

sem digitalen Wörterbuch (www.

refugeephrasebook.de

) und zu wei-

teren unterstützenden Angeboten

finden Sie ebenfalls in unserer Son-

derrubrik unter

www.akwl.de

.