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ROESKILDE.

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schmiickung des Schiffes und Gewolbes eben nicht ge-

schmackvoll ist, zu den historischen Merkwiirdigkeiten.

Einzelne der danischen christlichen Konige haben sich

in der Kathedrale zu Ringsted beisetzen lassen, aber, mit

diesen sehr wenigen Ausnahm en, ruhen sie fast alle im

Dorne zu Roeskilde. Den Anfang macht Harald Blauzahn, er

ist in den nordwestlichen Pfeiler des Chores eingemauert,

so wie iiberhaupt jeder Pfeiler seinen Konig birgt, einer zu­

gleich den Bischof Wilhelm. Die Denkmiiler der spåteren

Konige sind entweder im Chore, in der Nahe des Altars, oder

in den besonderen Kapellen aufgestellt. — Die Sarkophage

Friedrich’s IV. und Gemahlin am Altare, so wie Fried­

rich’s V. und Gemahlin in einer besonderen Kapelle, Chri­

stian’s III., Friedrich’s II. und Christian’s IV., ebenfalls in

Kapellen, sind ihrer schonen Bildhauerarbeiten wegen b e­

sonderer Beachtung werth. Hinter demAltar steht der Sar-

kophag der KoniginMargarethe, der Beherrscherin der drei

nordischen Reiche. Die Marmorstatue der Konigin liegt

langgestreckt m it gefalteten Handen auf dem Sarkophag

und ist ein Meisterwerk der B ildhauerkunst; sie sowohl

wie die knieenden Statuen Friedrich’s II. und Christian’s III.

uben auf den Beschauer einen schonen Eindruck aus. Die

interessanteste unter den Kapellen ist die Christian’s IV.

mit dem Standbild dieses Konigs von Thorwaldsen, im E rz-

guss von Dahlhof.

Es sind im Ganzen 27 Konige oder Koniginnen und

etwa 45 Prinzen und Prinzessinnen in der Kirche beige-

setzt; man kann die Ruhestatten von mehreren Konigen

nicht m it Bestimmtheit namhaft angeben. — Auch Bischof

Absalon und Saxo Grammaticus ruhen hier im Dom e; der

Letztere unter einem einfachen Steine. — Der Altar mit

seinen ausgezeichneten Holzschnitzwerken, die Skulpturen

im Chore so wie an der Kanzel und mehreren der Sitze

sind bemerkenswerth. Die Orgel ist vorzuglich.