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DIE FRIEDRICHSBURG.
Da wo jetzt der Schlossvorhof ist stand friiher ein
adeliges Schloss, Hillerodsholm, welches Frederik II. dem
Besitzer, Herluf Trolle, abkaufte. Auf diesem alten Schlosse,
oder, wie man sagt, in der Nahe desselben, auf dem Felde
unter freiem Himmel geboren, hatte Christian IV. eine
solche Liebe fiir den Ort gewonnen, dass er im Jahre 1603
beschloss, die jetzige pråchtige Burg dort zu bauen. Seine
Hofleute witzelten iiber den grossartigen Plan zum Schlosse,
und nannten das ganze Unternehmen eine Kinderlaune.
Christian IV. verschrieb aber Baumeister aus England und
hatte 1624 den ganzen erstaunenswiirdigen Plan ausge-
fiihrt. Um den Hofleuten eine Reprimande zu geben, liess
er d e n K i n d e r s c h u h in Stein hauen, den man noch am
åussersten Schlossthore sieht. Das Schloss besteht aus drei
H aupttheilen, durch Wallgraben von einander getrennt.
Das Hauptgebaude hat 4 Stockwerke und schone Thiirme
und Giebel. Die Souterains des Schlosses liegen zwar un
ter dem Niveau des Wassers, sind aber so gemauert, dass
auch nicht die Spur von Feuchtigkeit in ihnen zu entdecken
ist, dabei sind sie sehr hoch und geråumig. Das ganze Ge-
båude ist im sogenannten gothisch-byzantinischen Style
gebaut. Der See, in dessen Mitte das Schloss liegt, ist mit
Gartenanlagen und Buchenwaldungen umgeben. Auch das
Innere des Schlosses verdient besehen zu werden, beson-
ders aber die Schlosskirche, der Rittersaal und die Por-
trait-Galerie dånischer und auslandischer Konige und be-
riihm ter Manner. Die S c h l o s s k i r c h e befindet sich im
Seitenfliigel zur Linken. Sie ist 154 Fuss lang, 40 Fuss
breit und 34 Fuss hoch und sehr m it Gemålden, Skulpturen,
Schnitzwerken und Silberarbeiten iiberladen. Konig Chri
stian IV. hat selbst viele von den elfenbeinernen Arabesken
und Blumen an der Decke gedrechselt. Der Altar ist merk-
wiirdig, ebenso kiinstlich gearbeitet als werthvoll (300 Pfund
Silber sollen an ihn verwendet sein); nicht minder die