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Technischer artikel

September 2012

78

www.read-eurowire.com

Als zweiter Schritt erfolgte das Messen

auf

einem

streifkodierten

Draht.

Für

eine Trennung

beider

Farben

vom

Rohsignal

werden

statistische

Methoden eingesetzt, da der Anteil an

Haupt- und Streifenfarbe im Scan-Feld

variiert.

Bild 7

zeigt die detaillierte

Rohdarstellung L*a*b* eines Drahts

mit Hauptblau- und Hauptgrünstreifen.

Da sich die Drehgeschwindigkeit des

Längsdrahts ändert, kann die Verweilzeit

einer Farbe unter der Sensorposition

nicht

vorhergesagt

werden.

Ein

„Drehmechanismus“ wurde eingesetzt um

eine regelmäßigere Drehung zu erreichen

und zu sichern, dass beide Farben ins

Scan-Feld

innerhalb

eines

kürzeren

Zeitraums als die Alarmzeit kommen.

Mit einer sehr geringen Drahtgeometrie

(<1,5mm Durchmesser) und/oder mit

geringer Streifenbreite, selbst wenn die

Streifenposition sich in der Mitte des

Scan-Felds befindet, erfasst der Sensor

einen geringen Anteil an Hauptfarbe an

den Streifenrändern.

Das schränkt die Farbtrennung ein, da

mehr „Mischung“ zwischen der Haupt-

und der Streifenfarbe bei sehr geringen

Geometrien vorhanden ist.

Entsprechend

Tabelle 2

, diente die dritte

Einstellung dazu, eine deutliche Angabe

eines Streifenmangels zu erhalten. Um

diesen Mangel während der Produktion

zu erzwingen, wurde der Co-Extruder

für Streifen zirka 40 Sekunden lang

ausgeschaltet.

Bild 8

zeigt das Ergebnis

als Rohdaten (wobei nur die Farbkanäle

a* und b* dargestellt werden): bei der

normalen Produktion, schwanken die

Werte zwischen Haupt- und Streifenfarbe.

Nachdem der Co-Extruder ausgeschaltet

wurde (bei 10 Sekunden auf dem

x-Maßstab), verschwand das Streifensignal

langsam hin zur Hauptfarbe gleichzeitig

zur Abnahme der Streifenbreite.

Nach

zirka

5

Sekunden,

bewegte

sich das Rohsignal nur innerhalb der

Hauptfarbentoleranzen. Der Co-Extruder

wurde bei zirka 50 Sekunden auf dem

x-Maßstab wieder eingeschaltet und das

Streifensignal fuhr in 5 Sekunden zur

normalen Bedingung hoch.

Die letzte Einstellung in der

Tabelle 2

dient dazu den Streifen gegenüber dem

Hauptverhältnis zu prüfen. Da der Sensor

nur die Durchschnittsfarbe im Scan-Feld

erfasst, kann die Streifenbreite nicht direkt

gemessen werden.

Im Falle einer konstanten Längsdrehung

des Produkts, kann der Zeitraum von

Hauptfarbe t

m

und Streifenfarbe t

s

, der in

deren Toleranzzeitraum entstand, für eine

gewisse Zeit T integriert werden und das

sich ergebende Zeitverhältnis

sollte dem geometrischen Verhältnis

fast gleichen. Die ersten Tests unter

optimalen Bedingungen zeigten fast

zufriedenstellende Ergebnisse mit T>10s,

jedoch waren die Größen des Scan-

Felds, Jitter und Drehunregelmäßigkeiten

immer noch eine Herausforderung an die

Bewertung.

Aktuelle Vorrichtungs-

spezifikationen

und zukünftige

Entwicklungen

Die Benutzerschnittstelle der Vorrichtung

sollte für den Linienbediener ziemlich

einfach

gesteuert

werden

können

ohne

Einstellungsflexibilität

oder

Detailinformationen zu verlieren, die

mit

Inline-Drahtzentrierabmessungen

vergleichbar sind. Basierend auf ein IPC,

ist die Steuerung des Sensors völlig klar

für den Benutzer. Eine berührungslose

Messung reduziert die Gefahr einer

Sensorbeschädigung. Sehr oft ist der Draht

nicht völlig trocken während er durch die

Vorrichtung läuft. Das verursacht eine

Verunreinigung der Sensoroberfläche,

kann jedoch durch die Installation einer

permanenten Druckluft-Blaseinheit über

den Sensor gelöst werden. Um die Optik

während des Produktionsstarts/-stopps

und Blankdraht-Durchlauf zu schützen,

wird der Sensor in eine sichere Position

gebracht bis zur normalen Produktion. Der

Temperaturausgleich erfolgt automatisch.

