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Technischer artikel

September 2012

75

www.read-eurowire.com

Bild 3

:

Simulierter 2-farbiger Draht im Scan-Feld. Der obere Teil zeigt die Ansicht

in Längsrichtung mit dem Sensor an der Spitze und dessen Öffnung als Konus

angegeben. Der untere Teil zeigt die Kameraansicht von den Sensoren aus bei einer

übereinstimmenden Zeit (mit den Durchschnittsfarbenwerten an der rechten Seite)

Bild 4

:

L*-/ a*-/ b*-Kanal eines gelben Kabels während 15 Minuten. Kleine

graphische Darstellungen sind die entsprechenden Histogramme je Kanal. FWHM

der Histogramm-Diagramme ist L*≈2, a*≈1,25, b*≈1,5

Prüfung mit 1 Farbe (gelb) 2011-04-28

a*-Kanal [AU]

L*-Kanal [AU]

und –metrik zu definieren. Um

lediglich die Schwierigkeiten bei

der Interpretation von „Farbe“

für das menschliche Auge zu

beweisen, werden im

Bild 1

zwei

Quadrate A und B dargestellt. Alle

klassifizieren A als dunkler als B,

dagegen haben beide die gleichen

Grauwerte. Das (sowie viele andere

optische

Sinnestäuschungen)

erklären

warum

objektive

Farbbestimmungen durch das menschliche

Auge fast unmöglich sind.

Um die Farbe im physikalischen Sinn zu

beschreiben, stellt die Grundlage ein

Teil des elektromagnetischen Spektrums

dar, mit Wellenlängen von 350 bis

800nm, die vom menschlichen Auge als

„Farbe“ erkannt wird (in aufsteigender

Reihenfolge

violett-indigo-blau-

grün-gelb-orange-rot).

Eine

bessere

physiologische

Darstellung

ist

der

sogenannte Farbrad (oder Farbkreis), wo

verschiedene kreisförmige Sektoren mit

unterschiedlichen Farben gefüllt sind. Die

Farben in gegenüberliegenden Sektoren

sind als komplementär eingestuft, das

führt zum bekannten RGB-Model: mit

den drei Grundfarben Rot, Grün und

Blau, können alle anderen Farben durch

entsprechendes

Mischen

entstehen.

Das Mischen von Komplementärfarben

1:1 ergibt ein neutralgrau oder weiß

(zusätzliche

RGB-Mischung).

Dieses

Modell ist sehr gängig für Kameras

oder

Bildschirmanwendungen,

dennoch handelt es sich um eine rein

mathematische

Beschreibung

ohne

jegliches Gefühl für die menschliche

Farbwahrnehmung.

1927 wurde im deutschen „Reich-

Ausschuß für Lieferbedingungen” (eine

Organisation für Qualitätssicherung) eine

Farbmusterkarte zusammengestellt, die

als Bezug für farbige Teile dienen sollte.

Diese Karte ist heute noch in der Industrie

sehr gängig als RAL-Palette classic/

design/effect

[2]

. Das schließt nicht das

komplette Kontinuum der Farbvariationen

ein und daher eignet es sich nicht für ein

automatisiertes System.

1931 hat die „Commission Internationale

de l’Eclairage” (CIE, eine internationale

Organisation, die sich mit Licht und

Farbe beschäftigt) eine Methode für

einen

numerischen

Ausdruck

der

Farben

vorgeschlagen,

einschließlich

Gewichtfaktoren um eine gewisse visuelle

Farbdifferenzierung in der menschlichen

Wahrnehmung demselben geometrischen

Abstand im Farbraum anzupassen. Dieser

Versuch wurde 1976 überarbeitet und

ist als das L*a*b* Modell bekannt (auch

CIE-Lab-Modell genannt)

[3]

.

Der Farbraum basiert auf einem Farbrad

mit

der

Hauptachse

Rot-Grün

(a*

Achse) und Blau-Gelb (b* Achse) mit

unterschiedlichen Skalierungen.

Der äußere Rand bestimmt den Farbton,

während die Sättigung zum neutralgrau

in

der

Mitte

abnimmt.

Senkrecht

verlaufend zur Mitte liegt die Helligkeit

(oder Leuchtdichte) von absolut schwarz

zu rein weiß (L* Achse). Das Ergebnis

ist eine Kugel, wo alle sichtbare Farben

durch

drei

Koordinaten

dargestellt

werden (L,a,b,

Bild 2

). (Genau festgelegt

ist CIE-Lab nur für reflektierende Farben.

In Falle von Lampen, Bildschirme oder

andere Lichtquellen ist eine geänderte

Beschreibung namens CIE-Luv vorhanden.)

Da

zwei

unterschiedliche

Farben

in

der

Lab-Kugel

sind,

entspricht

die geometrische Länge dE (oder

Delta-E,

E) des Vektors zwischen den

beiden

Koordinaten,

den

visuellen

Farbabweichungen:

Je kleiner

E, desto niedriger ist

der sichtbare Unterschied zwischen

diesen

Farben.

Entsprechend

der

Sonderskalierung des Modells, ist die

wahrgenommene

und

berechnete

Abweichung die gleiche und von der

Durchmesser Liniengeschwindigkeit

Einzel-/

Doppelfarbe

Ziel der Prüfparameter

2-6mm

<500m/min

Einzelfarbe

Farbabweichung dE <= 3-4

2-2.5mm

<500m/min

Doppelfarbe

Trennung Haupt-/Streifenfarbe

1.5-2mm

<500m/min

Doppelfarbe Farbänderung und Streifenmangel

1.5-2mm

<500m/min

Doppelfarbe Verhältnis zwischen Streifen- und

Tabelle 2

:

Prüfung mit unterschiedlichen Drahttypen und verschiedenen Qualitätskriterien

Gleichung (1)