Wie bereits erwähnt, werden die Farben

als relative Messung erfasst, daher

wird durch das System ein Teach-in für

alle

Geometrie-/Farbkombinationen

gefordert. Dies erfolgt ein Mal nachdem

der Draht mit guten Ergebnissen bei

der Produktion läuft und der erfasste

Bezug für die weitere Produktion dieses

Drahttyps gespeichert werden kann.

Eine jegliche Anzahl an Rezepten kann

gespeichert werden. Bis heute ist die

Datenbank der Rezepte sehr einfach und

sollte Suchfunktionen bei der zukünftigen

Software einschließen.

Ein Anschluss an die SPS-Linie sollte

über

einfache

digitale

24V-Signale

(Signalzustand

und

Freigabe

der

Vorrichtung) ermöglicht werden, wo

Störungsmeldungen im Rollenprotokoll

implementiert werden, wie z. B. Funk-

oder Durchmesserfehler oder mit einer

komplexeren

Netzwerkkommunikation

über TCP/IP um Zugang zur Datenbank der

Rezepte zu haben oder um die Verbindung

mit dem Hostrechner zu unterstützen.

Bild 9

zeigt die Hauptbildschirmseite, in

der die wichtigsten Informationen für den

Linienbediener eingeschlossen sind. Auf

zusätzlichen Fenstern können weitere

Details angezeigt werden, wie getrennte

L*/a*/b*-Kanalmessung,

verschiedene

Informationen zur Signalrückverfolgung

oder

-tendenz.

Für

eine

spätere

Bewertung, wird eine Teilprobe von

Rohdaten

auf

der

IPC-Festplatte

gespeichert. Um von allen Bedingungen

der Produktionsbeleuchtung unabhängig

zu sein, wird das Scan-Feld gedeckt und

die Beleuchtung erfolgt durch eine interne

LED-Lichtquelle (siehe

Bild 10

, weißer

Richtungspfeil).

Entsprechend

einer

höheren Luminanzveränderung verglichen

mit a* und b*, sollte eine Änderung der

Gleichung (1) geprüft werden:

Während die Gleichung (1) eine „circular

error

distribution“

(kreisförmige

Fehlerverteilung)

darstellt,

ist

die

Änderung eine elliptische Verteilung mit

erhöhter Toleranz im L*-Kanal (für f > 1).

Die technischen Aspekte sind fast gelöst,

das Hauptziel ist nun die Verbesserung

der

Vorrichtungsschnittstelle

und

-handhabung. Dazu ist ein Feedback der

Unternehmen im Bereich Draht- und

Kabelherstellung erforderlich. Ein weiterer

Diskussionspunkt sollte die Kombination

von Streifen- und Hauptfarbe sein. Zum

Beispiel ist es schwer die Hauptfarbe rot

mit einem braunen Streifen zu trennen –

das gilt für eine automatische Vorrichtung

sowie für einen Linienbediener. Daher

handelt es sich nicht lediglich um ein

Problem derselben Farbmessung, sondern

um eine mögliche Verbesserung bei der

Qualitätskontrolle durch eine einfache

Neubestimmung der Farbpaare mit

hohem

E.

n

Literatur

[1]

Edward H. Adelson, MIT, 1995

[2]

https://www.ral-farben.de/492.html?&L=1

[3]

Joint ISO/CIE Standard: CIE Colorimetry – Part 1-5,

ISO 11664-1··5 / CIE S014-1··5/E:2006-2007

[4]

Masataka Okabe, Kei Ito (2008-02-15). Color blind

barrier free.

http://jfly.iam.u-tokyo.ac.jp/color/

Gleichung (2)

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